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Offener Wettbewerb | 10/2015

Gestaltung der zentralen ÖV-Achse (Korridor für den öffentlichen Verkehr)

Rendering

Rendering

1. Ankauf

Preisgeld: 5.000 EUR

outside< landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

KONZEPT
Der gesamte Gestaltungsbereich erhält eine einheitliches
Stadtparkett, daß durch die querenden Teppiche des nördlichen
Planungsgebietes unterbrochen wird. Die neue Oberfläche aus
Granitstein (optional Betonstein) in unterschiedlichen Schattierungen
von hellbeige bis hellgrau schat eine zeitgemäße, warme
Atmosphäre, und verbindet die alte Bausubstanz mit der neu
geschaenen Architektur. Norden und Süden wird verbunden und
gleichzeitig eine Einbindung in die angrenzenden Quartiere und die
Esplanade ermöglicht.

Die im Längsverband quer zur ÖV-Achse verlegten Platten erzeugen
eine homogene und dennoch abwechslungsreiche Oberfläche. Im
Bereich der Straßenbahntrasse, sowie Radwege wird diese
Farbgebung mittels hellbeigen Asphaltbelag fortgesetz. Es entsteht
eine Dierenzierung der Beläge ohne Unterbrechung der prägenden
Farbgebung. In Längsrichtung der gesamten Achse befinden sich
zwischen Radweg und Fußgängerbereich 2 Meter Breite
Aufenthaltstreifen welche als Sickerstreifen bezeichnet werden.

Hier sitzen die Menschen im Schatten der Bäume und ruhen sich auf
den großzügigen Bänken aus. Rädständer und das Mobiliar laden zum
Verweilen ein. Hier läßt sich gut das Treiben in Reininghaus Mitte zu
allen Seiten beobachten. Man trit zufällig Bekannte oder entspannt
einfach nur. Die Beläge dieses Streifens sind sickerfähig und fangen
einen Großteil des Oberflächenwassers ab. Gebundene Kiesdecken in
abgestimmtem Farbton, Rasenpflaster aus dem gleichem Granitstein
wie das Parkett und wasserbundene Decken lockern zusätzlich das
Gesamtbild auf und definiert Aufenthaltsbereiche in der Achse. Das
sogenannte Stadtschilf schat hier Verdunstungskühle und reinigt das
Wasser aus den Bereichen wo der Sickerstreifen aufgebrochen ist und
sich die Achse zu den angrenzenden Freiräumen önet.
Die Trasse wird neben den abgestimmten Materialien in hellen Tönen
von 10 Zentimeter breiten Bändern aus Cortenstahl geprägt. Zum
einen fangt das Band den Niveauunterschied der Trasse von 3
Zentimetern ab, zum Anderem wird der öentliche Bereich von den
angrenzenden Quartieren gekennzeichnet. Ganz subtil und dennoch
deutlich werden die Bereiche definiert. Die dezenten Zonierungen
geben der Achse Ihre Richtung an. Texte zur Braukultur und dem
Gebiet finden sich in dem Stahlband eingelasert. immer wieder findet
man einen noch ungelesenen Text. Und die Geschichte schreibt sich
weiter fort mit der Entwicklung des Gebietes.

Cortenstahl als symbolischer Träger der industriellen Vergangenheit
von Reininghaus ist ein wiederkehrendes Element, welches dennoch
dezent und sparsam verwendet wird. Identität die Veränderung
zulässt soll hier auf subtile Weise vermittelt werden. Ein prägendes
aber nicht dominantes Element mit Potential zur Veränderung und
Adaptierbarkeit.

Die einzelnen Plätze önen sich mit Ihren freien Gestaltungslementen
zu den Quartieren in der Achse. In diesen Bereichen überschneiden
sich Nutzungen auf unterschiedlichste Weise. Die Materialien lassen
eine eigenständige Gestaltungssprache der Quartiere genauso zu wie
eine Fortsetzung dieser. Höchste Flexibilität und Adaptierbarkeit sind
eine Stärke des Konzeptes.

