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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2016

Neubau eines Praktikumsgebäudes für die Pharmazie

Modell

Modell

2. Preis

Preisgeld: 26.000 EUR

SFA Simon Freie Architekten BDA

Architektur

Planungsgesellschaft Jörg Kühn mbH

Architektur

koeber Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

SCHREIBER Ingenieure Systemplanung GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Konzept

Das Gebäude präsentiert sich selbstbewusst als eigenständiger Solitärbau an der Kreuzung Stuhlsatzenhausweg und der von Norden nach Süden verlaufenden Straße ‚Campus C’.
Mit seiner südlichen Gebäudekante übernimmt der Neubau die Bauflucht des westlich gelegenen Gebäudes C1.2.
Der nördliche ‚Kopf’ des Gebäudes wird von der Bauflucht des Gebäudes C1.1 nach Süden hin zurückgenommen, dadurch entsteht ein großzügiger, nördlich vorgelagerter Zugangsplatz, dessen Belag sich bis an den Stuhlsatzenhausweg ausdehnt.
Die Gestalt des kubischen Bauwerks wird durch seine Bauweise aus vorgefertigten Beton – Sandwichelementen geprägt. Seriell gefertigte Verglasungselemente einheitlicher Größe mit umlaufenden Einrahmungen aus Aluminium rhythmisieren den Baukörper.
‚Ausstanzungen’ aus dem Kubus markieren den Haupteingang in Norden und den Nebeneingang im Süden, der sich an die zukünftig geplante, von Osten nach Westen verlaufende Campusachse anlagert.


Freianlagen

Das neue Praktikumsgebäude für Pharmazie kommt auf einem zweigeteilten Teppich aus Werkstein und Rasen zum Liegen. Hierbei wird die Längsausrichtung der parallel verlaufenden Nord-Süd-Achse aufgenommen. Die vorgelagerten Platzflächen verorten das Gebäude zwischen Stuhlsatzenhausweg und dem Campus. Während der östliche Plattenbelag an den Verkehrsraum anschließt, schafft die westliche Rasenfläche eine Distanz zwischen Neubau und Bestandsgebäude C1.1 / C1.2.
Auf dem Plattenraster am Haupteingang, das sich aus dem innenliegenden Foyerbelag nach außen entwickelt, liegen Sitzbänke und streifenförmige Heilkräuterbeete in Längsrichtung. Ein Band aus befahrbarem Pflaster mit Rasenfuge erschließt das Bestandsgebäude auf der Rückseite.
Punktförmige Baumpflanzungen auf der Nordseite erweitern die umliegenden Grünflächen, kontrastieren die straßenbegleitenden Baumreihen und wirken adressbildend.


