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Gutachterverfahren | 04/2016

Verweyenstraße

Entré in das neue Wohnquartier

Entré in das neue Wohnquartier

2. Preis / Nach Überarbeitung

Druschke Architektur

Architektur

wbp Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mit diesem Entwurf wird die historische Baustruktur aufgegriffen und eine Bebauung entlang der Straßen entwickelt. Markante Baumbestände auf dem Grundstück sowie die zum Kalkumer Schloss führende Allee sind für das Planungsgebiet herausragende Merkmale, die in der Anordnung der neuen Baukörper Berücksichtigung gefunden haben. Ein wesentliches Entwurfsmerkmal ist zudem der Auf- und Weiterbau der heutigen Baufelder sowie der annähernde Erhalt der jetzigen Lage der Verweyenstraße mit der Kanaltrasse. Dadurch wird die Versiegelungsfläche minimiert.
Auf dem Baugrundstück entstehen insgesamt 194 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von ca. 16.775 qm in 3 Bauabschnitten (BA). Die fragmentierte und derzeit zum Lärm hin offene Bestandsbebauung an der Alten Landstraße wird im 1. Bauabschnitt (BA) durch einen Gebäuderiegel geschlossen. Im 2. BA werden die heutigen Gebäudezeilen senkrecht zur Kalkumer Schlossallee durch eine straßenbegleitende Bebauung ersetzt. Verbunden werden beide Gebäude an der Ecke Alte Landstraße / Kalkumer Schlossallee über ein identitätsstiftendes Tor als Entré in das neue Wohnquartier. In der Walburgisstraße ordnet sich ein neuer Gebäudekörper wie selbstverständlich in den vorhandenen Straßenraum ein und bildet den Auftakt für vier weitere Stadthäuser im Grünen, die im 3. BA entlang der bestehenden Verweyenstraße realisiert werden. Alle Häuser gruppieren sich um eine Grüne Quartiersmitte als Treffpunkt und Kommunikationsraum für alle Bewohner.

Das Baugebiet wird von der Alten Landstraße erschlossen. Eine Durchquerung ist bewusst nicht geplant. Lediglich für Feuerwehr, Müllfahrzeuge und Anlieger ist eine einbahnstraßengeregelte Erschließung vorgesehen. Durch die Lage des Baugebietes innerhalb der Wasserschutzzone III A wurden die Tiefgaragen innerhalb der Zonen mit dem tiefst möglichen Aushub vorgesehen. Deshalb ragen die Gebäude des 2. und 3. BAs lediglich um ca. 1,10 m über das vorhandene Straßenniveau hinaus.Die Zufahrt zur großen Tiefgarage unterhalb des 3. BAs erfolgt über die Alte Landstraße. Von der Walburgisstraße erfolgt eine Zufahrt zur kleineren Tiefgarage. Entlang der Alten Landstraße werden Parkplätze im Außenraum angeboten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Grundidee, an den Erinnerungsmerkmalen der alten Siedlung – mit der
Zeilenorientierung der Gebäude, dem inneren Straßenverlauf der Verweyenstraße –
festzuhalten, wird grundsätzlich positiv gewürdigt. Das Quartier erhält durch die innere
Erschließung und die klaren Positionierungen der einzelnen Baukörper eine gute Adressierung.
Neue prägende städtebauliche Gestaltungsidee ist die Stärkung einer innenliegenden
Quartiersmitte mit verschiedenen quartiersbezogenen Aufenthaltsqualitäten. Es kann ein
interessanter Ort entstehen, der mit der neuen Mitte an die Qualität der alten Siedlung anknüpft und ein identitätsstiftendes Quartier definieren kann.
Die drei Zugänge zur neuen Mitte werden grundsätzlich begrüßt, auch scheinen die privaten Wegeverbindungen die besondere Prominenz des Platzraumes zu betonen. Bei der rückwärtigen Bebauung der Kalkumer Schlossallee fehlen allerdings diese Verbindungen. Der Zugang von der Walburgisstraße überzeugt noch nicht, da hier eine zu groß dimensionierte, unklare Freiraumsituation entsteht, die leider keine einladende Torsituation ausgestaltet. Hierbei wird auch die viergeschossige Bebauung im Vergleich zum Bestand hinterfragt.
Erfreulich integrativ wirken die vorgeschlagenen Gebäudekubaturen, die, bei aller Heterogenität in Geschossigkeit, Rücksprüngen und Fassadenmodellierung, eine gemeinsame Sprache sprechen. Hierdurch werden keine sog. „besseren Wohnlagen“ hervorgehoben. Allerdings führt die Höhenstaffelung der einzelnen Baukörper auch zu einer
gewissen Unruhe im Gesamtbild. Die Anordnung der zwei geschossigen „Stadthäuser/Maisonette-Wohnungen“ werden hinterfragt. Die Grundrissorganisation vor allem der nördlichen, zur Kalkumer Schlossallee liegenden Gebäude überzeugt nicht, da hier überlange Erschließungswege, zum Teil schlecht belichtete „Abstandsräume“ und eine unzureichende Ausrichtung zu gut belichteten Außenräumen entstehen.
Lageplan

Lageplan

Detail Wohnhof

Detail Wohnhof

2. Preis nach Überarbeitung: Lageplan

2. Preis nach Überarbeitung: Lageplan

2. Preis nach Überarbeitung: Perspektive

2. