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Offener Wettbewerb | 03/2007

Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd 2014

Gesamtkonzept

Gesamtkonzept

Ankauf

kokenge.ritter Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd 2014

Die Leitidee

Das grüne Band entlang des Josefsbachs erhält neben der tragenden Rolle als innerstädtisches Erholungsgebiet auch einen stärkeren historischen Bezug. Durch eine zeitgemäße Interpretation der ehemaligen Bedeutung als Schutz und Grabenanlage mit bewachten Zugängen, werden verschiedene neue Torsituationen entlang des Bachlaufes in Szene gesetzt. Die Brücken über den Josefsbach, haben zusammen mit den neu gestalteten kleinen Plätzen, eine Doppelfunktion und verbinden nicht nur die Alt- und Neustadt miteinander, sondern öffnen auch den Weg zum Josefsbach. Die angrenzenden Plätze haben unterschiedlichste Aufenthaltsqualitäten und bieten neben Raum zum spielen, entspannen und informieren, auch die Möglichkeit der Orientierung innerhalb des Stadtgefüges und Naturraums.

Ausstellungskonzept Innenstadt

Der ursprüngliche / natürliche Gewässerlauf des Josefsbaches und der Rems wird mit gelber Makierungsfarbe in stilisiertem Blütenmuster in gestalterischer Anlehnung an die Vergangene Zeit auf den Boden gezeichnet. Durch die natürliche Abnutzung und Witterung verschwindet dieses Musterband nach einem Sommer wieder. Für eine Vegetationsperiode kommen die „Gewässer“ wieder und fließen durch die historische Innenstadt. Auf dem Blütenfluss treiben wilde Ideen und nostalgische Erinnerungen, als temporäre Aktionen. Sie verfangen sich wie Treibgut an kleinen Plätzen, Straßenkreuzungen und Toreinfahrten, und laden die Menschen zum entdecken ein. Später werden sie wieder mitgerissen, in den heutigen Verlauf der Rems gespült und treiben weiter in Richtung Ozean.
Während der Gartenschau verlagern bereits von weitem sichtbare, mit dem Blütenmuster bedruckte Überdachungen, den Blütenfluss in die 3. Dimension, nehmen funktionale Bedürfnisse auf und spenden den Besuchern Schatten.

Josefsbach

Die beiden Hauptansprüche, Renaturierung und gleichzeitige Erholung werden nach ihren Bedürfnissen als zwei eigenständige Bänder betrachtet, die entwurfstechnisch eng miteinander verknüpft sind. So kommt es zu einem spannungsreichen Wechselspiel, bei dem jeweils eines der beiden Bänder stärker in den Vordergrund tritt, das andere jedoch nicht unterbrochen wird.
1. Renaturierungsband:
Durch die Anhebung der Bachsohle und das Entfernen des harten Verbaus wird nicht nur eine ökologische Durchgängigkeit erreicht, sondern auch die Möglichkeit zur Ausbildung eines naturnahen Fließgewässers mit charakteristischen Uferbereichen geschaffen. Das Einbringen von Störsteinen ermöglicht die Entwicklung eines typischen Sohlreliefs mit Geschiebebänken und seichten Uferbereichen. Mit dem Entfernen der standortsfremden Ufervegetation und der Förderung einer natürlichen Strauch- und Krautschicht, werden die Fähigkeiten zur Selbstreinigung des Gewässers, und die ökologische Vielfältigkeit erhöht.
2. Erlebnisband:
Um den Josefsbach wieder stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung von Schwäbisch Gmünd zu holen und seine Funktion als verbindendes Element im Stadtbild zu unterstreichen, wird das Gewässer wieder zugänglich gemacht. Durch lange Rampen im Bereich der Waldtstetter Brücke und der Mündung in die Rems, ist das Erleben des Baches auch für Radfahrer und Menschen mit Behinderungen möglich. Ein Steg entlang des Bachlaufes lädt zum Spazieren und Erholen ein. Der Weg ermöglicht nicht nur das Beobachten der Flora und Fauna, sondern bietet ebenfalls die Gelegenheit sich an Informationssäulen über die Natur, sowie die kulturhistorische Zwingermauer und Stadtentwicklung zu erfahren.
In der Zeit der Landesgartenschau befinden sich entlang des Bachs mehrere Pavillons, die die Besucher über die unterschiedlichsten Themenbereiche informieren. Der Pavillon am Schillersteg kann über die Gartenschau hinweg bestehen bleiben, um als Bildungseinrichtung für Schulgruppen und als Umwelttreffpunkt zu fungieren.

Spielplatz am Josefsbach

Am Tor zwischen Alt- und Neustadt, umgeben von Schulen und Kindertagesstätten, liegt eingebettet in das grüne Band des Josefsbaches ein großer Spielplatz der sich besonders an den Bedürfnissen von Mädchen und Kleinkindern orientiert. Er bildet das Gegenstück zum Skater-Paradies auf dem ehemaligen Güterbahnhofgelände.
Die Freifläche ist charakterisiert durch große farbige Sandspielflächen, eine abgesenkte Ballspielwiese, Gummitwistelemente, Schaukelnester und Maltafeln. Die Innerstädtische Lage und die große Übersichtlichkeit des Spielbereiches bieten Schutz und Sicherheit.