Nutzung

Der Hauptzugang am nördlichen Kopf des Gebäudes wird durch eine ‚Ausstanzung’ im Baukörper markiert.
Als plastisch wirksame Elemente werden der Aufzug mit Medienschacht als opakes Volumen, sowie der verglaste abgesenkte Hörsaal in die Foyerfläche frei eingestellt.
Vom Eingangsbereich kann die nördlich gelegene notwendige Treppe gut erreicht werden.
An die Foyerfläche grenzt nach Süden ein eingestellter Funktionsblock mit WC’s, Putzraum und Schacht an. Östlich werden die Büros Fachschaft, Sudienkoordinator, sowie der Praktikumsraum Biologie mit Vorbereitungsraum zwischen Funktionsblock und Fassade angeordnet.
Der südliche Nebenzugang wird ebenfalls durch eine Ausnehmung im Hauptbaukörper markiert. Er lagert sich an die zukünftig geplante, von Osten nach Westen verlaufende Campusachse an.
Im 1. OG werden die Praktikumsräume für den Chemisch – Biologischen Bereich, im 2. OG für den Chemischen Bereich angeordnet.
Vom Erdgeschoß kommend betreten die Studenten diese Geschoße über am nördlichen Gebäudeende angeordnete Foyer- und Aufenthaltsbereiche. Die dort angebotenen Flächen ermöglichen den Aufenthalt vor Beginn des Praktikums, bzw. in den Pausen zwischen den Lehrveranstaltungen. Ausblicke entlang des Stuhlsatzenhausweges nach Osten, bzw. in Richtung Mensa nach Norden steigern die Attraktivität der dort angebotenen ‚gestapelten’ Foyerflächen. Über großzügige (Brandschutz-) Verglasungen wird der Einblick in die Praktikumsfläche ermöglicht.
Die Grundrißflächen der beiden Praktikumsgeschosse sind bandartig zoniert. Zum westlich angrenzenden Gebäude C1.1 / C1.2 wird ein Erschließungsband in Form eines notwendigen Flures angeordnet. Eine frei in den Grundriß eingestellte Nebenraumspange trennt den Praktikumsbereich vom Erschließungsband. Die Nebenraumspange beinhaltet die notwendigen Sanitärräume, Schächte, sowie die den Praktikumsflächen zugeordneten Funktionsräume wie Wägeraum, Dunkelkammer, Zellkulturlabor, Spülküche und Analysenmischraum. Durch Schleusen innerhalb der Nebenraumspange werden die Praktikumsflächen erschlossen.
Die Praktikumsbereiche werden bandartig als flexibel unterteilbare Fläche entlang der Ostfassade angeordnet. Es besteht die Möglichkeit im Laborraster von 3,40m raumtrennende Wände oder Verglasungen an Fassadenpfosten oder Wandpfeiler anzuschließen. Entlang der Fassade werden Protokollierplätze vorgesehen. Festverglasungen mit Öffnungsflügeln, äußeren Sonnenschutz- und inneren Blendschutzanlagen ermöglichen die natürliche blendfreie Belichtung und Belüftung der Praktikumsflächen.
Das Dachgeschoß wird wie die darunterliegenden Geschoße bandartig organisiert.
Über die nördliche Treppe und den Aufzug erreicht man einen attraktiven Freibereich der für Unterreicht im Freien, Besprechungen oder Pausen genutzt werden kann. Durch zwei großzügige Öffnungen in der umfassenden, in diesem Bereich ungedämmten Außenwand, werden attraktive Ausblicke nach Osten und Norden ermöglicht.
Eine minder beheizte Nebenraumspange beinhaltet die geforderten Lagerflächen, sowie die Vertikalschächte zur Versorgung der Laborbereiche.
Die Anlagen der Lüftungs- und Kältetechnik werden ebenfalls auf der Fläche des Dachgeschosses, innerhalb einer Einhausung aus Gitterrosten, bzw. Lamellen angeordnet.
Das Dachgeschoß kann deshalb in großen Teilen nicht dem beheizten Gebäudevolumen zugeordnet werden.


Konstruktion, Materialität

Die Bodenplatten und die Wände des UG werden in Ortbetonbauweise hergestellt.
Die Decken sollen als Flachdecken mit sichtbar bleibender Oberfläche und geordneten Schalhautstößen ausgeführt werden. In den Praktikumsbereichen werden alle Installationen unverkleidet sichtbar unterhalb der Decke geführt.
Die Außenwände des Neubaus sollen als elementiert vorgefertigte kerngedämmte Beton – Sandwichelemente mit einer Vorsatzschale aus Beton mit Weißzementzuschlag ausgeführt werden.
Die Sanitärkerne, Vertikalschächte, der Aufzug mit Putzraum und Elt.- UV sollen mit Wänden aus sichtbar bleibendem Ortbeton mit geordneten Schalhautstößen ausgeführt werden. Diese Bauteile übernehmen die Horizontalaussteifung des Gebäudes.
Labor- Nebenräume (Wägeraum, Dunkelkammer, Zellkulturlabor, Spülküche und Analysenmischraum) innerhalb der Nebenraumspange werden durch nachträglich veränderbare Montagewände in der erforderlichen Brandschutzqualifikation gebildet.
Die Laborfläche ist stützenfrei geplant. Opake oder transparente Trennwände innerhalb dieser Fläche können nachträglich versetzt und den wechselnden Bedürfnissen angepasst werden.
Die Bodenbeläge in den Foyerbereichen und den Fluren bilden großformatige, Beton – Werksteinplatten die sich nahtlos in den Außenbereich fortsetzen. Bodenbeläge in Laborbereichen sollen aus Kautschuk, in Naß- und Sanitärräumen aus Fliesen hergestellt werden.
Die Rahmen und Flügel der vertikalen Verglasungen werden aus thermisch getrennten Aluminiumprofilen im Eloxalton E6EV1 hergestellt. Verglasungen werden als 3–fach Verglasung mit einem Ug – Wert von 0,06 W/mK ausgeführt.
Außenliegende Sonnenschutzanlagen und deren Führungsschienen werden in die Umrahmungen um die Verglasungen integriert. Sie werden als Vertikalrollos mit Behängen aus Screenstoff hergestellt.


