modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Werkstatt mit Beteiligungsprozess für Landschaftsarchitekten | 12/2015

Kantpark

Neugestaltungskonzept Kantpark

Neugestaltungskonzept Kantpark

Teilnahme

GREENBOX Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ein „Passepartout“ für den Kantpark

Der Kantpark ist heute in weiten Teilen durch seinen großkronigen Baumbestand und die weitläufigen Rasenflächen im Umfeld des Lehmbruck Museums und der Cubus Kunsthalle gekennzeichnet. Die „Problemzonen“ bilden vor allem die Randbereiche des Parks mit vielfach unattraktiven Übergängen, dunklen und verschlossenen Eingangsbereichen. Um den Park stärker mit den umliegenden Stadtquartieren zu verknüpfen, sehen wir die größten Potentiale zur Attraktivierung des Parks in eben diesen Übergangs- und Eingangsbereichen, die es auf Basis der heute schon vorhandenen Nutzungen und den zukünftigen Nutzungsansprüchen zu entwickeln gilt.

Idee „Passepartout“

Interpretiert man den Kantpark als ein Bild oder Gemälde, dann verleihen wir diesem Kunstwerk einen lebendigen, vielfältigen Rahmen im Sinne eines „Passepartouts“. Im französischen Wortsinne „durchlassen, passieren, überall“ soll dieser Rahmen einladend, offen und transparent ausgebildet werden. Dieses Passepartout ist je nach Lage im Stadtraum mit unterschiedlichen Nutzungsangeboten gefüllt, die auf den vorhandenen Qualitäten aufbauen und in Zukunft weiter entwickelt werden können. Im Zentrum des Passepartouts liegt als „Leinwand“ der offene, vielfältig nutz- und bespielbare Skulpturenpark mit seinen weiten und offenen Wiesenbereichen und den großen Baumbeständen. Hier können wechselnde Kunstausstellungen und kleinere ruhige Veranstaltungen stattfinden. An der Schnittstelle zwischen dem Passepartout und der offenen Parkmitte entsteht eine prägnante Wegespange, die ein neues Rückgrat für den Kantpark definiert. Der Spaziergang entlang dieser Wegespange führt durch abwechslungsreiche Abschnitte der Passepartouts, immer an der Nahstelle zur offenen Parkmitte.

Entwurf

Das Passepartout ist durch vier thematische Nutzungsbänder gekennzeichnet:

1. NACHBARSCHAFT & SPIEL im Bereich an der Tonhallenstraße.
Dieser Abschnitt wird durch Spiel- und Aufenthaltsnutzungen geprägt. Hier befindet sich die Außengastronomie der Cubus Kunsthalle, der bestehende Spielplatz und Kants Garten. Der Kleinkindspielplatz aus dem südlichen Parkabschnitt wird zum Kants Garten verlagert, um das Spielangebot für kleinere Kinder zu bündeln. Der bestehende Bolzplatz wird erneuert.

2. SPORT & SCHULE gegenüber des Steinbart-Gymnasium.
Ein Angebot aus Sport und Bewegungsräumen wird diesen Parkteil bespielen.
Die bestehende Laufbahn wird erneuert, Boulefläche und Tischtennisplatten werden in das Sportband verlegt. Zusätzliche Sportangebote erweitern das Programm. Die anschließenden offenen Wiesenflächen im Park können für freie Sportprogramme wie den Slackline-Sport, Federball oder ähnliches einbezogen werden.

3. KUNST & QUARTIER bezeichnet den Bereich am Lehmbruck Museum und den Übergang zum Dellviertel an der Düsseldorfer Straße.
Hier bestimmt die Kunst das Bild. Der Eingangsbereich des Lehmbruck Museum erfährt eine übersichtlichere Anbindung und die kreative Szene des Dellviertels wird über den Künstlergarten in den Park eingeladen und erhält hier die Möglichkeit, eigene Werke zu präsentieren.

4. KANTPARK GALLERY entlang der Friedrich-Wilhelm-Straße.
Als Verlängerung der Innenstadtachse vom Duisburger Hauptbahnhof kommend bildet die Kantpark Gallery als Stadtboulevard und Kunstachse das Tor zum Kantpark.

