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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2015

„Am Volkspark“ Lichtenberg

4. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

Gewers & Pudewill GmbH

Architektur

Pia von Zadow Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

1. FREIRAUM – VERWEBEN DER SIEDLUNG MIT DER UMGEBENDEN STADT – VERBINDUNGEN SCHAFFEN – IDENTITÄT STIFTEN – CHARAKTER STRÄRKEN.
Das Wettbewerbsgebiet befindet sich unter klimatischen Gesichtspunkten und im Hinblick auf die Anbindung und die Erreichbarkeit von öffentlichen Grünanlagen mit Naherholungscharakter und Sportplatzanlagen in bevorzugter Lage. Mit nur rund 250 m vom Zentrum des geplanten Wohngebietes zum nächstgelegenen Zugang des ‚Volksparks Prenzlauer Berg‘ und 450 m zum Grünzug ‚Fennpfuhl‘ sind beide öffentlichen Grünanlagen bequem fußläufig oder per Fahrrad zu erreichen. Sportanlagen befinden sich in größerem Umfang in unmittelbarer Nachbarschaft der Siedlung.
Die großflächigen angrenzenden nordöstlichen, nord- und südwestlichen Grünräume aus Parks, Kleingartenanlagen und Friedhofsanlagen sind für die klimatische Situation im weiteren Umfeld und der Siedlung selbst von überaus hohem Wert.
Das städtebauliche Konzept macht sich diese vorzüglichen Voraussetzungen zu Nutze. Die das Gebiet umgebenden Grünstrukturen setzen sich bis in das Wohngebiet hinein fort. Vor allem über eine großzügige Öffnung im Nordwesten, unterstützt durch die lockere Stellung der Baukörper im Siedlungsinneren sowie Öffnungen in der aus Lärmschutzgründen notwendigen, geschlosseneren Randbebauung. Der hohe Anteil Grünflächen im Siedlungsinneren und der mögliche Luftaustausch trägt trotz der hohen Bebauungsdichte nachhaltig zur Verbesserung der klimatischen Situation im Inneren der Siedlung bei.
Das Quartier wird über einen hohen Freizeit- und Erholungswert, mit entsprechender Aufenthaltsqualität verfügen. Ergänzt werden diese Möglichkeiten durch Sitzmöglichkeiten, die zum Entspannen und zum Gespräch mit den Nachbarn einladen.
Neben Schwerpunktbereichen mit speziellen Angeboten, für einzelne Altersgruppen wie Kinderspielbereiche, Bereiche mit Freizeitangeboten für Jugendliche und Erwachsene, stehen die Flächen insgesamt einer generationenübergreifen Nutzung zur Verfügung und bieten Anknüpfungspunkte für das soziale Miteinander der Siedlungsgemeinschaft.
Ergänzt wird dieses Angebot durch ein umfangreiches Angebot an wohnungszugehörigen Mietergärten in der EG-Zone. Ausreichende Abstandsflächen als Grünzonen zwischen Bebauung und öffentlichen Wegen sind vorgesehen.

2. QUARTIERSACHSEN und ANBINDUNG AN DEN STADTRAUM
Das Wohngebiet ist über seine Eckpunkte mit dem umgebenden Stadtraum verknüpft. Das Wegesystem erfüllt folgende Anforderungen:
- Es spannt das Quartier wie selbstverständlich in den umgebenden Stadtraum ein.
- Es stellt die innergebietliche, barrierefreie Erschließung für Fußgänger und Radfahrer auf kürzest möglichem Wege barrierefrei für Fußgänger und Radfahrer her. Der MIV ist aus dem Siedlungsinneren ausgeschlossen.
- Der PKW-Verkehr zur Kleingartenanlage wird westlich des Gebietes über eine Mischverkehrsfläche zur Kleingartenanlage und den öffentlichen PKW –Stellplätzen geleitet. Der MIV der Siedlung wird direkt von den Zufahrten an der Hohenschönhauser Straße und dem Weissenseer Weg in die Tiefgarage geleitet.
- Der der Bebauung vorgelagerte Stadtplatz an der Kreuzung Hohenschönhauser Straße/Weissenseer Weg/Konrad-Wolf-Straße greift die gegenüberliegende Gestaltung auf, betont den Haupteingang zur Siedlung und bietet Aufenthaltsmöglichkeiten unter Baumkronen und Schallschutz. Dadurch, dass der Platz sich bis ins Innere der Siedlung erstreckt, verankert er die Wohnsiedlung und ihre Freianlagen mit dem außen liegenden Stadtraum.

