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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2016

Konversion Ledward Barracks / FHWS i-Campus

Engere Wahl

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Architektur

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Grundkonzept

Die Grundidee der neuen städtebaulichen Bebauung für das ehemalige Kasernengelände besteht in der logischen Ergänzung und Fortführung der Blockstruktur des angrenzenden Musikerviertels zwischen der Verlängerung der Mozartstraße und der Niederwernerstraße. Der nördliche Streifen des Kasernenareals entlang der Kleingärten wird dagegen dem unbebauten Grünzug zugeschlagen und bietet Raum für den neuen Festplatz. Die heutige Geländekante wird dementsprechend weiter nach Norden gezogen.

Die neue Bebauung, die sich vom Willy-Sachs-Stadion bis zur Franz-Schubert-Straße erstreckt, gliedert sich dabei in drei Bereiche: Der i-campus als zentraler, grüner Platz mit allen wichtigen Hochschulneubauten wird im Osten etabliert. Der Stadthallenplatz als zentraler Platz für den Veranstaltungsbereich sowie für weitere Hochschul- und Bürogebäude liegt im westlichen Drittel des Gebietes. Im mittleren Streifen sind die großflächige i-factory sowie studentisches Wohnen in den drei historischen Kasernengebäuden um den ehemaligen Ehrenhof als Wohnhof verortet. Die ehemaligen Murray avenue zwischen i-factory und Ehrenhofbebauung mit dem besonderen Baumbestand wird als länglicher Platzraum neu gestaltet. Er schafft den nötigen Freiraum vor dem historischen Kasernenhauptgebäude und dient als grüner Verbindungsweg zwischen dem östlichen i-campus und dem Stadthallenplatz. Am i-campus dient das neue Mensa- und Bibliotheksgebäude als wichtiger zentraler Anlaufpunkt als bestimmendes „Platzhaus“, während am Stadthallenplatz diese Funktion die neue Stadthalle als wichtiges öffentliches Gebäude übernimmt. Beide Gebäude sollen mit entsprechender Außengastronomie die Platzräume bespielen.

Gebäudestruktur

Die vorgeschlagenen Gebäudetypen für die Hochschule und Bürobauten sind als Hoftypen mit einer Ausdehnung von ca. 80 auf 80 Meter konzipiert. In der Höhe sind sie der umgegebenen Bebauung und der Stadtrandlage angemessen als Zwei- bis Dreigeschosser mit maximal 16 Meter Höhe geplant. De dreigeschossigen Bereiche der Baufiguren akzentuieren dabei städtebaulich wichtige Eingangspunkte oder definieren wichtige Platzkanten. Die schrägen Kanten der Gebäude liegen an ausgewählten Stellen und betonen die Hauptzugänge von außen zum i-campus bzw. zum Veranstaltungsbereich. Außerdem sollen sie zwischen den geschwungenen Straßenverläufen des Musikerviertels und der orthogonalen Struktur der Neubebauung der Kaserne vermitteln.

Vernetzung

Die städtebauliche Struktur versucht eine maximale strukturelle Vernetzung mit dem Musikerviertel und dem Grünraum zu erreichen. Hierzu wird z.B. der Straßenraum der Kilian-Göbel-Straße und des Theodor-Fischer-Platzes in die neue Bebauung weitergeführt. Auch die Richard-Strauß-Straße wird als Hauptverbindung für die Studenten zum Hauptgebäude bis zum i-campus weitergeführt. Hierzu wird ein neuer Fußgängerübergang über die B303 eingeplant. Die Grünstruktur der Mozartstraße und der Gartens des Jugendheims werden den nördlichen Grünraum in West-Ost-Richtung weitergeführt bis zu der grünen Durchquerung des Sportbereiches am Stadion und von dort weiter bis zum Landschaftsraum.

Stufenweise Entwicklung

Die vorgeschlagene Bebauung lässt sich entsprechend der Vorgaben der Auslobung in drei Stufen entwickeln: In der ersten Stufe wird zunächst großzügig entsiegelt – insbesondere im nördlichen Bereich – sowie als Initialzündung ein Hochschulgebäude an der Ecke Niederwerner-/Franz-Schubert-Straße gebaut. Außerdem wird das Grundgerüst der i-factory angelegt und der Ehrenhof als Wohnhof hergerichtet, die Flüchtlingseinrichtung bleibt. In der zweiten Stufe wird das städtebauliche Grundkonzept mit allen wesentlichen Freiräumen und den Hauptplätzen angelegt. Der i-campus erhält eine dreiseitige bauliche Fassung, die Stadthalle am Stadthallenplatz wird errichtet. Die Baufelder für die weitere Bebauung dienen als Freifläche für die Landesgartenschau. In der dritten Stufe wird die bauliche Struktur komplettiert, die letzten Kasernengebäude südwestlichen Bereich verschwinden und der Stadthallenplatz bekommt seine endgültige dreiseitige Fassung.