Der nördliche Einmündungsbereich der ÖV-Achse wird durch einen
neuen Platz geprägt. Dieser dient als Bindeglied zur Stadt. Hier
befindet sich die Stadtbühne, die unter Anderem mit Ihrem
invertierten Sitzstufen auch als Schalwand zum öentlichen Verkehr
dient.

STRASSENMÖBILIERUNG, SITZELEMENTE, GEFÄSSE,
STUFENANLAGEN
Die Sitzelemente, die Pflanzgefäße und die Stufenanlage entwickeln
sich aus dem Cortenstahlband heraus und bilden damit das
Leitelement. Die Formgebung ist schlicht und unaufdringlich. Bei den
Möbeln wurde neben der ästhetischen Qualität auf eine eigenständige
Identität gelegt, welche aber eine gewisse Kombinierbarkeit mit
anderen Möbel zulässt. Die Materialwahl unterstreicht den Charakter
und die Geschichte des Gebietes und ist dennoch oen für
Veränderung.

BEPFLANZUNG
Die Bepflanzung orientiert sich zum Einem am Bestand, zum Anderem
an der speziellen Atmosphäre des Ort. Bestehende Leitbaumarten
werden aufgegrien und ergänzt. Die Stauden- und
Gräserpflanzungen werden großflächig und pflegeleicht ausgeführt.
Ein starker identitätsstiftender Rahmen welcher es aushällt dass er da
und dort durch Eigeninitiativen der Quartiersbewohner adaptiert und
aufgebrochen wird, ohne dabei zu verlieren. So können Gräserbeete in
bestimmten Bereich jederzeit in Gemüse- oder Obstplantagen
umgewandelt werden. Die Bepflanzung soll das Neue mit frischer
Farblichkeit unterstützen, aber dennoch den Bestand durch
traditionale Elemente aufwerten. Als weiteres prägendes
Bepflanzungselement gelten die Schilfpflanzungen, welche sich
sowohl an der ÖV-Achse, wie auch auf den angrenzenden Quartieren
befinden. Sie reinigen das vorher gesammelte Oberflächenwasser und
schaen Verdunstungskühle in den heißen Sommertagen.

BELEUCHTUNG
Auch die Beleuchtung soll eine Verbindung zwischen Norden und
Süden, sowie alt und Neu sein. Die Geometrien der der Straßen und
Plätze werden angepasst, sodass dieseperfekt übertragen werden.
Wahrnehmungsorientiert wird unterbewusst und dezent vermittelt,
dass sich das Areal in unterschiedliche Bereiche gliedert, und mehr
als nur Straße ist.

Die Hauptachse wird mit intelligenten und hochezienten Hängeleuchten
mit einer Farbtemperatur von rund 38000K Neutralweiß
ausgeleuchtet. Länglich in Straßenfluss ausgerichtete designte
Leuchtkörper werden unter Berücksichtigung der Normen in freiwechselnder
Anordnung an Seilen platziert. In Bereichen wo eine
Seilabhängung unmöglich ist, führen Mastleuchten das Konzept fort.
Die Anordnung verdichtet sich an Kreuzungspunkten, Zebrastreifen
und Haltestellen um dort speziell die Sicherheit zu erhöhen. Zudem
bietet das Konzept Vorteile da es beliebig erweitert werden kann und
für alle Innerstädtischen Bereiche genutzt werden kann. Ändert sich
beispielsweise die Nutzung eines Bereiches zu einem späteren
Zeitpunkt, so kann mit maximaler Flexibilität rasch und einfach mehr
oder weniger Licht produziert werden.

