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Einladungswettbewerb | 06/2015

Seestadt Aspern – Seeparkquartier Baufeld J4

Teilnahme

von Ballmoos Krucker Architekten AG

Architektur

Erläuterungstext

Referenzen

Der für die Seestadt Aspern vorgeschlagene Städtebau wird mit den historischen Städten bspw. in der Toscana in Verbindung gebracht. Die spezifische Ausbildung der Teile verfolgt dabei eine Ereignisdichte, Abwechslung, Identität und eine gute Orientierung. Für unsere Wahrnehmung zeichnen sich die vergleichbaren Strukturen historischer Städte durch klare Strassen- und Platzräume aus, die den öffentlichen Raum bis an die Gebäudekanten führt. Raumsequenzen bringen eine rhythmische Abwechslung, währenddem spezifische Orte ein hohes Mass an Identität erzeugen.

Städtebau

Das Projekt folgt den Vorgaben des Masterplans für einen spezifischen Städtebau. Die Baufelder werden als raumbegrenzende Sockel ausgebildet, die geeignet sind die gewünschten morphologischen Eigenschaften des Stadtraums zu leisten. Der öffentliche Raum führt dabei bis an die Gebäudekanten heran. Zusätzlich werden zwei innere Gassen etabliert, die den weitgefassten Sockel in drei ähnlich zugeschnittene Teile unterteilt. Diese engen, sekundären Räume sind von aussen zugänglich, bieten Zugänge für die verästelten Nutzungen und bilden eine innere Welt.
Die Hochbauten, die sich über den zweigeschossigen Sockeln erheben, besetzen die stadträumlich wichtigen Ecken. Zum See hin gelegen erfüllt das 12-geschossige Hochhaus die Abfolge der Hochhäuser im Masterplan. Im Südosten liegt ein 8-geschossiges Volumen als Begrenzung und Aktivierung der dort angelegten Piazza. An der südöstlichen Ecke des Grundstück markiert ein 6-geschossiges Volumen den stadträumlichen Übergang der Raumsequenz.
Jedes der drei Gebäude, Sockel mit Hochbau, bildet eine spezifische plastische Form, die von einem unregelmässigen äusseren Rand geprägt ist, der in Spannung gesetzt ist mit einer inneren, regelhaften Struktur. Die Konstellation der drei Volumen baut untereinander über die Randbildungen der Sockel und die plastische Durchbildung Hochbauten eine spannungsreiche Beziehung der inneren Zusammengehörigkeit auf.


Architektur, Ausdruck, Materialisierung

Es scheint uns für die Etablierung des Stadtteils Seestadt Aspern wichtig, dass die einzelnen Teile verschieden sein können, für sich aber eine identitätsstiftende Ausstrahlung haben. Mit der gewählten Materialisierung greift das Projekt auf traditionelle Materialien wie Backstein und Beton zurück, beides Ausbildungen, die eine grosse Vertrautheit und Identität evozieren. In der Situation der Neugründung und Setzung einzelner stimmungsbildender Bauten ist es wichtig, mit dem Ausdruck der Gebäude einen hohen Grad an haptischen Eigenschaften und eine gute Nachvollziehbarkeit des Aufbaus einzelner Bauten zu gewähren.
Die äussere Gestaltung ist direkter Ausdruck des inneren strukturell geprägten Aufbaus der Gebäude. Neben dem Aspekt des identitätstiftenden Leuchtturmprojekt ist es die angestrebte Flexibilität der Nutzungen, die eine ruhige, wertige Materialisierung verlangt. Eine äussere primäre Ordnung aus Klinkermauerwerk und vorfabrizierten Betonteilen erzeugt einen strukturellen Eindruck von vertikalen und horizontalen Teilen, der es auch erlaubt, die Sockel mit den Hochbauten zu verbinden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Jury bewundert die Klarheit der städtischen Figur. Diese besteht aus drei Gebäuden mit drei Türmen - einer höher als die beiden anderen, die jeweils eine Ecke des Bauplatzes markieren - und gleichartigen Sockeln, die den Entwurf vereinen.

Zwei der Blöcke sind um großzügige Atrien organisiert und mit Laubengängen erschlossen, die eine hohe Nutzungsneutralität erlauben. Der markante Turm zum See hat zwei innere Stiegenhäuser, die ebenfalls sehr offene Nutzungen erlauben.

Das Hauptattribut des Vorschlags stammt für Teile der Jury fast ausschließlich von seiner Materialqualität in Kombination mit einer ausgefeilten Auflösung seiner Details.

Die Weiterführung des öffentlichen Raums durch den Block - in Kombination mit der Gleichbehandlung der Fassade, egal wohin gerichtet - wurde von der Jury kontrovers diskutiert.