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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2016

Denkmalgerechte Sanierung und Teilneubau der Schwedlerbrücke

2. Preis

Preisgeld: 25.000 EUR

schlaich bergermann partner - sbp SE

Bauingenieurwesen

Marx Krontal Partner MKP GmbH

Bauingenieurwesen

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

Fischer & Co.

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeigt einen spannenden, außerordentlich interessanten Ansatz, indem sie auf der einen Seite das Historische behutsam zitiert und auf der anderen Seite mit gänzlich Neuem verblüfft: Brückenbaukunst des beginnenden 21. Jahrhunderts bildet eine logische Fortsetzung des Brückenbaus aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. Die Weiterentwicklung des Brückenbaus wird sehr gut sichtbar und verdeutlicht auf beeindruckende Weise den Wissenssprung von einhundert Jahren, ohne den Bestand zu negieren. Diese eigenständige Haltung ist sehr gut nachvollziehbar. Die Nahtstelle zwischen alt und neu ist dabei sorgfältig ausformuliert, die Konstruktion der neuen Brücke innovativ und nahezu atemberaubend filigran, auch wenn einige vorsichtige Zweifel an Schlankheit, Bauhöhe und Einspannungsgraden geäußert werden.
Gelungen sind die Antritte auf beiden Seiten. Die gespreizte Treppe kragt nur wenig in den Park und tritt mit dem beabsichtigten Ulmenplatz in Beziehung; die Zugänglichkeit des Aufzugs ist gut einsehbar und somit nutzerfreundlich. Auf der Stadtseite ist der Aufzug aus der Schwedlerstraße jenseits der Ferdinand- Happ-Straße verlegt – ein interessanter Ansatz, vermag er doch vorhandene Wegebeziehungen aufzunehmen und zu stärken. Auch der Denkmalschutz hat keine Bedenken, obwohl ein Pfeiler verstellt wird. Nachteilig ist jedoch, dass sich gerade das Quartier um die Ferdinand-Happ-Straße in einem Wandlungsprozess befindet, seine Anbindung an die Brücke damit eher erschwert wird.
Insgesamt leistet die Arbeit einen hervorragenden Beitrag zum Thema ‚Weiterbauen im Bestand‘, indem sie – ganz auch im Sinne des Denkmalschutzes – eine logische Weiterentwicklung anbietet, indem sich die einzelnen Zeitschichten ohne jegliche Anbiederung klar artikulieren können. Vorgeschlagen ist eine Brücke von hoher Qualität und von großer Eleganz, die allerdings keine stadträumliche Wirkung erwarten lässt.