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Offener Wettbewerb | 11/2015

Erweiterung und Funktionssanierung des BG/BRG Sillgasse (Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium)

2. Preis

Preisgeld: 24.000 EUR

Atelier Thomas Pucher ZT GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der städtebauliche Ansatz kann als radikal bezeichnet werden. Der bestehende Innenhof wird nicht als geschlossener, enger Hof fortgeplant, sondern verbindet sich mit dem Bereich nördlich der bestehenden Schule zu einem homogenen weiterläufigen Platz. Damit gelingt es, sowohl der Schule einen großzügigen Freibereich und einen ausgewogenen Vorplatz, als auch den nördlich anschließenden Gebäuden eine gewisse Weite zu schaffen. Die notwendige Privatheit wird dem Schulhof durch die Lage im 1. Obergeschoß angemessen. Diese städtebauliche Entscheidung zieht eine höhere Konzentration der Bauvolumina an der Sillgasse nach sich.
Das Bauensemble scheint bewußt den funktionalen Inhalt in den Stadtraum transportieren zu wollen. Schule als transparente Organisation wird der Öffenlichkeit ablesbar nähergebracht. Die Schulorganisation ist konsequent formuliert. Im Eingangsgeschoß liegen die höher frequentierten und attraktiven Bereiche, wie Mehrzweckraum, Aufenthaltsund Musikbereiche. Die Lage des Speisesaals und der Nachmittagsbetreuung ist in diesem Gefüge schlüssig positioniert. Der Schulhof übernimmt sowohl kommunikative als auch verbindende Funktionen, ein Unterricht im Freien kann gut in diesem großen Flächenangebot ermöglicht werden. Alle offenen Lernzonen in den oberen Geschoßen sind konsequent zum „Schulhof“ angeordnet. Mit dieser Organistion liegen jedoch die Stammklassen an der doch stark befahrenen Sillgasse. Die Organisation der Cluster ist den pädagogischen Absichten entsprechend ausgebildet. Die Sonderunterrichträume liegen gesondert, über Eingangsniveau oder Schulhof erreichbar in einem Baukörper der den Schulhof flankiert.
Die Entscheidung der Volumsverteilung wäre für den städtebaulichen Kontext an der Sillgasse zu hinterfragen, und auch zu reduzieren. Die Ausformulierung der Terrassen könnte unaufgeregter in den Stadtraum reichen. Die Schulorganistion, die doch ein hohes Maß an Bewegung von Stammklassen zum Sonderunterricht verlangt, wird nicht einstimmig als Ideallösung gesehen.