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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2015

Neues Wohnen in Chorweiler Nord

ein 4. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

KRESINGS

Architektur

GREENBOX Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

modellbau hannemann

Modellbau

Erläuterungstext

Das Wettbewerbsgrundstück befindet sich am Rand von Chorweiler, im Übergang von Stadt zu Land, zwischen großmaßstäblicher 70er-Jahre-Bebauung, vorstädtischen Reihenhäusern, den Einzelbaukörpern der benachbarten Schule und dem angrenzenden Grünzug. Grundgedanke des Entwurfes ist es, in diesem heterogenen Umfeld ein klar ablesbares und eigenständiges Quartier zu schaffen, eine identitätsstiftende, unverwechselbare Adresse mit einem von allen Bewohnern gemeinschaftlich genutzten Außenbereich.
Entgegen dem im innerstädtischen Kontext meist umgekehrten Konzept werden hier - im Übergang von Stadt zu Land - die Grünräume an den Außenseiten des Grundstücks im Anschluss an die angrenzenden Grünflächen angeordnet, so dass das Quartier in hohem Maße mit der Landschaft verwoben wird. Herz des Quartiers ist der zentral organisierte „Boulevard“, der in einer räumlich interessanten und abwechslungsreichen Raumabfolge sämtliche Wohneinheiten erschließt. Diese wird dadurch erreicht, dass einige der einfach rechteckigen Baukörper aus der städtebaulich vorherrschenden Hauptachse von Chorweiler herausgedreht werden. Dies ermöglicht zudem allen Gebäuden auf der außenliegenden Seite eine Öffnung in den anschließenden Grünbereich - jedes Gebäude hat eine „städtische“ Seite zum Herz des Quartiers und eine „ländliche“ zum sich öffnenden Grünraum. Durch die entsprechende Drehung der Gebäude erhält zudem jede einzelne Wohnung eine Süd- bzw. Westausrichtung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Insellage und das heterogene Umfeld des Grundstücks geben wenige städtebauliche Anknüpfungspunkte. Darauf antwortet der Entwurfsverfasser mit einer überraschenden und eigenständigen stadträumlichen Figur aus kleinen gegeneinander versetzten Zeilen. Diese 3-5 geschossigen zeilenartigen Gebäude werden von einem privaten gemeinschaftlich zu nutzenden Boulevard erschlossen, der zum einen den Anschluss an das Quartier Chorweiler Nord bildet, zum anderen den Übergang zu dem öffentlichen Freiraum ermöglicht.

Die Zeilen bilden einen Anger, den so genannten "Boulevard", aus, ein sich immer wieder weitender und verengender, pulsierender Begegnungsraum für Spiel und Aufenthalt. Alle Hauseingänge sind diesem Anger zugeordnet, ermöglichen somit den Kontakt und geben soziale Sicherheit.

Der intensiven Mitte wird ein ruhiger baumbestandener grüner Saum gegenübergestellt, der in die umgebende Landschaft vermittelt.

Die Trennung der Zufahrt zur Tiefgarage entlang der Swinestraße entlastet den Boulevard vom KFZVerkehr. Wie die Tiefgarage unter dem schräg gestellten Gebäude wirtschaftlich errichtet werden kann, lässt der Verfasser unbeantwortet.

Auch wenn die baulich-räumliche Anordnung der Zeilen interessante Außenräume erwarten lässt, sind die engen Abstände an den Kopfseiten nicht überzeugend. Die tiefen Gebäudetypologien ermöglichen Grundrisse mit 3- und 4-Spännern. Die Folge der innenliegenden Treppenhäuser und einem Kern aus nicht belichteten Bädern und Sanitärbereichen ist eine mögliche wirtschaftliche Grundrisslösung, entspricht jedoch nicht den gewünschten Standards von durchgesteckten Wohnungsgrundrissen.

Jedes Haus an dem Boulevard trägt die variierte Fassade eines Hauptthemas und lässt zu dem Spiel der Gliederung von festen Bauteilen, Öffnungen, Balkonen und Farbigkeit eine heitere Anmutung erwarten. Obwohl der Beitrag mit der Bebauung die Grenze zu dem Freiraum nicht beachtet, ist der Entwurf ein beachtlicher städtebaulicher Beitrag.
Lageplan

Lageplan

Konzept

Konzept

Fassadenansicht- und Schnitt

Fassadenansicht- und Schnitt