modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2016

Neuordnung Auer-Garten

ein 1. Preis

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch die konsequente Verknüpfung des Planungsbereiches mit dem befestigten Stadtboden der historischen Donauwörther Altstadt. Sowohl durch die Wahl eines in weiten Teilen durchgehenden Granitbelags als auch durch Plattenbänder, die die Freiflächen in Ost-West-Richtung durchziehen, wird die räumliche Vernetzung des Areals als erklärtes Planungsziel erreicht. Dies geschieht indes nicht durch die Preisgabe eigenständiger Charakteristika der Teilräume. Vielmehr gelingt es den Verfassern, durch die präzise Setzung von Grünflächen, Bäumen und Möblierungselementen zu einer wohltuenden Zonierung des Areals beizutragen.
Insbesondere in Hof 3 wird eine gute Balance zwischen den Ansprüchen der anliegenden Wohnungen und der öffentlichen Bedeutung der Freifläche gefunden. Eine Grünintarsie, die in einen formaleren westlichen Ziergarten mit Onkel-Ludwig- Denkmal und informelle Spielbereiche im Osten gegliedert ist, bestimmt ganz selbstverständlich den Freiraum. Der vorgeschlagene Wasserlauf, der die Intarsie säumt erscheint abkömmlich. Die Stützmauer, die die privaten Wohnterrassen abgrenzt, ist aufgrund ihrer Höhe an der Ostseite sehr bestimmend. Durch Heckenpflanzungen und Baumstellungen wird aber gut zu den angrenzenden Freiräumen vermittelt.
Während Hof 1 eine eher private Anmutung evoziert, überzeugt der freigeräumte Hof 2 mit einem gut gesetzten Brunnentrog und einer gemäßigten Repräsentativität für den Vorbereich des Landratsamtes.
Der Entwurf würdigt die repräsentative Bedeutung des Ludwig-Auer-Platzes als steinerner Platz und verhilft den historischen Gebäuden der Klosteranlage zu einem würdigen Auftritt. Er knüpft damit an die historische bauliche Tradition des Gesamtensembles an. Eine Aufweitung im Süden des Platzes bietet eine plausible Überleitung zu Hof 3. Der Vorbereich zum Eingang des Klosters lässt die gebotene Großzügigkeit vermissen. Dagegen erscheint die Treppenanlage südlich von Hof 3 bezogen auf ihre räumliche Bedeutung deutlich überdimensioniert.
Die deutlichste Schwäche der Arbeit besteht in der Anordnung der Stellplätze an der Westseite des Ludwig-Auer-Platzes. Sie verstellen den Blick auf das Klosterensemble ebenso wie die fragwürdigen Baumstellungen am Westende der Heilig-Kreuz- Straße. Die übrigen Stellplätze sind sehr gut dezentral in die Hofflächen integriert.
Die Arbeit nimmt die bestehenden Bodenniveaus geschickt auf und beschränkt erforderliche Erdbewegungen auf wenige Bereiche. Trotz der plausiblen Herleitung des steinernen Stadtbodenmotivs erschreckt der sehr große Anteil an befestigten Flächen, der auf einen großen Kostenaufwand schließen lässt. Dennoch überzeugt die Arbeit insgesamt durch ihre Qualitäten vom Konzept bis in die Ausarbeitung der Details.