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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2016

Neubaugebiet „Affalterbacher Straße/Kreuzäcker“

1. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Ingenieurbüro Fritz Spieth Beratende Ingenieure GmbH

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Leitidee ist klar ablesbar und gut nachvollziehbar und weist ein robustes Gliederungsmuster der Baufelder, Erschließung und Freiflächen auf. In vorbildlicher Weise wird das Gebiet an einer Stelle, flankiert von einer breiten Grünzone erschlossen und zu einem Quartiersmittelpunkt geführt.
Diesen Mittelpunkt bildet wie selbstverständlich der am Rande dieser Erschließungsstraße gelegene Quartiers-platz, der gleichzeitig Kita, Dienstleister, Einzelhandel und Seniorenwohnen bündelt. In seiner Größe und Anordnung ist er angemessen und verspricht ein urbanes Zentrum zu werden, das auch von dem nördlich angrenzenden Wohngebiet aufgesucht werden wird.
Mit der breiten Grünzone, die von Westen vom Schul- und Sportzentrum kommend in das neue Gebiet hineinführt, wird eine attraktive Eingangszone geschaffen, die zu dem Quartiersplatz führt, abgesetzt durch eine grüne Freitreppe.
Allerdings ist die Anordnung der Parkierungsflächen des Einzelhandels direkt an der Affalterbacher Straße als Ortseingang noch verbesserungswürdig.
Die Erschließung ist schlüssig entwickelt, mit einer zentralen Anbindung an den Quartiersplatz und einer direkten Führung auf die Theodor Heuss-Straße. Die hierarchisch differenzierte Erschließung mit Sammel-, verkehrsberuhigten Wohnstraßen, und dem autofreien engmaschigen Rad- und Fußwegsystem ist beispielhaft.
Die einzelnen Wohnquartiere sind modular angelegt, bieten vielfältige Bauformen an und weisen mit ihren Quartiersplätzen eine hohe Aufenthaltsqualität auf, die zur Identitätsstiftung beiträgt. Dieses Gliederungsmuster schafft eine große Vielfalt und bietet gleichzeigt eindeutige Orientierung für die Bewohner.
Der städtebauliche Entwurf zeichnet sich durch eine kompakte Struktur mit überwiegend südorientierten, wenig verschatteten Gebäuden aus und bietet damit eine gute Grundlage für energieeffiziente Gebäude. Die Kombination von Solarflächen für Photovoltaik mit einem Blockheizkraftwerk mit Nahwärme ist im Sinn der CO2 Reduktion zielführend, muss aber sicher noch wirtschaftlich beleuchtet werden. Die Vernetzung der Nutzung erneuerbarer Energien mit der E-Mobilität ist erwähnt, aber nicht präzisiert.
Die Dichte innerhalb des neuen Stadtteils ist mit 38 WE/ha nur im unteren Bereich. Hier ist eine stärkere Verdichtung wünschenswert, aber innerhalb der flexibel angelegten Quartiere auch möglich.
Die landschaftsgerechte Anbindung an die Landwirtschaftsflächen im Osten und Süden ist mit den breiten Grünzonen gewährleistet. Langfristig wäre eine Erweiterung in Richtung Osten möglich, müsste allerdings vorsorglich berücksichtigt werden. Der Lärmschutz zur angrenzenden Weingärtnergenossenschaft ist gewährleistet.
Die Abschnittsbildung ist günstig und erfüllt alle genannten Anforderungen.
Insgesamt bietet die Arbeit beispielhafte Lösungen, die tragfähig, pragmatisch und flexibel sind um einen attraktives Quartier zu entwickeln; sie leistet einen guten Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung.