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Investorenwettbewerb | 11/2015

Waldenburger Straße

ein 3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

Lindner Lohse Architekten BDA

Architektur

Bob Tieman

Investor*in

Erläuterungstext

Ziel des Entwurfs ist es, entlang der Waldenburger Straße ein Wohnquartier entstehen zu lassen, welches den Bewohnern ein attraktives Heim in einer überschaubaren Nachbarschaft bietet.
Im städtebaulichen Spannungsfeld zwischen kubischen Geschosswohnungsbauten aus den sechziger Jahren und kleinteiliger Einfamilienhausbebauung wird neuer Geschosswohnungsbau mit eigener Qualität entwickelt. Das Konzept sieht ein Ensemble von sieben dreigeschossigen Häusern vor, die jeweils als geknickte Zeile entworfen sind. Die Anordnung der Häuser auf dem Grundstück stellt eine sensible Reaktion auf die Umgebung und die Bauaufgabe dar. Die Gebäudekanten nehmen jeweils Baufluchten und Richtungen der Umgebung auf, die Anordnung der Häuser auf dem Grundstück ist unter Beachtung der Abstandsflächen wohl überlegt.
Es werden so drei Hausgruppen als jeweils überschaubare Nachbarschaft gebildet. Die nördliche Hausgruppe besteht aus drei Gebäuden und ist für den öffentlich geförderten Wohnungsbau vorgesehen. Das mittlere Gebäudepaar nimmt die kleineren Wohnungen vornehmlich für Senioren auf, den südlichen Abschluss bilden zwei Reihenhauszeilen mit einem gemeinsamen Garten. Zwischen den Gebäuden werden so Hofbereiche gebildet die von den Mietern gemeinsam genutzt werden können.
Ein weiteres wichtiges Entwurfsziel ist es, den prägenden Baumbestand vor allem an der Waldenburger Straße zu erhalten und auch die quartierstypische freie Stellung der Häuser auf dem Grundstück und die Durchgrünung der Siedlung neu zu interpretieren. So ist der ruhende Verkehr in einem Streifen entlang der Straße angeordnet und das Wohngebiet bleibt frei von PKW-Verkehr.
Es gibt drei Zufahrten zu den Stellplätzen, eine Hecke trennt die Stellplatzanlage vom öffentlichen Gehweg. Durch diese Distanz erhalten die Freiflächen um die Häuser eine intimere Qualität. PKW-Stellplätze für Behinderte und Orte für den Müll sind in die Parkplatzanlage integriert. Fahrradstellplätze werden den Eingangsbereichen der Häuser zugeordnet. In den östlichen Grundstücksbereichen sind offene Rigolen für die Regenwasserversickerung vorgesehen.
Die Waldenburger Straße selbst wird durch die neue Anordnung der öffentlichen Stellplätze als Senkrechtparker im Querschnitt reduziert und somit verkehrsberuhigt. Gerade im nördlichen Bereich wird so auf einfache Art und Weise ein ausreichendes Angebot an Stellplätzen für den Hol- und Bringverkehr der gegenüber liegenden Schule geschaffen.
Die Architektur der neuen Bebauung wird durch eine große Einheitlichkeit geprägt. Alle neuen Häuser haben eine Gebäudetiefe von 11,00 m, die äußeren Schenkellängen sind gleich lang. Bei den vier nördlichen Häusern beträgt diese Länge jeweils 22,50 m, bei den drei südlichen Gebäuden ist der Knick asymmetrisch angeordnet, so dass unterschiedlichen Längen von 30,00 m, bzw. 20,00 m entstehen. So werden spannende Zwischenräume und immer neue Perspektiven bei der Durchwegung des Quartiers geschaffen. Gesteigert wird der Eindruck durch die Dachform, welche an der Knicklinie einen First formuliert. Die Fenster haben einheitliche Formate, die Loggien erhalten eine gläserne Brüstung, die ein wenig über die Hauskante hervorragt. Als Fassadenmaterial wird ein heller Ziegelstein vorgesehen, die Loggien erhalten unterschiedlich farbige Putzflächen und beleben so das Erscheinungsbild.
Die nördliche Hausgruppe ist als Zweispänner konzipiert. Das Eckhaus an der Kreuzung ist mit einem Sockel versehen und erhält einen Erschließungskern mit Aufzug. Es werden in jedem Gebäude 12 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe angeboten. Die Wohnungen haben einfache Grundrisse mit einem offenen Wohn-Ess-Kochbereich und einem abgetrennten Schlafbereich und Fenster zu mindestens zwei Himmelsrichtungen. In den Erdgeschosswohnungen sind den Wohnräumen private Terrassen zugeordnet. Für die beiden Häuser in der Mitte ist eine Laubengangerschließung vorgesehen. Die südlichen Häuser sind als zweigeschossige „Mietreihenhäuser“ konzipiert, im Knick und im 2. Obergeschoss sind jeweils Etagenwohnungen geplant.
Ziel des Entwurfes ist auch, eine Gebäudestruktur vorzuschlagen, die flexibel auf eine noch offene Nachfragesituation reagieren kann. Dieses kann beispielsweise durch Verschieben der Erschließungskerne geschehen, wodurch sich die Wohnungsgrößen an die Marktsituation anpassen lassen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass der Entwurf zwischen den sehr unterschiedlichen vorhandenen Bebauungsstrukturen in Hamm-Herringen vermittelt. Es entsteht ein gestalterisch eigenständiges Quartier entlang der Waldenburger Straße mit einer hohen Qualität sowohl der Häuser und der Wohnungen, als auch der Freiflächen. Überschaubare Nachbarschaften werden den Charakter der Siedlung prägen. Gleichzeitig entsteht eine angemessen hohe Dichte. Die moderne Formensprache lässt spannende Räume entstehen wodurch die Bewohner sich mit der Siedlung identifizieren werden.
Perspektive 1

Perspektive 1

Perspektive_2

Perspektive_2

Lageplan

Lageplan

Schwarzplan

Schwarzplan

Ansichten + Schnitte

Ansichten + Schnitte

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG

Grundriss OG

Schema

Schema

Verteilung Wohneinheiten

Verteilung Wohneinheiten