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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2016

Neues Erlebnis- und Wissenszentrum Wikingerburg Trelleborg / Ny Trelleborg - Oplevelses- og videncenter

Prolog

Prolog

Teilnahme

3XN

Architektur

ATELIER BRÜCKNER GmbH

Szenographie

Karres en Brands

Landschaftsarchitektur

Orbicon

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Die Geschichte eines Ortes ist manchmal gleichermaßen bedeutsam wie unsichtbar.
Trelleborg ist einer dieser Orte. Lediglich die Neugierde der Archäologen, die akribisch Artefakt für Artefakt ausgruben und analysierten, enthüllten die Bedeutung dessen, was wir heute nur noch als seltsame topografische Formation wahrnehmen.

Die Trelleborg, westlich von Slagelse auf der dänischen Hauptinsel Seeland um das Jahr 981 n. Chr. errichtet, gehört zu den besterhaltenen Wikingerburgen, die unter Harald Blauzahn gebaut wurden und ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Skandinaviens.

Landschaft und Umgebung der Burg sind beim Wettbewerbsentwurf zum neuen „Erlebnis- und Wissenszentrum“ von zentraler Bedeutung. Damit wird der innigen Beziehung der Wikinger zur Natur Rechnung getragen.
Das Konzept sieht drei Elemente vor: Ein modernes Gebäude von eigenständiger architektonischer Qualität, eine zeitgenössische Ausstellung und die Landschaft selbst, die, dezent mit natürlichen Materialien gestaltet, das neue Bauwerk und das nebenan gelegene historische Monument zueinander in Beziehung setzt.

Das neue Erlebnis- und Wissenszentrum ist als grüner Hügel konzipiert, der gleichsam ‚aus der Landschaft wächst’. Seine konvexe Form korrespondiert optisch mit dem konkaven Becken der ringförmigen Burganlage. Die natürliche Wölbung des Gebäudes passt sich in die Landschaft ein, verdeckt den Besucherparkplatz aus Sicht des historischen Monuments und steht somit der Bewerbung zum UNESCO-Weltkulturerbe nicht im Wege.
Im Sommer kann die Vorderseite des Hügels als natürliches Amphitheater genutzt werden, beispielsweise für das jährliche Wikingerfestival. Auf der Rückseite kann man den Hügel über eine Treppe besteigen und von dort, aus acht Metern Höhe, auf die historische Burganlage blicken.

Die Ausstellung im Inneren des ‚grünen Hügels’ führt das Gesamtkonzept weiter. Sie präsentiert sich gleich einem ‚Schnitt durch die Erdschichten’. Dunkel strukturierte, abgerundete Ortbetonwände, die ohne rechte Winkel auskommen, sorgen dafür, dass sich die Raumgrenzen auflösen. Erdige Farben kontrastieren mit strahlend hellen, weißen Tönen. Die dunkle Räume mit Medienbespielungen und Projektionen bilden einen starken Kontrast zum hellen, über große Fensterflächen mit Tageslicht beleuchteten Raum des Epilogs.

Das Ausstellungskonzept hat zwei inhaltliche Ebenen: Die Inhalte werden sowohl emotional, narrativ als auch auf sachliche, wissenschaftliche Weise vermittelt. Die optische Gestaltung der Ausstellung unterstützt die Verschmelzung der beiden inhaltlichen Ebenen, indem sie den Besucher in eine filmähnliche Umsetzung des Themas eintauchen lässt und zur gleichen Zeit die abstraktere Ebene der wissenschaftlich korrekten Informationswiedergabe abbildet.

Alle präsentierten Geschichten und Informationen werden aus den ausgestellten Artefakten abgeleitet: Viele kleine Fundgegenstände aus der Trelleborg, wie Tongefäße, Schlösser, Schlüssel, Beschläge, Reitzeug, Messer, Schleifsteine, Feuersteine, Kämme, Webgewichte, Scheren und Nadeln, aber auch Waffen wie eiserne Äxte, Pfeilspitzen, Spieße und Schildbuckel. Das Highlight ist ein nahezu vollständiges Wikingerschild, dessen Holzteile im Jahr 2008 gefunden wurden.
Die Protagonisten, die durch den Parcours führen – der Architekt der Burg, ein Krieger, eine Frau und ein Kind – werden zunächst als geisterhafte Gestalten vorgestellt, die im Verlauf der Narration immer konkreter werden.
Der Rundgang beginnt entlang einer ‚Erdwand’, die als Prolog in die Ausstellung einführt, indem sie aufzeigt, dass die Geschichte anhand der Ausgrabungsobjekte rekonstruiert wird. Im nächsten Raum wird ein Querschnitt durch die Wikingergeschichte präsentiert. Weitere Ausstellungsbereiche zeigen eine dreidimensionale Landkarte zur Wikingerzeit und machen das Alltagsleben der Wikinger, eine Wikingerschlacht und im Epilograum den ‚Tag nach der Schlacht’ erlebbar.
Interaktive Exponate, rund 30 Medienstationen sowie immersive Erlebnisräume, darunter ‚The Battle’, eine 180°-Kino-Projektion, bereichern das Museumserlebnis.

Ergänzend zur Ausstellung führt eine Museums-App durch den Außenbereich. Hier wiederholt sich die Narration der Ausstellung in Form von Hörspielen.
Ausgrabungsfeld

Ausgrabungsfeld

Landkarte

Landkarte

Querschnitt. Ausgrabungsfeld und Landkarte

Querschnitt. Ausgrabungsfeld und Landkarte

Der Alltag

Der Alltag

Schlachtvorbereitung

Schlachtvorbereitung

Die Schlacht. 180°-Filmprojektion

Die Schlacht. 180°-Filmprojektion

Der Tag nach der Schlacht

Der Tag nach der Schlacht

Außenfassade

Außenfassade

Grundriss

Grundriss