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Verhandlungsverfahren | 02/2014

Gebäudeplanung für die folgende Maßnahme: Neubau des Weiterbildungszentrums 2017 der IHK, Münster

Zuschlag

Feja + Kemper Architekten Stadtplaner PartGmbB

Architektur

nees Ingenieure GmbH

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Städtebauliche Gesamtkonzeption
Die städtebauliche Situation ist geprägt durch den Kontrast zwischen der blockbildenden Straßenrandbebauung südlich des Sentmaringer Weges und den großen Gebäudevolumina auf der Nordseite, die als Solitäre im Grünraum stehen und den nördlich angrenzenden Park erahnen lassen. Entsprechend wird der Neubau als geometrisch klar definierter weiterer Solitär im offenen Raum platziert, eng angebunden an den Bestand, jedoch mit großzügigen grünen Flächen südlich und westlich, die die gewünschte Offenheit zwischen der Siedlung "Grüner Grund" und dem Park gewährleisten. Die südliche Fläche bietet die Option für einen zweiten Bauabschnitt, der aufgrund seiner Tiefe sowohl für eine Büronutzung als auch für eine Seminarnutzung geeignet wäre. Das Gebäude ist dreigeschossig und wahrt damit den Maßstab der südlichen Wohnbebauung.

Entwurfskonzept
Das Gebäude, das als dreigeschossiger Solitär im grünen Stadtraum steht, ist auf quadratischem Grundriss rund um eine offene Halle und ein angrenzendes Atrium entwickelt. Damit wird ein größtes Maß an Strukturierung, Orientierung und Lesbarkeit des Gebäudes erreicht. Auch die horzontale Schichtung des Gebäudes mit den öffentlichen und großflächigen Nutzungen im Erdgeschoss bildet sich nach außen hin ab. Damit erreicht das Gebäude die Transparenz und Modernität, die dem Anforderungsprofil gerecht wird.

Erschließung
Der Neubau des Weiterbildungszentrums ist außenräumlich eng mit dem Bestandsgebäude verknüpft: der heutige Vorplatz wird zu einer von Nord nach Süd verlaufenden Platzfigur umgestaltet, die Zufahrt zur Tiefgarage wird räumlich von diesem Platz separiert, der funktionale Zusammenhang mit der Vorfahrt und den offenen Stellplätzen bleibt erhalten. Die witterungsgeschützte Anbindung des Neubaus kann barrierefrei hergestellt werden, die Erdgeschosshöhe differieren lediglich um ca. 0,40 m.
Die heutige Zufahrt zur Tiefgarage bleibt als alleinige Zufahrt erhalten; die Erschließung der Tiefgaragenerweiterung kann optimal an die vorhandene Struktur angebunden werden.
Die innere Erschließung des Gebäudes folgt dem baulich-räumlichen Konzept: die Freitreppe in der dreigeschossigen Halle und die benachbarten Aufzüge werden im Alltag genutzt, die notwendigen Treppenhäuser sind nach funktionalen Kriterien angeordnet. Die horizontale Erschließung ist insbesondere in den Seminargeschossen durch die gute Orientierung definiert, die Verwaltungsräume im 1. Obergeschoss wiederum sind als kompakte Einheit in der westlichen Grundrisshälfte ablesbar.

Funktionalität
Kern der Planungsaufgabe ist die Integration der sehr unterschiedlichen Raumgrößen und Nutzungen. Das Erdgeschoss erlaubt nicht nur die Zusammenschaltbarkeit der drei großen Seminarräume zu einem Saal von guter Proportion, auch das Foyer ist großflächig zuschaltbar. Gleichwohl bleibt durch das Atrium eine Differenzierung des südlichen Seminarflügels erhalten.
Die Verwaltung ist im Sinne einer zentralen Lage und einer guten Erreichbarkeit im 1. Obergeschoss angeordnet. Sie ist durch eine klar definierte Schnittstelle vom Seminarbereich separiert und sie wäre aufgrund der zwei Zugänge auch intern nochmals teilbar. Die große Raumtiefe, die die Saaltiefe des Erdgeschosses widerspiegelt, wird einerseits durch Nebenräume genutzt und zudem durch zwei Seminarräume, die zum Atrium und zur Halle hin belichtet sind.
Im 2. Obergeschoss wird die Grundstruktur des Grundrisses mit den großen Seminarräumen an der Westseite nochmals lesbar. Für alle Geschosse gilt, dass sie aufgrund der Lage der Treppenhäuser im Bereich des Atriums in eine nördliche und eine südliche Nutzungseinheit teilbar wären.

Material
Für die Fassade wird als bestimmendes Material ein heller, homogener Ziegel vorgeschlagen. Im städtebaulichen Kontext war es das Ziel, dem Gebäude eine helle, neutrale Materialität zu geben, die dem heterogenen Umfeld gerecht wird. Der Ziegel wird nicht als traditionelles, schweres Material interpretiert sondern legt sich als Haut um die Obergeschosse des Hauses. Die geschosshohen Fensterbänder in dunklem Metall sind scharf in diese Haut eingeschnitten und auch um die Gebäudeecken geführt. Als Materialien für die Innenräume wird ein heller Natursteinboden im Erdgeschoss vorgeschlagen, Lamellenparkett in den Obergeschossen sowie dunkles Holz für die großen Saaltüren und Faltwände.