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Einladungswettbewerb | 12/2015

Neubau Pfarrheim

Anerkennung

Preisgeld: 750 EUR

Spital-Frenking + Schwarz Architekten | Stadtplaner | BDA – PartG mbB, Lüdinghausen

Architektur

Erläuterungstext

Der von uns vorgelegte Entwurf zeigt in seiner Äußeren Gestalt kohärent den inneren Aufbau, seine funktionale Logik sowie eine moderate Hierarchisierung der verschiedenen Funktionsbereiche.
Die Platzierung auf dem Grundstück folgt den städtebaulichen Setzungen wie auch den notwendigen baurechtlichen Vorgaben gleichermaßen.
Eingangshof, anzeichenhaftes Vordach sowie die großzügigen Öffnungen von Foyer und Flurbereich adressieren das neue Pfarrheim gegenüber dem Kirchplatz, schaffen visuelle Bezüge zur Kirche und dem umgebenden Stadtraum. Die klare Nord-Süd-Ausrichtung eröffnet eindeutig und leicht verständlich die Wegebeziehung zwischen Kirche, Pfarrheim und Wohnheim St. Johannesstift und ermöglicht im Weiteren einen Freibereich im Osten des Grundstückes mit direktem Bezug zum Saal und einer vorgelagerten Terrasse.
Das Foyer ist gegenüber dem Saal, dem Gruppenraum sowie dem Erschließungsflur abtrennbar, die funktionale Gliederung für den abtrennbaren Sanitärbereich ist somit gewährleistet. Der Gruppenraum im Nord-Osten des Gebäudes ist über eine Faltwand dem Saal zuschaltbar, der Saal ist mit seinen Abmessungen und der fast vollständigen Fassadenabwicklung zum Freibereich vielfältig in unterschiedlichen Nutzungsvarianten zu bespielen, die Proportion unterstützt Vortragsveranstaltungen mit gerichteter Bestuhlung ebenso wie Feierlichkeiten und Veranstaltungen an Tischen. Der so genannte Saalkörper ist mit einer angemessenen Höhe ausgeführt. Das Tragwerk des stützenfrei überspannten Saales wie auch notwendige Anforderungen an Raumakustik und ggf. Raumluftqualifizierung mittels einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sind ebenfalls im Entwurf berücksichtigt und gestalt- und rhythmusgebend integriert.
Die weiteren Funktionen sind gemäß ihrer Anforderungen und Proportionen im westlich angeordneten Riegel kompakter und niedriger vorgeschlagen.
Der Flur wird durch definiert positionierte Oberlichter jeweils im Türbereich der Gruppenräume und Küche zusätzlich zu den Eingangstüren natürlich belichtet. Die umlaufend gewählten Materialien der Außenwände - das rote Klinkermaterial je nach Körper ebenflächig oder behutsamen zum Relief gestaffelt - , d. h. auch die Anwendung im Innenraum des Flures wird als architektonisches Mittel zur Klärung des Entwurfes und seiner physischen Präsenz eingesetzt und unterstützt den halb-öffentlichen Charakter des durchgehenden Flures. Die Dauerhaftigkeit des Materials der Außenhülle auch im frequentierten Innenraum verspricht geringe Aufwendungen für den Bauunterhalt in diesem Bereich.
Die haustechnischen Anlagen, Heizung und ggf. raumlufttechnische Anlagen mit Komfortsteigerungen der Raumluftqualität für den Saal, können im „Obergeschoss“ oberhalb der Abstellräume am südlichen Saalanschluss genutzt werden. Möbellagerung sowie der nach außen angeschlossene Raum für Gartengeräte sind hier gebündelt vorgeschlagen.
Parkettboden für Saal und Gruppenräume, Betonwerksteinflächen in den sonstigen Funktionsbereichen schlagen wir als dauerhafte und damit nachhaltige Baumaterialien vor. Verbunden mit der kompakten Gebäudeform und dem Einsatz dauerhafter Klinker für die Hüllflächen des Pfarrheimes erachten wir den vorgelegten Beitrag zur Wettbewerbsaufgabe als eine wirtschaftliche Lösung für die gestellte Bauaufgabe.

Beurteilung durch das Preisgericht

Positiv wird bei diesem Entwurf die städtebauliche Idee gewertet, die Erschließung des Pfarrheims über einen Eingangshof zu realisieren und somit dem Kirchplatz ein Gegenüber, dem Pfarrheim eine Adresse zu geben.

Weniger positiv wird die Reihung von Nebenräumen, Küche ohne Verbindung zum Saal, sowie die Gruppenräume über einen unattraktiven Flur gewertet.

Auch der Saal mit seiner großflächigen Öffnung nach Osten mit einem nur schlecht im Sinne einer Gesamtnutzung teilbaren, kleinen Saal, kann nicht überzeugen.

Fazit: Städtebaulich richtiger Ansatz, innere Nutzung mit deutlichen Mängeln.