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Offener Wettbewerb | 12/2015

Campusgebäude mit Tiefgarage für die Medizinische Fakultät an der Johannes Kepler Universität

2. Preis

Atelier Thomas Pucher ZT GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt besticht durch eine klare und schlüssige Anordnung der einzelnen Funktionsbereiche. Die Vorzone (Boulevard) geht in ein großzügiges zweigeschossiges Eingangs- und Veranstaltungsfoyer über. Von hier werden die weiteren öffentlichen und halböffentlichen Bereiche wie Bibliothek, Cafe, Hörsäle, Seminar und Lehrräume im EG bzw. im 1.OG erschlossen. Die darüberliegenden Geschosse (2. – 4. OG) beherbergen schlüssig geschossbezogen die Bereiche Labor (2. OG), sowie die Büroeinheiten der einzelnen Lehrstühle (3. und 4. OG). Die Hofbildung zur Belichtung der Innenzonen im EG und 1.OG erscheinen ausreichend und gut dimensioniert.

Aus funktions - und brandschutztechnischen Gründen wird es notwendig sein, zu den vier Haupttreppenhäusern zusätzliche Fluchttreppen anzuordnen. Die geplante Anordnung der Ver- und Entsorgung im 1. UG ist schlüssig gelöst.

Die aus den Darstellungen ersichtliche statische Lösung weist hohe Spannweiten auf und ist daher unwirtschaftlich. In den einzelnen Plänen, im EG und 1.OG, ist das statisch konstruktive System nicht dargestellt. Dadurch wird in den 3 - dimensionalen Darstellungen (Schaubildern) ein offenes und großzügiges Erscheinungsbild suggeriert, das bei Berücksichtigung der realen Vorgaben (Einfügung der notwendigen Konstruktionen, Raumabschlüsse bei Hörsälen, Sonnenschutz der gesamten Südfassade) deutlich negativ beeinträchtigt wird.

Die Einhausung der Tiefgarageneinfahrt wird durchwegs positiv gesehen, die Anordnung von Funktionsflächen in diesem Bereich (Bibliothek) ist aus brandschutztechnischen und akustischen Gesichtspunkten schwer möglich. Der Ausblick von der Bibliothek Richtung Tiefgaragenaus - und - einfahrt ist unattraktiv.

Das über der Bibliothek und Tiefgaragenausfahrt vorgeschlagene Zwischengeschoss ist aus technischer Sicht (keine Aussage über die konstruktive Lösung) und aus Nutzersicht (zu geringe Raumhöhen) zu hinterfragen.

Die überhohe Attikaausbildung zur Unterbringung der Haustechnik am Flachdach wird in den Schnitten, nicht jedoch in den Fassaden und Schaubildern dargestellt. Aus technischen sowie aus Kostengründen müssten zu motorisch betriebenen Sonnenschutzlösungen funktionelle Alternativen angeboten werden.

Das Gebäude öffnet sich zur Krankenhausstraße. Die Qualität dieser Zone setzt jedenfalls eine Verkehrsberuhigung voraus.