3. ÖKOLOGIE - MATERIALIEN
Bepflanzung
Mit einer klima- und standortgerechten Bepflanzung mit hohem Baumdurchsatz wird eine positive klimatische Situation in der Siedlung langfristig und nachhaltig sichergestellt. Die Pflanzenauswahl berücksichtigt Erkenntnisse zum Klimawandel.
Es blüht und grünt – so früh wie möglich beginnend, so spät wie möglich endend. Als Bäume werden standortgerechte, pflegeleichte Arten vorgesehen, wie Gleditschie, Platane, Japanischer Schnurbaum, Kiefer usw.. Die Pflanzung besteht aus einer Mischung aus Sträuchern, Gräsern und Bodendeckern, die sich langfristig in Brandenburg bewährt haben.
CO2-Bilanz
Die geplante Bepflanzung bindet Kohlenstoff und setzt Sauerstoff frei. Die Schließung der Siedlung für den PKW-Verkehr vermeidet Emissionen.
Insgesamt beeinflussen die genannten Maßnahmen wie auch die Fortführung der Grünzüge in das Siedlungsinnere die ökologische Bilanz des Standortes positiv.
Oberflächen und Regenwasser
Pflastermaterialien mit -wo möglich- versickerungfähigen Fugen und die Ableitung sämtlichen Regenwassers der befestigten Flächen und Dächer über offene Rinnensysteme in den Freiraum sorgen dafür, dass sämtliches anfallendes Regenwasser vor Ort verbleibt und der Vegetation der Siedlung zu Gute kommt. Ein Anschluss an den Kanal soll nur erforderlichenfalls in Form von Noteinläufen erfolgen.
Beleuchtung
Die Beleuchtung des Quartiersinneren erfolgt mittels solarbetriebener Mastaufsatzleuchten (Lichtpunkthöhe 4 m).

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau und Einbindung in Kontext

Das Baufeld wird zu den beiden großen Straßen komplett geschlossen. Nach Westen hin und in den Blockinnenraum lösen sich die Zeilen auf, geraten etwas in Bewegung und bilden so unterschiedliche Raumfolgen aus. An der Kreuzung erfolgt eine leichte Abschrägung der Ecke als Bezugnahme auf die Gegenüber. Die Randbebauung hat VIII Geschosse, innen werden VI Geschsse geplant. Typologisch wird der Blockrand mit dem Siedlungsbau verknüpft. Kritisch zu sehen ist, dass dennoch keine echte Beziehung zum Volkspark aufgenommen wird.

Erschließung und Freiraum

An der Kreuzung erfolgt die Verknüpfung mit der Umgebung und der Zugang zum Wohngebiet über einen öffentlichen Platz außen und einen privaten innen, der gleichzeitig eine Vielzahl an Aufenthalts- und Spielangeboten bietet. Die aufgelockerten Zeilen erzeugen Freiflächen mit unterschiedlichen Charakteren, Wohnwege unterschiedlicher Breite und Aufenthaltsintensität und den großen zentralen Spielanger, der auch die Freifläche der Kita aufnimmt. Kritisch gesehen wird, dass die den Zeilen folgenden Wohnungseingänge meist von Ost erfolgen, die keine Nachbarschaft auf dem Weg aus dem / in das Haus erzeugen. Wie auch, dass die Erschließung der Bebauung Hohenschönhauser Straße von Norden erfolgt. Weiterhin liegen die öffentlichen Stellplätze im Westen sehr nahe an der Bebauung.

Gebäude- und Wohntypologie

Vorwiegend Zeilen mit Wohnungen in W-O-Ausrichtung, oder –wenn klein – in Westausrichtung, 3-4-Spänner, fast alle Erdgeschoße mit Mietergärten.

Schallschutz

Schließung mit VIII-geschossiger Bebauung, nach Norden durch gestaffelten Kamm von Ost nach West auch relativer Schutz gegenüber der Brauerei. Die Lage der Eingänge der südlichen Blockrandbebauung auf der schallabgewandten Hofseite wird kritisch gesehen.
Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

Anbindung an übergeordnete Freiraumstrukturen

Anbindung an übergeordnete Freiraumstrukturen

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Freiraumtypen im Quartier

Freiraumtypen im Quartier

Ansicht West

Ansicht West

Erschließung

Erschließung

Ansicht Hof West

Ansicht Hof West

Erschließung

Erschließung

Einbindung in Landschaft

Einbindung in Landschaft