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Einladungswettbewerb | 11/2015

Urbane Mitte am Gleisdreieck - Quartiersentwicklung in Friedrichshain-Kreuzberg

Gleisdreieck

Gleisdreieck

ein 1. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

COBE Berlin

Architektur

knippershelbig GmbH

Bauingenieurwesen

MAN MADE LAND

Landschaftsarchitektur

MAFEU

sonstige Fachplanung

Erläuterungstext

Hyper-urban, super-metropolitan, von internationaler Ausstrahlung und mit hohem lokalen Wiedererkennungswert – das sind die Leitideen für die Urbane Mitte am Gleisdreieck.
Durch die Kombination Berliner Archetypen – die Eisenfachwerkkonstruktionen der S- und U-Bahnhöfe, die typischen Berliner Blöcke, die im Innenstadtbereich meist eine Traufhöhe von 22 m aufweisen und die hohen Häuser der Stadt, die oft Ensembles bilden - generieren wir ein zugleich Berlin-typisches und dennoch überraschend neuartiges und zeitgemäßes Quartier: ein besonderes Stück Berlin.
Dabei öffnet sich das Gebiet zum Park und bietet allen BerlinerInnen und BesucherInnen der Stadt vielfältige Nutzungsangebote.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Idee der Verfasser, das Wettbewerbsgebiet in zwei Bereiche als ‚Stadtmosaik’ mit verschiedenen baulichen Ordnungen und Plätzen, Passagen und Höfen zu gliedern, ist eine herausragende Antwort auf die vielfältigen Rahmenbedingungen.

Der Entwurf zeigt im Norden ein urbanes Quartier mit öffentlichen Räumen und individuell differenzierbaren sowie eindeutig adressierten Baukörpern. Die konsequente Herleitung verspricht ein zeitgenössisches Quartier auf Basis eines typischen Berliner Raum- und Formcharakters. Dabei sind die Gebäude so angeordnet, dass mehr als nur eine „einfache städtebauliche Tiefe“ vor den Bahnbögen entsteht: Es zeigen sich trotz einfacher Gebäudekubaturen eine ganze Reihe spannender und abwechslungsreicher Stadträume.

Die beidseits der S21 reißverschlussartig gereihten Hochhäuser mit Höhen von 80m bis 90m geben dem Quartier eine Fernwirkung von gesamtstädtischer Bedeutung. Die städtebaulich kluge Anordnung der Hochhäuser erleichtert die planungsrechtliche Umsetzung, führt aber auch zu einer Verdichtung möglicher Durchblicke.

Die Verteilung der Nutzungen „Hotel“ und „Wohnen“ reagiert gut auf die vorliegenden Restriktionen im Wettbewerbsgebiet.

Die hohe Anzahl angemessen dimensionierter Baufelder, bzw. Baukörper erlaubt eine gute Phasierung im Erstellungsablauf. Die einzelnen Gebäude versprechen durch ihre einfache Geometrie eine ökonomische und zukunftsgerechte Umsetzung.

Die Platzierung der Erschließungskerne der Hochhäuser direkt neben der S21 wird als machbar beurteilt. Jedoch wird insbesondere die dreigeschossige Überbauung der S21 – Spannweite ca. 21m –hinsichtlich des Aufwandes kritisch diskutiert und wäre auf Machbarkeit zu überprüfen - insbesondere der Aufwand für die Überbauung sowie die Dimensionierung der Kerne in den Hochhäusern.

Die gestalterische Referenz auf die robust-elegante Bahnarchitektur als weiträumig identitätsstiftende Landmarken wird überzeugend umgesetzt.

Das Verhältnis von bebauter zu unbebauter Fläche fällt durch die großflächige Überbauung der S21 zu Gunsten qualitätvoller öffentlicher Räume insgesamt positiv aus. Die spezifische Vielfalt an robusten, öffentlichen Räumen schafft einen charakteristischen Ort mit eigener Identität vom Park.

Im Süden bietet die „Kolonie am Stellwerk“ eine in der Höhe maßstäbliche Antwort auf die landschaftliche und bauliche Umgebung., auch wenn der Blocktypus nicht als zwingend angesehen wird und im nördlichen Teil des Blocks zu Zwängen führt. Die Typologien der Wohnbebauung erlaubt ein Durchwohnen und sichert damit auch einen baulichen Lärmschutz.

Insgesamt leistet der Entwurf eine herausragende Antwort, auf die Anforderungen des Auslobers und der Stadt. Er bietet hochwertige städtische Räume und es entsteht ein Quartier mit eigenständigem Charakter im gesamtstädtischen Kontext, das sich zugleich
hochfunktional und voraussichtlich auch wirtschaftlich umsetzen lässt.
Gleisdreieck

Gleisdreieck

Blick in den neuen Stadtraum

Blick in den neuen Stadtraum