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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2016

Neubau eines Praktikumsgebäudes für die Pharmazie

Hauptansicht

Hauptansicht

4. Preis

Bez+Kock Architekten Generalplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau – Arrondierung und Aufwertung

Der Neubau des Praktikumsgebäudes für die Pharmazie wird als klar konturiertes Kopfgebäude vor die heterogenen westlich angrenzenden Gebäude gesetzt. Die städtebauliche Situation wird dadurch bereinigt, verdichtet und aufgewertet. Mit seiner einladenden Vorplatzsituation orientiert sich das Gebäude zur östlich gelegenen Campusstraße und nimmt somit Besucherströme von Norden und Süden gleichberechtigt auf.
Die horizontal gegliederte Bandfassade wird im Eingangsbereich durch eine geschosshohe Verglasung unterbrochen, die sich auf die Breite des Vorplatzes bezieht. Ein Vordach über diesem Bereich unterstützt den einladenden Charakter und schafft eine attraktive Zugangssituation auf dem Campus.


Praktikumsgebäude – Rationalität und Gestalt

Die räumliche Organisation des Hauses leitet sich unmittelbar aus der funktionalen Struktur des Raumprogrammes ab. Es ergibt sich ein kompaktes und rationalen Gesichtspunkten folgendes Gebäude mit einfacher Orientierung und eindeutiger Adressbildung der Funktionsbereiche.
Die beiden Obergeschosse beherbergen den Chemischen Bereich und den Chemisch-Biologischen Bereich jeweils auf einer in sich geschlossenen Etage. Die gemeinsam genutzten Räume sind in zentraler Lage erdgeschossig und unmittelbar ans Foyer angrenzend verortet. Das Foyer wird zum kommunikativen Treffpunkt im Gebäude, an dem sich alle Wege kreuzen, gleichzeitig dient es als vorgelagerte Pausenfläche für Hörsaal und studentischen Arbeitsraum. Am südlichen Ende des Erdgeschosses wird der Biologische Bereich untergebracht, welcher der Grundrisslogik der Obergeschosse folgt.
Vom Vorplatz gelangt der Besucher ins Foyer als zentralem Orientierungspunkt. Hier finden sich neben den gemeinsam genutzten Räumen auch die zenital belichtete Haupttreppe und der Aufzug als vertikale Erschliessungselemente. Der Hörsaal wird erdgeschossig erschlossen, sein Gestühl staffelt sich ins Untergeschoss hinab. Die erforderlichen Fluchtwege sind über die beiden unmittelbar angrenzenden Treppenhäuser gewährleistet.
In den Obergeschossen orientieren sich die Praktikumsräume mit ihren Fensterbändern nach Osten, während die Nebenräume als kompakte Funktionsspange einen Rücken nach Westen hin formulieren. Spinde und Toiletten sind jeweils geschossweise den Treppen zugeordnet und gewährleisten kurze Wege im Arbeitsalltag. An den beiden Gebäudeenden mündet der Flur auf jeder Etage in einen kleinen Loungebereich, der den im Übrigen straff organisierten Grundriss aufwertet. Die dezentralen Installationsschächte sind zwischen Flur und Praktikumsräumen angeordnet und sind zum Zweck der Nachinstallation jederzeit flurseitig zugänglich.
Die geschlossenen Teile der Fassade werden als hinterlüftete Kaltfassade mit weißem Aluminiumblech ausgeführt. Die Bleche erhalten ein leichtes sequenziertes Relief, welches über ein Prägeverfahren hergestellt wird. Die unregelmäßige Struktur dieses Reliefs ist aus dem gerasterten Bild einer Zellstruktur als Mikroskopaufnahme abgeleitet. Dasselbe Relief wird in Form einer Bedruckung auch auf die Bahnen des textilen Sonnenschutzes aufgebracht. Dem rational entwickelten Haus wird so mit einfachen Mitteln eine identitätsstiftende und unverwechselbare Gestalt verliehen.


Material, Konstruktion, Nachhaltigkeit und Angemessenheit

Die Kompaktheit des Hauses, sein hoher Dämmstandard, sowie der moderate Verglasungsanteil bilden gemeinsam mit einer angemessenen innovativen Haustechnik eine optimale Grundlage für ein nachhaltiges Gebäude. Robuste und wartungsarme Oberfächen minimieren die Unterhaltskosten im Betrieb. Die Aluminiumfassade ist praktisch wartungsfrei. In den Laboren werden geeignete Kautschukbeläge vorgeschlagen, in den Verkehrsflächen soll ein großformatiger heller Werksteinbelag zum Einsatz kommen.
Das Tragwerk des Gebäudes ist ein wirtschaftlicher Stahlbetonskelettbau. Das Deckensystem ist entsprechend der Nutzung zweispännig konzipiert und weist als Flachdecke keine Unterzüge auf, um die Installationen einfach und flexibel führen zu können. Als Mittelstütze werden die seitlichen Schachtwandstücke herangezogen. Von der Fassade sind die Stützen eingerückt und die Decken kragen zum Rand aus. Dadurch wird die Stützweite verringert und es kann eine optimierte Deckenstärke erzielt werden. Über dem Vortragssaal wird eine Trägerdecke aus vorgespannten Fertigteilen angeordnet, auf der die darüber liegenden Stützen abgefangen werden. Die Aussteifung des Gebäudes erfolgt über die teilweise geschlossene Rückwand und die Treppenhäuser. Die Lüftungszentrale auf dem Dach wird als Leichtbaukonstruktion ausgeführt.
Pictogramm

Pictogramm

Lageplan

Lageplan

Modell

Modell

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss

Rückansicht

Rückansicht

Stirnansicht

Stirnansicht

Querschnitt

Querschnitt

Längsschnitt

Längsschnitt

Detail

Detail