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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2015

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015: Leineweberstraße und Umgebung

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Perspektive Leineweberstraße

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Perspektive Leineweberstraße

1. Rang / 1. Preis

Preisgeld: 17.000 EUR

Landschafts.Architektur Birgit Hammer

Landschaftsarchitektur

REICHER HAASE ASSOZIIERTE GmbH

Architektur

Ingenieurbüro Kühnert, Inh. Dipl.-Ing. Christian Duksa

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf versteht die Aufgabenstellung kontextuell und arbeitet das historische Stadtbild unter Einbeziehung der drei neu zu gestaltenden Bereiche heraus. Ausgehend von dem umgeplanten Kaiserplatz gelangt der Nutzer über die Althofstraße zum Kirchenhügel über den Siegfried-Reda-Platz zum Kohlenkamp und zur Leineweberstraße. Mit dieser Idee stärken die Verfasser die Möglichkeit zu einem attraktiven Rundgang durch den historischen Stadtkern. Im Bereich Kirchplatz wird der ruhende Verkehr entlang der Ränderbebauung angeordnet, so dass Platzflächen unter Bäumen Möglichkeiten zum Verweilen bieten. Der Alleencharakter der Leineweberstraße bleibt erhalten. Die bestehenden Bäume wer-den dabei lediglich ausgedünnt und punktuell durch Neupflanzungen ergänzt. Die Kreuzungsbereiche Viktoriastraße, Löhberg und Kohlenkamp werden durch die Baum-stellung und gut gesetztes Straßenpflaster herausgearbeitet. Die Funktionsbereiche in der Leineweberstraße werden durch kontrastsetzendes Oberflächenmaterial betont und abgegrenzt. Der erhöhte Bürgersteig wird kritisiert. Ebenso wird bezweifelt, dass die vorgeschlagenen Bepflanzungen wegen der vorhandenen großen Baumkronen wachsen werden. Verweilmöglichkeit in der Leineweberstraße erscheinen jedoch möglich, werden jedoch nicht weiter dargestellt. Der neue Standort für die WC-Anlage wird als nicht optimal kritisiert. Der Überweg zum Forum vom Kaiserplatz wird belassen und stellt für die Platzgestaltung und die Nutzbarkeit für gehbehinderte Menschen keine optimale Lösung dar. Die große Platzfläche wird als richtige stadträumliche Antwort begrüßt. Allerdings könnten hier weitere PKW-Stellplätze angeordnet werden und eine Grünabpflanzung gegen die Althofstraße vorteilhaft sein. Die Notwendigkeit eines zusätzlichen Kiosks wird angezweifelt. Der Entwurf stellt funktional, formal und wirtschaftlich einen guten Beitrag zur Aufgabenstellung dar.

Verkehr
Der Entwurf zeichnet sich durch eine zurückhaltende aber klar gegliederte Platzgestaltung im Bereich des Kaiserplatzes aus. Es werden neue Stellplätze im Seitenbereich des Platzes vorgesehen. Der Platz selbst wird durch neue Bäume eingerahmt. Der weiterhin üppig dimensionierte Verkehrsknotenpunkt bietet noch Rückbau- und Neugestaltungspotentiale. Im Bereich der Leineweberstraße entstehen zwischen den Bäumen durch Ausdünnung des Bestandes zusätzliche Stellplätze. Die Führung des Radverkehrs auf einem Schutzstreifen auf der Fahrbahn ist praktikabel und dient der Richtungstrennung der bisherigen Radwegeführung. Der bisherige Radweg auf der nördlichen Seite der Leineweberstraße bleibt prinzipiell als Einrichtungsverkehr sowie heute erhalten. Die Unterbringung des ruhenden Verkehrs im Altstadtbereich ist nicht optimal gelöst. Die Potentiale zur Platzgestaltung und zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität können trotz einer hochwertigen Behandlung des öffentlichen Raums deshalb nicht voll ausgeschöpft werden.

Begrünung
Die Idee, den Baumbestand der Leinweberstraße auszudünnen wird begrüßt. Die Baum-zeile nach Osten fortgesetzt und trägt die Gestaltung damit über den Kaiserplatz hinaus weiter fort. Die Plätze am Kohlenkamp und der Siegfried-Reda-Platz sind beide als Park-raum mit Kirschbäumen gestaltet. Die Bepflanzung scheint in Kombination mit den Parkplätzen zu eng gewählt. Die Baumscheiben sind zu klein. Ein Parken in den engen Buchten dürfte in dieser Form technisch nur schwer oder nicht zu realisieren sein. Die Über-planung des Baumbestandes in der Althofstraße ist kritisch zu hinterfragen, da dieser Bereich gerade erst überplant und vor der Marienkirche mit Säuleneichen neu bepflanzt wurde.

Wirtschaftlichkeit
Die Kosten wurden für alle Kostengruppen nach der DIN 276 angegeben. Für die drei Bereiche Kaiserplatz, Leineweberstraße und Kirchenhügel werden Investitionskosten von rund 2,6 Millionen Euro ermittelt. Die Kosten entstehen beispielsweise durch den Unter-bau/die Entwässerung (ca. 500.000 Euro) und die befestigten Flächen (ca. 1,3 Millionen Euro). Der Betonstein wird mit niedrigen 45 €/m² angesetzt, die Tragschicht wird je nach Nutzung (Fußgänger, MIV) ergänzend berechnet.
Perspektive Leineweberstraße

Perspektive Leineweberstraße

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Layout S.1

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Layout S.1

Lageplan

Lageplan

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Layout S.2

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Layout S.2

Kirchhügel

Kirchhügel

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Details

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Details

Leineweberstraße

Leineweberstraße

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Schnitte

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Schnitte

Kaiserplatz

Kaiserplatz

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Perspektive Kirchenhügel

Masterplan Öffentlicher Raum – Mülheim an der Ruhr 2015 – Perspektive Kirchenhügel

Perspektive Kaiserplatz

Perspektive Kaiserplatz