Neubau Musikzentrum Baden-Württemberg

Das vorgeschlagene Projekt zeigt eine sehr klare und kompakte städtebauliche Setzung. Der Hochpunkt wird als Auftakt 5-geschossig süd-östlich in Richtung Bahnhof gesucht. Die Zugangssituation von der Bahnhofstrasse kommend und die Setzung der Gastronomie als Kommunikator zur Stadt ist gut gewählt und wird zusammen mit dem vorgelagerten Aussenbereich in Form eines Biergartens als stimmig erachtet. Die Hauptbereiche der Akademie sind in ihrer Anordnung jeweils in sich und zueinander funktional. Das sehr kompakte Aneinanderordnen von diversen Raumbereichen führt jedoch in wichtigen Bereichen zu räumlichen Defiziten. Der Umgang um das Atrium ist zur Bedienung der großen Musikräume zu knapp. Ebenso sollte diesen Räumen ein entsprechend großzügiger Vorbereich zugeordnet werden. Beim direkten Aneinanderschalten von Orchesterund Probesaal erscheint es zwingend die Schallschutzvorgaben bei gleichzeitiger Nutzung der Räume zu gewährleisten. Vom Foyer aus wäre ein verbesserter und verstärkter Bezug zur Kantine wünschenswert. Im Zuge einer vertieften Bearbeitung des Projektes hinsichtlich zusätzlich notwendigem zweiten Treppenhaus (Rettungsweg) für den Kopfbau mit der Beherbung in den Obergeschossen wäre ein Neudenken hinsichtlich einer grosszügigen Haupterschliessung ins 1. OG unabdingbar. Der architektonische Ausdruck des Gebäudes schöpft in seiner derzeitigen Fassung das Potential der Bauaufgabe und des Ortes nicht aus. Das Thema der Lochfassade in Kombination mit der vorgeschlagenen Materialisierung suggestiert in seiner Semantik eher jene eines Verwaltungsbaues anstatt die eines "Hauses für Musik".