Geschäftshaus Erhardstraße

Der skulptural geformte Baukörper greift durch seine mehrfach geknickte Grundrissfigur städtebauliche Bezüge der Nachbarschaft auf. Die Höhenentwicklung ist mit vier Geschossen maßvoll. Städtebaulich und funktional unverständlich ist die Höhendifferenzierung und das Angebot einer Dachterrasse an der Dr.-G.-Heinemannstraße. Diese Höhendifferenzierung hätte man vielmehr als Übergang zur Bestandssiedlung nach Süd-Westen erwartet. Die Adressbildung erfolgt über eine funktional gegliederte Bürofassade mit großformatigen, gerasterten, raumhohen Fensterformaten, die in einem deutlichen Kontrast zur bestehenden Wohnsiedlung stehen. Der Entwurf deckt die geforderte Funktionalität von ImmoCenter, allgemeinen Büros und Wohnungen gut ab. Das Raumprogramm des ImmoCenters wurde erfüllt, allerdings müssen die Vermietungsbüros vom 1. Stock mit den Büros im Erdgeschoss getauscht werden, da der Empfang ebenerdig neben der Vermietung situiert werden muss. Eventuell muss dann in den Showroom eingegriffen werden. Die allgemeinen Büroflächen können als open Space oder klassische kleinteilige Lösung angeboten werden, dies entspricht der geforderten Flexibilität. Das Wohnungsangebot konzentriert sich auf acht Dreizimmerwohnungen und zwei Zweizimmerwohnungen. Dies scheint vermietbar zu sein. Wünschenswert wären etwas kleinere Wohneinheiten. Die Wohnungen an sich sind gut aufgeteilt und entsprechen den Anforderungen. Das Untergeschoss bietet viel Lager- und Archivraum. Die Wirtschaftlichkeit leidet unter den relativ geringen Nutzflächen, der Erschließung über zwei Treppenhäuser und Aufzüge, sowie dem Problem des Schallschutzes. Der Beitrag stellt insgesamt eine mögliche Antwort zur gestellten Entwurfsaufgabe dar, allerdings hätte man sich eine stärkere Prägnanz und Unverwechselbarkeit gewünscht.