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Einladungswettbewerb | 02/2016

Neubau Musikzentrum Baden-Württemberg

Anerkennung

KohlmayerOberst Architekten

Architektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude besticht durch seine skulpturale Form und sein Versprechen, ein Haus einer besonderen Typologie und Nutzung zu sein. Die Fassade aus Messing nimmt das Thema der Instrumente auf, die Bauskulptur erinnert an Frachtschiffe des nahegelegenen Neckars. Das Haus stellt einen eigenständigen charaktervollen Stadtbaustein in einer unwirtlichen Umgebung dar. Das Gebäude wird durch einen „Einschnitt“ im Schiffsrumpf über einen großzügigen Innenhof erschlossen, an diesem sich auf der einen Seite das Foyer und auf der anderen Seite der Konzertsaal befindet. Dieser bildet mit den angrenzenden Musik- und Seminarräumen über zwei Geschosse ein gut funktionierendes Raumgefüge. Der Saal ist über Oberlichter und die Fassade zum Eingangshof gut belichtet, lediglich die quadratische Form ist nicht optimal. Prinzipiell setzt der Entwurf die Abschottung der sensiblen Bereiche vor Aussenlärm sehr gut um. Der Saal wird durch seine Lage im Inneren gut geschützt und erhält trotzdem ausreichend Tageslicht. Kein Wohnraum oder Büro ist dem Lärm zugewandt. Die Aufenthaltsbereiche vor dem Saal und den Musikräumen werden als nicht ausgewogen und zu klein empfunden, die Bereiche vor der Kantine und dem Aufgang zu den Zimmern wiederum als zu groß. Das Potential des Ortes mit seinen Ausblicken auf die Speicherbauten, die Bahn und die alten Industrieanlagen wird im Entwurf zugunsten einer Introvertiertheit leider nicht ausreichend genutzt. Die Gebäudeform assoziiert einen Rundgang um den Saal als Zentrum, dieser wird jedoch zur Straße hin durch Technikräume abgeschottet und schafft somit keinen Bezug der Aufenthaltsbereiche im Inneren des Gebäudes zur Stadt hin. Sehr gut organisiert ist der Bereich der Kantine, an den sich über einen gemeinsamen Innenhof die Stube des Wohnbereiches anschließt. Ebenfalls sind die Bürobereiche sowie die Zimmertrakte in den Obergeschossen gut gelegen und organisiert. Sie bilden die verschiedenen Höhen der Bauskulptur. Die Fluchtwegesituation aller Treppen durch das Foyer im Erdgeschoss ist nicht gelöst. Der Entwurf bringt lediglich einen Teil der Stellplätze auf dem Grundstück unter. Die Lage der wenigen Stellplätze direkt vor der offenen Fassade der Stube wird als kontraproduktiv angesehen.