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Studienauftrag | 07/2015

Hochhaus Baslerstrasse 71

14704

Engere Wahl

Baumschlager Eberle Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau:
Die volumetrische Komposition – Sockel als geschlossener Block mit Hochhausscheibe – wird als interessanter Beitrag gewürdigt: der geschlossene Blockrand klärt die städtebauliche Situation und der Vorbereich zur Baslerstrasse hin ist mehr Strassenaufweitung als Platz, was als interessante und überzeugende Konfiguration im städtebaulichen Kontext gewürdigt wird.
Freiraum:
Die sozialräumliche Zonierung der Freiräume wird kontrovers diskutiert. Insbesondere wirft der halböffentliche Charakter des Hofes Fragen auf: wie ist sein Verhältnis zum davorliegenden Platzraum? Oder ist er doch eher Vorplatz für die Hauseingänge? Der aktivierte Dachgarten ist von den Treppenhäusern in der überarbeiten Fassung gut erschlossen und hat das Potential zu einer eigenwilligen Gartenallmend in luftiger Höhe zu werden.
Architektur: In der Überarbeitung konnte nachgewiesen werden, dass dem Wunsch der Bauherrschaft nach einer allfälligen Handänderung im Eigentumsbereich nachgekommen wurde: Das Hochhaus mit zugehörigem Sockelabschnitt lassen sich funktional trennen. Bei genauerer Betrachtung erweist sich der rigide Baukörper jedoch in einigen Punkten als konzeptuell nicht ganz stimmig: die Position des Hochhauses auf dem Sockel ist unentschieden; der Blockrand findet am Boden keinen adäquaten Abschluss; die Last-abtragung ist nicht wahrnehmbar; und das Hochhaus wirkt dadurch bezugslos. Die Auskragungen des Sockels verstärken diesen Eindruck zusätzlich. Der architektonische Ausdruck wurde überarbeitet und das Fassadenraster weist nun eine grössere Haptik auf. Es wird bedauert, dass Füllelemente verwendet werden, wo Raster und Grundriss nicht korrespondieren. Es ist nicht nachvollziehbar, warum der Nachweis über die Minergie-Werte, wie sie für Arealüberbauungen gefordert sind, nicht nachgewiesen werden. Die vorgeschlagene Vakuumdämmung überzeugt insbesondere hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit nicht. Mit den errechneten Anlage-, Erstellungs- und Bauwerkskosten liegt das Projekt im Mittelfeld und erfüllt damit die Anforderungen. Die Wohnungen im Hochhaus weisen aufgrund ihrer zweiseitigen Orientierung eine gewisse Qualität auf. Es wird jedoch bedauert, dass in einer Vielzahl der Hochhaus-wohnungen an den attraktiven Ecksituationen lediglich ein „normales“ Zimmer angeboten wird. Wie bereits in der ersten Stufe moniert, sind die langen Erschliessungswege unattraktiv. Ein Teil der Mietwohnungen sind durchgesteckt; im südlichen Bereich schmälern die tiefliegenden Küchen den Wohnwert. Aufgrund der sehr einheitlichen Zimmergrössen wird eine räumliche Vielfalt vermisst.