Die Leuchten können die Präsenz von Personen und Fahrzeugen
erkennen und mit benachbarten Leuchten kommunizieren. Sind also
die Straßen leer oder weniger befahren, reduzieren die Leuchten
automatisch den Lichtstrom und sparen somit wertvolle Energie. Ein
spezieller LEDLichtkopf mit präzise abgestimmter und dem LEDChip
aufgesetzten Lichtverteilungsoptik kann die Energiekosten der
Beleuchtungsanlage auf das absolute Minimum reduzieren.
Der Rechteckigen schlichten Leuchtkörper werden mit einer sogenannten
„Einsatztechnik“ ausgestattet, was die Wartungsarbeiten an
der Leuchte enorm vereinfacht, weil im Fehlerfalle in ferner Zukunft
schnell das Leuchteninnere getauscht werden kann ohne dass die
Leuchte demontiert werden muss. Im Bedarfsfall können auch Videokameras
sauber in den schlichten Leuchtkörper integriert werden.
Anschlüsse für die Weihnachtsbeleuchtung werden An den Leuchten
und den Masten vorgesehen.
Grundsätzlich wurde die Beleuchtung so dimensioniert, dass diese
vollständig mit einer
Photovoltaikanlage die vielleicht ferner auf benachbarten Gebäuden
situiert wird, betrieben werden könnte.
Die Beleuchtung der Plätze und Seitenstraßen erfolgt mit derselben
ezienten LED- Technologie samt Optik, wird aber warmweiß mit
einer Farbtemperatur von ca. 2800K ausgeführt. Der Grund dafür ist,
dass Menschen dezent wahrnehmen sollten, wenn Sie sich einem
Bereich abseits der Straße aufhalten. In Kreuzungspunkten wo sich
die Hauptachse önet, wird das warmweiße Licht dezent ein kleines
Stück in die Hauptachse nach außen gelenkt, sodass von der Straße
eine Funktion ersichtlich wird. Wir möchten mit einer warmen Lichtfarbe
zum entspannen und wohlfühlen einladen. Die Sitzmöglichkeiten
werden an ihrer Unterseite ebenfalls mit warmer Lichtfarbe ganz
schwach indirekt beleuchtet, sprich der Boden wird sanft angestrahlt.
Im Beleuchtungskonzept wurde sehr viel darauf wertgelegt, dass die
Störwirkung der Tiere und die Lichtverschmutzung so gering als
möglich ausfällt. Insbesondere warmweiße LEDs sind die bislang
insektenfreundlichste Wahl innerhalb der Leuchtmitteltechnologien.
Im Projekt wird Licht sinnvoll an die Bedürfnisse der Menschen
angepasst. Der Nachthimmel von Graz sollte in der Zukunft auch ein
Nachthimmel bleiben und nicht noch weiter mit künstlichem Licht
erhellt werden.

VERKEHR
Die Straßenbahn wird im Wesentlichen auf einer eigenen Trasse
geführt. Der MIV und die Straßenbahn werden räumlich getrennt.
Dadurch werden Konflikte vermieden und die Straßenbahn beschleunigt.
In Kreuzungsbereichen soll die Straßenbahn gegenüber dem MIV
bevorrangt werden.

Die Radwege werden wie die Trasse in beigegrauem Asphalt ausgeführt
und mit dem Niveausprung von 3 Zentimetern getrennt. Der
Höhensprung wird mit einem Band aus Cortenstahl ausgeführt und
schat somit auch eine klare optische Abgrenzung zur Fahrbahn.

Die Radwege werden zum Teil im Einrichtungs-, zum Teil im Zweirichtungsverkehr
geführt.

Im Bereich von Haltestellen der Straßenbahn werden die Radfahrer
hinter den Haltestellenbereichen vorbeigeführt, um so Konflikte mit
wartenden Personen zu vermeiden.
An relevanten Stellen stehen Fahrradabstellanlagen, wie z.B. bei den
Haltestellen der Straßenbahn.

Die Durchlässigkeit der Straßen für Fußgänger und Radfahrer wird
durch entsprechende Überquerungsmöglichkeiten wie Schutzwege,
Radfahrerüberfahrten oder Querungshilfen gewährleistet.
Rendering

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Entwurfsdiagramm

Entwurfsdiagramm

Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

Platzbereich Nord 1:200

Platzbereich Nord 1:200

Schnitte

Schnitte

Zonierung

Zonierung

Regenwassermanagement

Regenwassermanagement