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Mehrfachbeauftragung | 02/2016

Revitalisierung des ehemaligen Brennereigeländes Pott Hartwig

Gewinner

GJL+ Freie Architekten Grube Jakel Löffler Frenz Graf PartGmbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Revitalisierung zur Stärkung der Kulturachse
Auf Grundlage des Ziels zur Schaffung einer „Kulturachse“ (Masterplan 2020+) wird das Areal an diese Angebunden. Die Lage an der Nadelstraße, sowie an der Berliner Straße und dem Doktorplatz schaffen eine gute Frequentierung. Der Bestand - gerahmt durch ein Passepartout moderner Architektursprache - bleibt als Adresse erhalten und entfaltet sein Potential zur Identitätsstiftung. Die Veranstaltungen im Bürgerhaus können inhaltlich an das Servicewohnen angebunden werden.

Westfälische Tradition
Das ehemalige Brennereigelände der Firma Pott-Hartwig wird zum Spiegel des Stadtbildes. Das Thema des Spannungsfeldes wird aufgegriffen und bietet die Basis für die neue Identität des Standorts. Als städtebauliche Dominante bleibt der Altbau bestehen, als Adresse und als neuer öffentlicher Anlaufpunkt, als passendes Gegenstück zum Rathaus und Schloss entlang der Kulturachse, erhalten. Seine Gegenwärtige Stellung auf dem Grundstück unterstreicht außerdem die historische Bedeutung der Nadelstraße, die in den frühesten Stadtgrundrissen schon abzulesen ist. Außerdem nimmt der jetzt freigestellte Baukörper als identitätsbildendes Gebäude eine Vermittlerrolle der unterschiedlichen Nutzungen und Baustile ein. Durch seine klare Raumbildung vermittelt er im Bereich der Kreuzung zwischen Personenverkehr im Bereich der Fußgängerzone, sowie motorisiertem Verkehr in der Nadel- und Widumstraße.
Ein neu entwickeltes Ensemble das im Bereich der Alten Brennerei als Gebäuderiegel Ihren Abschluss findet, wirkt als Passepartout mit moderner, klarer Architektursprache, es rahmt und fasst das historische Gebäude. Diese Ergänzung formuliert die Richtung einer ruhigen Umstrukturierung, eine kleinteilige, giebelständige Bebauung schreibt die historische Entwicklung der Stadt fort und bewahrt die historische qualitativ wertvolle Identität der Stadt. Die Architektur zeichnet sich durch einen behutsamen Umgang mit der bestehenden Bau-substanz des ehem. Brennereigebäudes als Kopfbau, sowie klare Eingriffe und eine zurückhaltende Fassaden- und Farbgestaltung, aus. Die Fassade zum Doktorplatz schließt diesen weiterhin räumlich ab, während die Seiten, speziell zum neu entstehenden Platzraum eine neue Öffnung erfahren. Das Mauerwerk bleibt erhalten und wird sensibel saniert. Der Zugang bleibt der Frequentierung wegen der Fußgängerzone zugewandt. Die kleinteilige Wirkung der Neubauten und die gestalterische Anpassung und Fortschreibung der historischen Gegebenheiten wird durch die Reihung giebelständiger Gebäudeteile erreicht. Vor- und Rücksprünge zeigen, dass es keine Einheit bilden muss und sich von den blockartigen Architekturen abhebt. Die Materialität der Fassaden ist mit hochwertigem hellem Backstein und teilweise Sichtbeton abgebildet.