modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 12/2015

Ehemaliges Diamalt-GelÀnde

"GreenLoop" (Modellfoto)

"GreenLoop" (Modellfoto)

3. Preis

Preisgeld: 11.500 EUR

planquadrat Elfers Geskes KrÀmer GmbH

Stadtplanung / StÀdtebau

BIERBAUM. AICHELE. landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Jörg Waldinger

Modellbau

ErlÀuterungstext

Leitidee "GreenLoop"

Leitidee des Entwurfes ist die Realisierung eines hochwertigen Wohnkomplexes mit rund 660 Wohnungen bei gleichzeitigem Erhalt eines Maximums an nutzbaren FreirĂ€umen. Die neuen GebĂ€ude werden daher nicht einfach auf den FreiflĂ€chen platziert, sondern sie schieben sich als neue Ebenen unter die weiterhin als GrĂŒn- und Erholungsraum nutzbaren FlĂ€chen. Es entsteht eine neue Topographie mit Verwerfungen, Neigungen und Höhenpunkte, die ein besonders interessantes und vielfĂ€ltiges Landschaftsbild erzeugt. Die Dachlandschaft funktioniert als offen zugĂ€nglicher, attraktiver Rundweg - dem "GreenLoop".

Die GebĂ€ude reagieren auf die stĂ€dtebaulichen Rahmenbedingungen der Umgebung. Nach Norden und Osten bildet die Bebauung einen geschlossenen RĂŒcken zum VerkehrslĂ€rm. Das in sich gefaltet GebĂ€ude schafft nach Osten zusĂ€tzliche HabitatflĂ€chen und staffelt sich nur an diesen zurĂŒckgesetzten Stellen bis auf 8 Geschosse um eine Verschalung der Eidechsenhabitate zu vermeiden. Zum Ortskern im Westen ist die Bebauung höchstens dreigeschossig und vermittelt so zwischen bestehender und neuer Bebauung. Die unterschiedlichen Höhenentwicklungen im gesamten Planungsgebiet sind im Hinblick auf bestmögliche Besonnung und Blickbeziehungen zum Park geplant. Dies bedeutet vor allem fĂŒr den baulichen RĂŒcken zur Bahn eine maximale Aufwertung der dortigen Wohnlagen. Jede Wohnung erhĂ€lt Blickachsen zum Park sowie zu den privateren, grĂŒnen Höfen.
Historische BezĂŒge des ehemaligen Diamant GelĂ€ndes wie zum Beispiel dessen Wahrnehmung als bedeutsame Nahrungsmittelfabrik werden in dem Entwurf aufgegriffen.

Als Hommage an die damalige Nutzungen werden auch heute wieder FlĂ€chen fĂŒr GemĂŒseanbau und kleine AckerflĂ€chen vorgesehen um anfallende Abfallstoffe nutzbringend verwenden zu können. Die Urban Gardinen FlĂ€chen laden auch die Nachbarschaft auf die öffentlich zugĂ€nglichen DachflĂ€chen ein. Die öffentlichen ParkflĂ€chen ziehen sich gestalterisch bis in die Höfe und verbinden so die verschiedenen Nutzungsschwerpunkte. WĂ€hrend sich an der Georg-ReismĂŒller-Straße großzĂŒgige, offene WiesenflĂ€chen entfalten, welche die Sichtbeziehungen zu den Baudenkmalen ideal gewĂ€hrleisten, werden die StellplatzflĂ€chen und andere Einbauten hinter den leichten Verwerfungen mit offenen WiesenflĂ€chen verborgen bleiben.

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine in der Höhenentwicklung differenziert verlaufende, gefaltete Rahmenbebauung, die sowohl zur Ludwigsfelder Straße wie auch zur Bahn hin einen wirksamen Schallschutz fĂŒr die westlich gelegenen ruhigen Wohnhöfe bietet, öffnet sich attraktiv zum großzĂŒgigen Landschaftspark und zur bestehenden Bebauung entlang der Georg-ReismĂŒller-Straße. Der Park stellt auch einen Mehrwert fĂŒr das bestehende Stadtquartier dar. Die amorphe Struktur steigert dabei die Wirkung der weitgehend freigestellten BaudenkmĂ€ler. Der freie Blick auf die denkmalgeschĂŒtzte Kulisse bleibt von der Georg-ReismĂŒller-Straße aus erhalten. Die Integration der SuppenwĂŒrze in die Randbebauung kann nicht wirklich ĂŒberzeugen. Die Idee des sogenannten „green loops“ als öffentlicher Rundweg ĂŒber die DachflĂ€chen hĂ€tte nicht nur im Stadtbezirk ein Alleinstellungsmerkmal. Allerdings wirft der „green loop“ als gĂ€nzlich öffentliche WegefĂŒhrung ĂŒber privat genutzten Eigentums- und Mietwohnanlagen nicht nur rechtliche Fragen auf. Vorstellbar und bereichernd aber wĂ€re in jedem Fall eine gemeinschaftliche Nutzung der DachflĂ€chen fĂŒr die Hausgemeinschaften. Durch die Erschließung der Tiefgaragen fĂŒr den Wohnungsbau, die vom nördlichen und sĂŒdlichen Rand des Gebietes aus erfolgt, wird das Verkehrsaufkommen im Gebietsinnern reduziert. Es verbleibt dort lediglich der Besucherverkehr sowie der Ziel- und Quellverkehr aus den öffentlichen Nutzungen der DenkmĂ€ler. Die gewerblichen Nutzungsangebote entlang der inneren Erschließung im Norden schwĂ€chen die funktionale Mitte um die SuppenwĂŒrze und fĂŒhren zu ungĂŒnstigen Wohnungsgrundrissen. Die private Erschließung von WerkstattgebĂ€ude und SuppenwĂŒrze ist unzureichend. Die Gestaltung der Quartiersmitte um die DenkmĂ€ler bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurĂŒck, insbesondere werden die Besucherstellplatzanlagen als störend erachtet. Insgesamt wird eine nur geringe Varianz an Wohnungstypologien vorgeschlagen. Teilweise ergeben sich sehr tiefe Grundrisse. Vermisst wird auch eine Darstellung von Wohnungsgrundrissen, z.B. im schrĂ€g verlaufenden Dachbereich sowie in den Aufgangsbereichen, um deren Potentiale aufzuzeigen. Die privaten FreiflĂ€chen sind angenehm proportioniert und bieten zusammen mit den DachflĂ€chen attraktive Aufenthaltsangebote. Die Barrierefreiheit ist nicht durchgehend nachgewiesen. Diese Arbeit besticht durch einen sehr eigenstĂ€ndigen, stĂ€dtebaulichen und grĂŒnplanerischen Ansatz.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

GrĂŒne Leitidee

GrĂŒne Leitidee

Perspektive - Bahnseite

Perspektive - Bahnseite

Verwerfungen als vielfÀltige FreiraumqualitÀt

Verwerfungen als vielfÀltige FreiraumqualitÀt

Perspektive - BestandsgebÀude

Perspektive - BestandsgebÀude

Perspektive - Ansicht Bahnseite

Perspektive - Ansicht Bahnseite

Grundriss Erdgeschoss "Quartiersplatz"

Grundriss Erdgeschoss "Quartiersplatz"

Perspektive - Ansicht BestandsgebÀude

Perspektive - Ansicht BestandsgebÀude

Grundriss Erdgeschoss "Wohnen am Park"

Grundriss Erdgeschoss "Wohnen am Park"