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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2016

Neubau Werkhof und Bürogebäude rwt Regionalwerk Toggenburg AG

loop

2. Rang / 2. Preis

Preisgeld: 45.000 CHF

studio bär

Architektur

Heinrich Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Projektbeschrieb loop (vor der Bereinigung) Der Entwurf sieht ein um einen Innenhof organisiertes Gebäude vor, das durch seine Dimension als ein markanter Baustein im industriell geprägten Umfeld wahrgenommen wird. Das präzise gesetzte Gebäudevolumen fügt sich gut in die bestehenden Gebäude des Industriegebietes ein, reagiert mit dem Gebäudeversatz gegen Norden auf den Verlauf des Rütlisbaches und nutzt so das Grundstück optimal. Die Organisation des Komplexes weist eine horizontale Schichtung auf: über der Tiefgarage der offene Werkhof der durch die auskragenden Obergeschosse teilüberdeckt ist. Darüber sind im 1.Obergeschoss die Verwaltung von rwt und im 2.Obergeschoss die Büroflächen zur Vermietung situiert. Die Verkehrserschließung erfolgt über die Neue Industriestrasse von Süden, über den Hof werden die Fahrzeuge nach Norden zur Zwizachstrasse geleitet. Neben der klaren Verkehrsführung zeichnet sich das Konzept durch eine vollständige Integration der Lagerflächen in das Gebäude aus. Die Gebäudeerhöhung beim Haupteingang hilft bei der Orientierung und zur Neuen Industriestrasse hin entsteht eine klare und sichtbare Adresse nach aussen. Der nach Süden gerichtete grosszügige Vorplatz, flankiert von den Besucherpakplätzen mit Veloabstellfl äche und Aufenthaltszone mit Sitzbänken, führt den Besucher direkt zum Haupteingang und strahlt Willkommenheit aus. Die Freiflächen ums Gebäude herum sind fl iessend und eine gestalterische Qualität ist vorhanden. Die Einfügung des Werkhofs und Bürogebäudes in den Landschaftsraum vor allem im Bereich des Rütlibaches wird durch die weitgehende Vermeidung von Verkehrsflächen ausserhalb des Gebäudes gestärkt. Der Kischbaumhain ist wohl etwas übertrieben, insbesondere im unmittelbaren Gebiet des Baches. Da wäre eine natürliche Uferzonenbepflanzung reizvoller. Bei einem zukünftigen Erweiterungsbau nach Westen würde der Obstbaumhain vermutlich weichen müssen. Die im Innenhof platzierten Lagerflächen sind von aussen nicht sichtbar, gut geschützt, leicht schliessbar und übersichtlich angeordnet. Werk- und Personenwagen-Verkehr sind gut getrennt, wobei positiv zu werten ist, dass die Parkierung im 1.Unteregeschoss ohne wesentliche topographische Veränderungen auf dem natürlichen Gelände platziert ist. Die kompakte Anordnung des Werkhofes mit kurzen Wegen zu den Lagerbereichen und der Verwaltung wird als qualitätsvoll beurteilt. Die Positionierung der Caddies in der Tiefgarage ist suboptimal. Die Büroflächen in den Obergeschossen weisen dagegen lange Wege auf. Die Mittelgangerschliessung führt zu einer starken Beunruhigung der Bürozonen. Die zum Hof orientierten Büros sind nicht nur in Bezug auf ihre Aussicht benachteiligt, sondern auch durch Schallimmissionen des Werkhofes beeinträchtigt. Der architektonische Ausdruck des Gebäudes lässt sich aufgrund der minimalistischen Darstellung nur unzureichend beurteilen. Die Klarheit des gestalterischen Konzeptes in Bezug auf die Anordnung der Fassadenöffnungen unterstützt die Prägnanz der Grossform.

nach der Bereinigung: Die Empfehlungen zur Bereinigung des Projekts wurden in der Überarbeitung weitgehend aufgenommen. Unter Beibehaltung der städtebaulichen Position und der Volumetrie des Gebäudes wurde die Führung des Werkbetriebsverkehrs verbessert und die Tiefgaragenabfahrt verbreitert. Der Verzicht auf die getrennte Ausfahrt zur Zwizachstrasse und der damit verbundenen Brücke wird positiv bewertet. Die neue Positionierung der Caddys an der östlichen Hofseite schränkt die Rangierfläche des Werkhofes ein und reduziert die Flexibilität in der Nutzung der zentralen Verkehrs- und Lagerflächen erheblich. Der gewünschte Witterungsschutz des Innenhofes wird durch ein an der Nordseite des Hofes auskragendes Flugdach angeboten. Dies wirkt etwas zufällig angeordnet und schmälert die räumliche Integrität des Hofes. Die neue Treppenanlage mit Lift im Nordwesten des Gebäudes verbessert zwar die Anbindung der Büros an die Tiefgarage. Die erdgeschossige Erreichbarkeit der vermietbaren Flächen in den Bürogeschossen über den Werkhof ist nicht akzeptabel. Der architektonische Ausdruck des Gebäudes wurde in der Bereinigungsphase verbessert und präzisiert. Das Verhältnis der verglasten und der geschlossenen Fassadenflächen in den Obergeschossen stärkt nunmehr die Präsenz des Volumens. Nach wie vor weniger überzeugend ist die Darstellung der Erdgeschoss- und Untergeschossfassaden. Die Zufahrten zum Werkhof und zur Tiefgarage an der Eingangsseite sind ebenso wenig dargestellt, wie die offene Tiefgarage, die Stützen im Sockelbereich der West- und Nordfassade. Gerade diesen Elementen kommt aber eine grosse Bedeutung in der Aussenwirkung des Gebäudes zu.