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Offener Wettbewerb | 12/2015

Neubau Krematorium Friedhof Schoren

Krematorium Friedhof Schoren

Krematorium Friedhof Schoren

Eunoë

7. Rang / 6. Preis

Preisgeld: 10.000 CHF

bube

Architektur

POLA

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Dem Projektvorschlag liegt das Konzept zugrunde, das Krematorium sowie der Friedhofsunterhalt einhergehend mit der Friedhofserweiterung innerhalb der bestehenden Friedhofsstruktur fortzusetzen und den Friedhof in seinem Gesamtbild
zu stärken. Das Projekt sieht für das Krematorium einen Eingriff in Form eines zurückhaltenden jedoch prägnanten Bauvolumens im Südlichen Bereich des Areals vor. Eingebettet zwischen zwei neu angelegten Grabfeldern, nimmt der Neubau mit seinem nach Norden orientierten Eingangsbereich Bezug zur bestehenden Aussegnungshalle.
Der heutige Friedhof zeichnet sich durch eine heterogene Struktur aus. Leichte Versätze der grosszügigen schollenartigen Grabfelder sowie der Verzicht auf durchlaufende Achsen heben die einzelnen Felder hervor und schaffen informelle und abwechslungsreiche Orte und Situationen. Die Grösse der Felder erlaubt eine jeweilige individuelle Gestaltung und
Sekundärerschliessung, ohne die alternierende Gesamtstruktur
zu schwächen. Die grosszügiger werdenden Abstände der Grabfelder der Friedhofserweiterung lockern die bestehende Gliederung des Friedhofs auf und betonen
nochmals die Alternation seiner Gesamtstruktur. Analog hierzu positioniert sich das Krematorium homogen in seinen Kontext.
Das Krematorium ist als räumliches Pendant der Friedhofsstruktur konzipiert.
Gegen den bestehenden Friedhofsbereich mit der Aussegnungshalle gibt der
Baukörper der Anlage ein Gesicht und bildet den südlichen
Abschluss des Friedhofs. Das Gebäude für den Friedhofsunterhalt
ist ein einfach gehaltener Baukörper am westlichen Ende des Friedhofs. Die strassenseitige Fassade des Gebäudes wird nach Norden hin bis zum Eingang als Friedhofsmauer
fortgeführt.
Die räumliche Einordnung des Krematoriums und des Betriebshofes
erfolgt selbstverständlich und unaufgeregt. Dabei
wird das Wesen der funktionalen Wege- und Vegetationsstruktur
des Friedhofs in einer angemessenen Bescheidenheit herausgearbeitet
und weitergeführt.
Das Neue wird ein Teil des Alten. Das Bestehende geht in das Kommende über.
Es sind diese ineinander fliessenden Räume und Strukturen des Friedhofs welche die Symbolkraft der Einheit von Neu und Alt, dem Werden und Vergehen räumlich erfahrbar machten.
Die Kraft der Symbole findet sich auch in der geplanten, neuen Vegetationsstruktur. Neupflanzungen von Bäumen wie Ailanthus altissima (Götterbaum), der Säulenpappel (Populis nigra „Italica“ als Metapher der italienischen, immergrünen Zypresse, der japanische Fächerahorn oder die Ulmus glabra stehen für Lebenskraft, Auferstehung und Trauer.
Im Gebäude des Krematoriums ist das zentrale Patio zwischen den Aufbewahrungsräumen dem Quell des Lebens gewidmet.
Auf einem Wasserstein strömt Wasser aus kleinen Düsen über mäandrierende Vertiefungen. Die beiden flankierenden Patios sind rein vegetativ mit Gräsern, Kräutern und Stauden gestaltet.
Zusammen mit der wechselnden Struktur der Gräser, der Weichheit der Blüten und dem Lichtspiel der semi-transparenten Fassade entwickeln sich ständig neue Farblichtbilder.
Krematorium Friedhof Schoren

Krematorium Friedhof Schoren

Lageplan Friedhof Schoren

Lageplan Friedhof Schoren