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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2015

Bildungscampus

Anerkennung

Preisgeld: 3.000 EUR

FRIEDRICH POERSCHKE ZWINK Architekten Stadtplaner BDA

Architektur

silands | Gresz + Kaiser Landschaftsarchitekten PartG mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Leitbild lautet: Vernetzen. Der neue Schulbau bindet die bestehenden Baukörper in eine neue Gesamtstruktur ein, die mehr als die Summe seiner Einzelbestandteile ist. Der Neubau der Regionalschule und die damit verbundene Neuordnung der weiteren Hort- und Schulnutzungen auf dem Bildungscampus Löcknitz eröffnen die Möglichkeit, die Freianlagen in einem gesamtheitlichen Kontext neu zu denken und so dem Gedanken der Integration, der Verständigung und des Austausches räumlichen Ausdruck zu verleihen. Mit der Platzierung der Regionalschule südlich der bestehenden Randow-Schule wird städtebaulich ein zentraler Freiraum gerahmt, der als grüner Schulcampus den übergeordneten Treffpunkt und Austauschort für die Besucher aller daran angrenzenden Bildungseinrichtungen bildet.
Die neue Schule wird von Norden aus erschlossen. Im Erdgeschoß befinden sich alle gemeinschaftlich genutzten Zonen, wie Fachklassen, Musikraum und die Schulverwaltung. Im Obergeschoß sind die Lernhäuser alternierend um einen Hof in Clusterform angeordnet. Hierdurch entsteht ein in der Flächenausdehnung kompakter Baukörper mit individuellen Lerneinheiten, die alle über einen direkten Aussenbezug verfügen. Die Identifikation der jeweiligen Jahrgangsgruppen mit ihrem eigenen Haus ist so gegeben. Die Lage der Klassenräume im OG ermöglicht einen störungsfreien Lernbetrieb. Mit der Dachterrasse steht allen Schülern praktisch ein „ebenerdiger“ zweiter Pausenbereich und ein „grünes Klassenzimmer“ zur Verfügung.
Über die jeweils zugeordneten Treppen verfügen die Schüler so über einen sehr kurzer Weg von den Lernclustern aus in die erdgeschossigen Freianlagen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebaulichen Bezüge zu den umliegenden Gebäuden wurden aufgenommen, wodurch eine Einbindung des Baukörpers in die Umgebung sehr gut gelingt. Die Lage des Haupteinganges auf der Erschließungsachse zwischen der Straße am See sowie dem bestehenden Schulcampus ist logisch gewählt. Durch den bewussten Höhenversprung des Baukörpers am Haupteingang und die Rückversetzung der Erdgeschosszone, wird der Hauteingang erkennbar gemacht und positiv akzentuiert. Durch die Ausbildung von zurückgesetzten und getrennten Obergeschossbauteilen wird innerhalb der großen Baumasse insgesamt eine angenehme Kleinteiligkeit erzeugt, welche zur Einfügung des Gebäudes in die Landschaft ebenfalls beiträgt. Hierdurch entstehen auf den tieferliegenden Flachdachbauteilen der eingeschossigen Baukörper begrünte Dachterrassen. Diese werden durch den Verfasser als grüne Klassenzimmer bezeichnet. Das Raum- und Funktionsprogramm wurde vorbildlich umgesetzt. Die Flächenvorgaben wurden eingehalten. Die Jury empfindet die Anordnung der Klassenräume als Solitärbaukörper im Obergeschoss als außergewöhnlich erwähnenswert. Durch die Solitärstellung werden umseitige Bezüge zur Natur sowie optimale Belichtungsmöglichkeiten geschaffen. Die Erweiterung der eigentlichen Klassenzimmer als grünes Klassenzimmer im Außenbereich wird allerdings im Schulalltag aus funktionalen Gründen als eher kritisch und nicht praktikabel angesehen. Die Kommunikation und funktionale Verbindung der abgekoppelten Obergeschossbauteile untereinander in Verbindung mit den Erdgeschossräumlichkeiten würde sich nach Überzeugung der Jury in der Praxis als schwierig erweisen. Die durchgehende nicht differenzierte Fassadenabwicklung im Erdgeschoss wird ebenfalls auf Grund ihrer ungebrochenen Länge als kritisch angesehen. Insgesamt wird die architektonische Durcharbeitung der Grundrisse und der Fassadengestaltung als sehr ausgereift und nachhaltig beurteilt. Die Barrierefreiheit (auch der Dachterrassen) des gesamten Baukörpers ist durch die Anordnung der beiden Aufzüge an den Treppenhäusern hergestellt. Auch sonst können im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit keine negativen Sachverhalte festgestellt werden.
Lageplan

Lageplan

Modell

Modell