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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2015

Allerinsel - Wohnen am Stadthafen

Los 3 / 1. Rang

Preisgeld: 2.000 EUR

Giesler Architekten

Architektur

HELMA Wohnungsbau GmbH

Investor*in

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit macht Vorschläge zu allen drei Losen in einer für sich gesehen konsequent strengen formalen Ausprägung, die den Stadthafen als ausgesprochen urbanen Raum begreift und weiterentwickeln möchte. In dieser Konsequenz ist der 11-geschossige Turm für Los 3 zu verstehen, der dem Gesamtquartier nach Westen hin einen markanten Abschluss gibt – in den Augen der Verfasser ein „Leuchtturm“ für den Stadthafen.
Aufbauend auf einem quadratischen Grundriss befindet sich im Erdgeschoss ein gastronomisches Angebot mit breiter Orientierung zum Hafen mit der Slip- und Treppenanlage. Darüber liegen neun Normalgeschosse, aufgeteilt als Vierspänner mit jeweils zwei Ein- und Zweiraumappartements, für die die Nachfragsituation in Celle zu prüfen wäre. Es werden 30 WE angeboten; die städtebaulichen Kenndaten liegen oberhalb des Durchschnitts (= 21 WE). Im 11. Geschoss wird wiederum eine gastronomische Nutzung vorgeschlagen (im Preisgericht „Sky bar“ genannt). Als problematisch könnte sich die gemeinsame vertikale Erschließung von Wohngeschossen und Dachgastronomie herausstellen (Lärm, Verschmutzungen etc.).
In der Fassade zeigen sich die Geschosse mit unterschiedlichen Höhen, was Erdgeschoss und Dachgeschoss in besonderer Weise hervorhebt. Insgesamt wirkt die Rasterung der Fassade sehr streng, was sich bei einer individuellen Wohnnutzung der Geschossebenen als Vorteil herausstellen könnte. Die Schlankheit in der Wirkung des Turmes wird durch die tief eingezogenen Loggien an den beiden Ecken zum Hafen hin betont.
In städtebaulicher Hinsicht ist die Platzierung des Turmes in Ufernähe zur Mühlenaller positiv hervorzuheben, weil dadurch der öffentliche Raum in westlicher Verlängerung der Promenade weitergeht und das dort neu errichtete Haus der Vereine mit in den Hafenbereich einbindet.
Der besondere Wert dieses Entwurfes im Gesamtverfahren besteht darin, dass er die Chance zu einer eindeutigen städtebaulichen Akzentuierung im Hafenquartier aufzeigt, die ohne weiteres mit anderen Entwürfen für andere Lose kompatibel ist.
Im Rahmen der weiteren Bearbeitung sollte durch dreidimensionale Studien (Modell, Perspektive) untersucht werden, ob die insgesamt sinnvolle Akzentuierung zwingend auf elf Geschosse angewiesen ist.