Als großzügige Platzfläche aus hochwertigem Betonsteinpflaster bietet die Kantpark Gallery viel Raum für Ausstellung und Interaktion. Urban street art, Kunst-Festivals und temporäre Präsentationen können hier stattfinden.
Rasenkissen und Flächen aus wassergebundener Decke brechen die befestigte Platzfläche auf und bieten Raum für weiteren Aufenthalt unter Bäumen. Der Baumbestand wird in diese Flächen und mit Hilfe von Baumscheiben in den neuen Platz integriert.
Weißblühende Kleinbäume und Großsträucher ergänzen den Baumbestand um einen Blühaspekt und verteilen sich von der Kantpark Gallery aus in das Passepartouts des Parks. Die Friedrich-Wilhelm-Straße avanciert als Stadtboulevard zur blühenden Visitenkarte der Duisburger Innenstadt und repräsentiert in Kombination mit der Kantpark Gallery eine neue Kulturachse. Eine Fußgängerinsel im begrünten Mittelstreifen ermöglicht die Querung zur nördlichen Seite des Stadtboulevards. Die Bushaltestelle bleibt im Bereich Friedrich-Wilhelm-Straße/Ecke Düsseldorfer Straße bestehen. Die Parkplätze entlang der Kantpark Gallery werden größtenteils erhalten, wobei Blickbeziehungen und Querungsmöglichkeiten zur nördlichen Boulevardseite von parkenden Autos frei gehalten werden.

Ausstattung

Der Rahmenweg an der Nahtstelle von Passepartout und offener Parkmitte bildet das neue Rückgrat des Parks. Mit einer Breite von 4.00 Metern bietet der helle Belag aus wassergebundener Decke viel Raum zum Spazieren und Erleben. Bestehende Bäume werden in den Weg integriert. Ein 80 cm breites Band aus Betonrandsteinen markiert und begleitet den Weg. Betonplatten mit einer Inschrift werden in das Band integriert und benennen den jeweiligen Abschnitt, in dem sich der Parkbesucher befindet. Bänke in Anlehnung des für den Pourtsmouthplatzes entwickelten Ausstattungskonzeptes Mercator II finden auf dem Band des Rahmenweges ebenfalls ihren Platz.
Exemplare des neuen Mercatorstuhls werden in lockeren Gruppen im Park verteilt.
Mastleuchten begleiten den Rahmenweg und illuminieren den Hauptweg in der Dämmerung und sorgen für eine sichere und angenehme Atmosphäre auch in den Abendstunden.

Weiterentwicklung und Perspektiven für die Zukunft

Das Passepartout kann in seinen Grundzügen mit dem zur Verfügung stehenden Budget realisiert werden, sodass bereits mit dem ersten Realisierungsschritt eine deutliche Aufwertung des Kantparks erfolgt. Perspektivisch kann dieser Nutzungsrahmen mit weiteren Maßnahmen ausgebaut und weiterentwickelt werden. Der Vorplatz des Lehmbruck Museums könnte beispielsweise in einer zweiten Planungsphase zu einem attraktiven Eingangsportal ausgebaut und der Innenhof des Lehmbruck Museums erneuert werden. Der Hofraum des Erweiterungsbaus aus den 80er Jahren ließe sich in Form von Parkterrassen aufwerten, welche die Verbindung von Skulpturenhof und Park stärken und den Blick in den Park inszenieren. Die Anlage weiterer Sporträume im Umfeld der Schule, wie zum Beispiel eine Skateparcours oder ähnliche Jugendsportangebote könnten die Nutzungsvielfalt des Parks zusätzlich erhöhen. Der Kinderspielplatzes am Kants Garten könnte eine Vergrößerung erfahren und das Angebot für Kinder erhöhen.
Somit wird sich das Passepartout in Zukunft schrittweise weiter füllen können. Auch die Kantpark Gallery könnte in Zukunft noch weiter ausgebaut und als lebendige Visitenkarte der Stadt gestärkt werden.
Detailaufsicht 1:50

Detailaufsicht 1:50

Neugestaltung Kantpark - Vernetzung mit dem Stadtraum

Neugestaltung Kantpark - Vernetzung mit dem Stadtraum

Neugestaltung Kantpark - Phase II

Neugestaltung Kantpark - Phase II