Energiekonzept, Gebäudetechnik

Die wesentlichen Energieverbrauchsanteile in Laborgebäuden wie, Heizenergieverbrauch durch Transmission und Lüftung, Kältebedarf durch Raumklimatisierung und Stromverbrauch durch Lüftungs- und Beleuchtungsanlagen werden durch eine hochwertige Gebäudehülle (Optimierung des transluzenten Fassadenanteils, Verglasungsqualität) und eine optimierte Tageslichtversorgung minimiert.
Der Verglasungsanteil der einzelnen Fassadenflächen wird unter Berücksichtigung der solaren Gewinne bzw. Erträge optimiert. Sämtliche Verglasungen werden als 3-fach-Verglasungen ausgeführt und erhalten außenliegende Sonnenschutzanlagen zur Einhaltung des sommerlichen Wärmeschutzes.
Die notwendige Wärmeversorgung soll über einen Anschluss an die vorhandene Fernwärmeversorgung erfolgen.
Durch die hohe thermische Qualität der Gebäudehülle ist es ausreichend, den Grundlast-Wärmehaushalt über die bauteilintegrierten Heiz- bzw. Kühlflächen zu realisieren. Dies sind z.B. die unverkleideten Sichtbeton – Decken an denen die Installationen frei sichtbar geführt werden.
Flexible Heiz- (und evtl. Kühl-) flächen in Form von Brüstungsheizkörpern in den Räumen können höhere Lasten entsprechend abdecken.
Eine Kühlung der Praktikumsräume erfolgt über die in den Massivdecken integrierten, wasserführenden Leitungen. Bei höherer thermischer Belastung kann die Zuluft adiabat gekühlt werden.
Die thermische Raumkonditionierung erfolgt über einen Strahlungsaustausch in den Räumen durch teilweise freiliegende Bauteilkühl- bzw. –heizflächen in den Betondecken. Die Gebäudespeichermassen (unverkleidete Betonwände/-decken) tragen zur Grundtemperierung, Dämpfung von Temperaturspitzen und zur Komfortverbesserung in den Räumen bei. Im Sommer wird das Kühlpotenzial dieser massiven Bauteile, im Winter das Wärmepotenzial genützt. Die Betriebskosten können dadurch gesenkt werden.
Zur Verringerung der Lüftungswärmeverluste, Erreichung minimaler energetischer Zielwerte und gleichzeitiger Erhöhung des Komforts werden mechanische Be- und Entlüftungsanlagen mit hocheffizienten Wärmerückgewinnungssystemen vorgeschlagen. Die Außenluftrate für die Nutzer wird auf einen hygienischen Mindestanteil minimiert.
Die Belüftung des Hörsaales und des Praktikumsraumes im EG erfolgt über eine Quelllüftung, die Lüftung der Labore erfolgt über sichtbar an der Decke geführte Kanäle.
Die HSE- Übergabe- und Anschlussräume werden im UG, die raumlufttechnischen Geräte
im DG angeordnet. Sie werden mit großzügigen Installationsschächten verbunden. Dadurch werden kurze und direkte Anbindungswege gewährleistet. Die beiden Installationsschächte werden zentral im Schwerpunkt der Laborspangen angeordnet, sind gut zugänglich und flexibel nutzbar.
Die Anordnung der vertikalen Installationsschächte in den einzelnen Raumzonen der Labore vom UG bis in die OG’s bietet eine hohe Flexibilität der Installationssysteme bei Um- und Nachrüstung von Medienleitungen. Für Wartungszwecke und Nachinstallation sind die Schächte zugänglich.
Die Medienversorgung erfolgt direkt aus den Technikzentralen im UG in die vertikalen Installationsschächte und von dort über die Geschoss- und Laborverteiler in die einzelnen Labore. In den einzelnen Etagen werden die Luftkanäle horizontal in der Nebenraumspange bzw. in den Laboren geführt.
Schadstoffhaltige Abluft aus Digestorien und Sonderbereichen wird mittels separater Dachventilatoren direkt über Dach gefördert.
Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2

Plan 3

Plan 3

Plan 4

Plan 4

Schwarzplan

Schwarzplan

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundrisse 1. - 3.OG, UG

Grundrisse 1. - 3.OG, UG

Nutzungsbänder, Erschliessung

Nutzungsbänder, Erschliessung

Medienführung

Medienführung

Querschnitt Labor

Querschnitt Labor

Querschnitt Erschliessung

Querschnitt Erschliessung

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Fassadendetail

Fassadendetail

Modell

Modell

Modell

Modell