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Einladungswettbewerb | 10/2015

Johannes-Rau-Bibliothek

2. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

Schamp & Partner

Architektur

Erläuterungstext

Das Johannes Rau Zentrum auf dem Campus Freudenberg verbindet den Ort mit seiner neuen Nutzung. Es vereint Elemente der Bauweise der ehe-maligen Kaserne mit den Anforderungen einer repräsentativen Bibliothek für die Öffentlichkeit. Die auf dem Natursteinsockel ruhende Glasfassade bildet einen Kontrast zu den restlichen Gebäuden des Geländes ohne den Bezug zu verlieren. Städtebaulich integriert sich das neue Volumen ortho-gonal zur üblichen Anordnung der Kasernenzeilen. Durch die gedrehte Po-sition des Gästehauses ergibt sich eine trapezförmige Fläche, die Besucher zum Eingang der Bibliothek führt. Diese gibt dem Vorplatz eine scharfe Kontur, lässt die Fachbereichsbibliothek etwas in den Hintergrund treten und bildet gleichzeitig ihren neuen Eingang. Als verbindendes Element des Ensembles fungiert der lineare Korridor, welcher durch die farbigen Glas-schwerter der Fassade das Thema der vielfältigen Buchrücken aufgreift und einen diffusen Durchblick in den Garten ermöglicht.
Das Foyer der Bibliothek ist der Mittelpunkt des Gebäudes. Hier schließen Korridor, Fachbereichsbibliothek und vor allem der neue Veranstaltungs- und Ausstellungsraum an. Separat nutzbar erschließt man ihn durch zwei Korridore, die durch kleine Öffnungen in den Bücherregalen Einblicke auf ausgewählte Exponate der Sammlung ermöglichen.
Die introvertierte Möblierung schafft einen harten Kontrast zwischen Hülle und Inhalt, lenkt den Fokus wahlweise auf die Bücher oder auf den gegen-überliegenden Eingang des Fachbereichs 6.

Projektmitarbeiter:
Richard Schmalöer
Matthäus Nowak
Sebastian Piel
Jonatha Schmalöer

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit mit der Tarnzahl 1002 überzeugt durch eine kluge Baukörperkonstellation, welche einerseits einen gut proportionierten Vorplatz zwischen Fachbereichsbibliothek und Gästehaus aufspannt und andererseits eine enge funktionale Verbindung zwischen Neubau und Altbau ermöglicht.
Gegenüber dem nahezu freistehend wirkenden Neubau tritt dadurch der wenig anspruchsvolle Altbau angenehm in den Hintergrund.
Die innere Organisation weißt eine große Klarheit auf und ist im Prinzip funktional stimmig. Kritisch gesehen wird allerdings der in den ringsum verglasten Baukörper eingestellt eigentliche Bibliotheksraum. Die Proportionen scheinen ungünstig, weil der Raum zu schmal ist. Die Zuwegung über seitlich geführte schmale Gänge bringt trotz hohen Aufwandes eher Nachteile mit sich.
Der Hauptausblick auf den Eingang des gegenüberliegenden ehemaligen Kasernengebäudes ist wenig verständlich und nutzt nicht das Potenzial des Ortes mit seinen grünen Freibereichen.
In architektonischer Hinsicht scheint die umlaufende Verglasung auf einem Steinsockel, der allerdings eine Brüstung ist, auch aufgrund der nicht dargestellten Lösung der bauphysikalischen Probleme noch nicht ausgereift. Hier wird die an sich folgerichtige Idee eines gläsernen Kubus mit eingestelltem Raum aus Bücherregalen nicht ganz zu Ende gedacht. Positiv bewertet wird die architektonische Gestaltung des Übergangs zum Gästehaus.
Erdgeschoss

Erdgeschoss

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Schnitt

Schnitt