COLOGNEO I - Baufelder MI1 und MI2

Das Konzept sieht wie auch in der ersten Bearbeitungsphase eine Abweichung von den Vorgaben des Masterplans vor. So wird aus städtebaulichen Gründen das Baufeld ggü. dem eckigen Rundbau bewusst erweitert und die Raumkante im Süden des Platzes als eine Linie beider Blöcke formuliert. Diese Abweichung ist nachvollziehbar dargestellt und erläutert und öffnet erneut die Diskussion über die richtige Breite des neuen Platzes zwischen MI1 und dem Eckigen Rundbau. Beide Baublöcke öffnen sich deutlich nach Nordwesten. Durch eine entsprechende Freiraumgestaltung soll zwar das Ineinanderfließen von öffentlichen und privaten Freiräumen verhindert werden, dennoch wird die Öffnung in Hinblick Lärm aus Richtung Mülheimer Hafen kritisch gesehen. Die Fassade beider Baublöcke ist im Sinne der Umgebung bzw. des Gebäudebestandes mit Ziegel gestaltet. Der fast liebevolle Umgang mit der Fassade im Detail und deren Differenzierung werden positiv gewertet und lassen eine professionelle architektonische Handschrift erkennen. Nicht überzeigen können jedoch die Grundrisse des Erdgeschosses. Die Entscheidung in wesentlichen Teilbereichen z.B. zum Hof Mülloder Fahrradabstellplätze zu positionieren ist nicht nachvollziehbar. Die Chance, Wohnungen oder anderen Nutzungen mit direktem Außenbezug zu integrieren, wird vertan. Die Grundrisse in den Obergeschossen hingegen sind funktional. Die Arbeit bietet einen interessanten Ansatz, der die Diskussion über die Dimension der entstehenden Platzräume neu entfacht hat und deren Stärke in der Fassadengestaltung liegt. Die Grundrisse und insbesondere der Umgang mit dem Erdgeschoss bieten jedoch nicht die erwartete Lösung für die Baufelder.