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Einladungswettbewerb | 09/2015

Filter Factory & CoE Campus 2020

ein 2. Preis / Mit der Realisierung beauftragt

Preisgeld: 35.000 EUR

Neugebauer + Rösch Architekten

Architektur

koeber Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

KREBS Ingenieurbüro

TGA-Fachplanung

Boll Partner für Tragwerke

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf zeigt einen prägnanten städtebaulichen Ansatz mit einem klar konturierten Baukörper für die Filterfabrikation und nordöstlich angelagerten Zusatzbausteinen. Die DMAC-Türme werden im Norden angegliedert und bieten somit die Möglichkeit der Fernwirkung zur Autobahn hin.
Obwohl die zweiseitige Anordnung der LKW Anfahrten eingehalten wird, gelingt es dem Entwurf eine markant ausformulierte Vorderseite auszubilden, die sich über ein großes auskragendes Vordach formuliert und eindeutig in den freien Landschaftsraum orientiert.
Die in dieser Vorzone vorgeschlagenen peripheren Nutzungen werden als unregelmäßig in die Landschaft eingestreute Einzelbaukörper vorgeschlagen, die zwischen Produktionshalle und Landschaft vermitteln sollen, aber in ihrer zufälligen Anordnung nicht überzeugen. Die Ausrichtung zum Grünbereich ist nachvollziehbar, jedoch sollte der Weg vom Parkplatz zum Gebäude eindeutiger geführt werden.
Die Wegeführung zu An- und Abfahrten der LKWs bleibt hinsichtlich ihrer Entwicklung in den einzelnen Baustufen unklar und muss präzisiert werden. Dabei ist zu vermeiden, dass temporäre Wegeführungen nachträglich rückgebaut werden müssen.
Das durch die Auslobung vorgegebene Nebeneinander von Anlieferungs- und Personenverkehr wird konzeptionell in die Gestaltung der Vorzone einbezogen, auf der, geschützt durch das Vordach, die unterschiedlichen Erschließungsfunktionen auf selbstverständliche Weise zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Störungen werden aufgrund der geringen Frequentierung als hinnehmbar eingeschätzt.
Die Geste einer Halle mit großer, wahrnehmbarer Fassade ist für ein weitgehend solitär stehendes Gebäude überzeugend und kann bruchlos in den einzelnen Entwicklungsstufen entwickelt werden.
Durch unterschiedliche Ausformulierung der Fassadenbereiche gelingt eine wohltuende Kleinteiligkeit und Differenzierung, ohne das der Baukörper gestalterisch zerfällt. Dennoch wird der Ausdruck der Fassade in ihrer teilweise sehr industriellen und konstruktiven Anmutung kontrovers diskutiert. Dabei erscheint die Edelstahl-Lamellenfassade an den Seiten sehr aufwendig, die Wirtschaftlichkeit von Anordnung und Materialität wäre in der weiteren Planung nachzuweisen. Die Darstellung der transparenten Fassaden ist im Plan nicht eindeutig, während die Renderings teilweise Industrieglasfassaden zeigen, sind in den Ansichten und im Modell Ganzglasfassaden dargestellt. Diesbezüglich wäre in der weiteren Planung Klärung herbeizuführen.
Um die Qualität in der Anmutung der im Detailmodell dargestellten Fassadenausbildung auch in der Realität zu erreichen, wäre in der weiteren Planung eine besonders sorgfältige Detailplanung erforderlich.
Das Funktionsschema ist eingehalten, die Entwicklungsschritte der FiFa sind realisierbar.
Der Wettbewerbsentwurf wird als wertvoller Beitrag im Sinne einer hohen Selbstverständlichkeit der Disposition bewertet, dem es gelingt, eine angemessene Balance zwischen repräsentativem Auftritt und Funktionalität zu finden.