i-factory

Die i-factory wird – verortet im zentralen Bereich – als modulares System vorgeschlagen, dass sich flexibel unterschiedlichster Anforderungen anpassen kann und zudem ein innovatives, dynamisches Bild für ein Innovations- und Startup-Zentrum abgibt und günstige Büro- und Werkstattflächen in unterschiedlichsten Größe und Arten bietet. Die Module sind teilweise auskragen oder aufgeständert, so dass unter und durch die Gebäudestruktur hindurchgegangen werden kann. Ein begrüntes Gerüst definiert die Außenkante und dient gleichzeitig als städtebauliches Signet für das Areal. Eine zentral gelegene Forumsfläche bietet den Nutzern einen eigenen Kommunikationsbereich. Das Modulare Prinzip kann sukzessive über die Stufen hinweg ergänzt, erweitert und verändert werden. Zu Beginn sollen die Freiflächen mit Gärten belegt werden, zur Landesgartenschau dient die i-factory auch als „Exponat“.

Erschließungskonzept

Das gesamte Areal wird umlaufend mit Straßen erschlossen, zwei weitere Straßen in Nord-Süd-Richtung verlaufen zwischen dem Veranstaltungsbereich und dem mittleren Bereich mit i-factory bzw. zwischen dem mittleren Bereich und dem i-campus. Sie betonen die dreiteilige Zonierung des Gebietes und erschließen auch das zentrale Parkhaus. Alle Straßen erhalten straßenbegleitendes Parken. Die Bereiche zwischen dieser Grundstruktur aus Erschließungsstraßen, also die Wegflächen insbesondere um die Plätze, sind dem Fußgänger vorbehalten, um die Aufenthaltsqualität dort zu maximieren. Lediglich Sonder- und Lieferverkehr ist in diesen Bereichen erlaubt.

Konzept Freiraum

Das Freiraumkonzept orientiert sich konsequent an der neuen städtebaulichen Bebauung und bietet phasenbegleitend unterschiedliche Freiraumtypologien und Qualitäten. Dabei wird der neue Campus als großzügiger Freiraum ausgebildet der kontextuelle Strukturen aufnimmt und somit selbstverständlicher Baustein im städtischen Gefüge wird.
Der eigentliche Campusbereich erhält einen einheitlichen Belag der eine zusammenhängende Identität entwickelt und eine interne Erschließung der kurzen Wege ermöglicht. In diese Fläche werden verschiedene Freiraumtypologien integriert, die eine diverse Nutzung und hohe Aufenthaltsqualität garantieren. Dies sind im besonderen der i-campus, der Festplatz sowie der grüne Ehrenhof. Die südlich an die i-factory angrenzende Grünstruktur mit verschiedenen Sportnutzungen ergänzt und verbindet die unterschiedlichen Bereiche.
Zudem werden die einzelnen Freiräume durch in Ost-West-Richtung verlaufende Baumreihen miteinander in Beziehung gesetzt und die Verbindung zwischen Theodor Fischer Platz und Willy Sachs Stadium gestärkt.
Festplatznutzung

Die nördlich an den Campus angrenzenden Flächen werden neu geordnet und als Festplatz qualifiziert. Der klare und gut nutzbare Flächenzuschnitt orientiert sich an den angrenzenden Raumstrukturen und Wegeverbindungen. Hier können Märkte, Feste und Feierlichkeiten stattfinden oder ein zusätzlicher Bedarf an Stellplätzen gedeckt werden.
Landesgartenschau

Die Flächen für die Landesgartenschau werden im nördlichen Areal des Campus vorgeschlagen und fügen sich somit in die bestehenden übergeordneten Freiraumstrukturen ein. Zudem bilden sie ein weiteres Bindeglied zwischen Theodor Fischer Platz und Willy Sachs Stadium. Bereits zur Gartenschau erstellte Neubauten dienen als rahmende Kulisse und tragen zur Adressbildung bei. Als überdachte Ausstellungsfläche werden zwei Hallen aus dem Bestand vorgesehen.
Konzeptplan_PHASE3

Konzeptplan_PHASE3