Gamundia

Die Erweiterung des Stadtgartens über die Rems ist eine zeitgemäße Interpretation des bereits vorhandenen Lustgartens aus dem Jahre 1778. Die Bahnhofsstraße, wird als Fußgängerbrücke und breite Achse bis zum Bahnhofsvorplatz fortgeführt. Die Gebäudeabfolge des Rokokoschlösschens und historischen Seminarhauses, wird mit einer weiteren Fußgängerbrücke und einer modernen Version einer Orangerie auf der gegenüberliegenden Uferseite betont. In dem leichten Orangeriegebäude befinden sich ein Parkcafe und Räumlichkeiten für wechselnde Ausstellungen, Lesungen und Konzerte. Die Dachterrasse ermöglicht den Besuchern einen Überblick über das Gelände und eine gute Sicht auf die Altstadt. Im Osten des Parks an einer der beiden Sohlrampen der Rems befindet sich die Wildwasserwiese. Diese Wiese geht in wilden Rasenwellen hinunter zum Ufer. Sie bildet einen grünen Gegenpol zu der sehr urbanen Ufergestaltung der Josefsbachmündung. Hier kann der Besucher sich zurückziehen, sich zwischen die Rasenwellen legen, das Rauschen der Rems wahrnehmen und das Stadtpanorama genießen.
Die Mündungsterrassen entwickeln sich als großzügige Treppenanlage mit breiten Sitzstufen und der durchschneidenden Rampe zur Rems und zum Josefsbach hinab. Von dort erhält man einen weit reichenden Blick flussabwärts, auf die gegenüberliegende Bastion und die Wildwasserwiesen. Diese 3 markante Situationen (Bastion, Wildwasserwiese und Mündungsterrasse) spannen in sich ein imaginäres Dreieck auf und definieren das neue „Stadtentree Gamundia“.
Eine temporäre „schwimmende“ Leinwand bietet dem Betrachter die Möglichkeit von Filmvorführungen auf der Rems und transportiert somit den Fluss in das Herz der Stadt.

Entlang der Ringstraße schließen sich mehrere Gebäudeeinheiten an, unter denen sich neben Einzelhandel, Büros und Wohnungen auch ein größerer Hotelkomplex für 800 Betten befindet. Dieser Stadtbaustein liegt in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof sowie zum Kongresszentrum und orientiert sich gleichzeitig zum neuen Stadtgarten.
Während der Landesgartenschau befindet sich auf der großen Freifläche eine Bühne, auf der den Sommer über viele öffentliche Veranstaltungen stattfinden. Die großzügigen Bepflanzungen, wie Frühlings- und Sommerflor verwandeln den Stadtpark zur Gartenschau in ein riesiges Blütenmeer.

Bahnhofsvorplatz

Der Bahnhofsvorplatz präsentiert sich als große elegante Freifläche. Neben einem Schatten spendenden Karree von Bäumen ist er vor allem durch das Raum bildende Pflanzbeet gekennzeichnet. Die Bepflanzung setzt sich zusammen aus ein- und mehrjährigen Heilpflanzenstauden, die als Anlehnung an den bekannten Kräutergarten, den Besucher mit einem herrlichen Geruch nach Minze und Lavendel („Weleda Duftgarten“) in der Stadt Willkommen heißen.
Die neue Brücke am Bahnhof ermöglicht eine direkte Verbindung vom Stadtgarten über den Bahnhofsvorplatz und dem Stadtbaustein Dienstleistung und Handel auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal zum St. Salvator bzw. ins Taubental.

Güterbahnhofareal

Im Anschluss an den Bahnhofsplatz Nord erstreckt sich von Ost nach West ein großer Freizeitbereich mit dem Skater Paradies, den Spielfeldern für Volleyball und Basketball und der Skateline.
Die Parzellierung der westlich angrenzenden Stadtbausteine für Handwerk und Dienstleistung können individuell, den Anforderungen entsprechend dimensioniert werden. „Grüne Fugen“ rhythmisieren den öffentlichen Raum, schaffen Querverbindungen und Sichtbezüge in den südlich liegenden grünen „Gewerbepark“ und den nördlich angrenzenden Naturraum.

Sebaldplatz – Zeiselberg

Der Sebaldplatz bildet das tragende Element zwischen dem „Grünen Band“ und dem Zeiselberg.
Er wird räumlich durch ein Heckenrondell gefasst und bietet geschützte innerstädtische Rückzugsmöglichkeit.
Durch die vereinfachte akzentuierte Wegeführung auf den Zeiselberg gelangt man auf die Panoramaplattform, die einen umfassenden Blick auf Schwäbisch Gmünd ermöglicht.
Ausstellungskonzept

Ausstellungskonzept

Schwerpunktplan

Schwerpunktplan

Mündung Josefsbach

Mündung Josefsbach

Erweiterung Schloßpark

Erweiterung Schloßpark

Wildwasserwiesen

Wildwasserwiesen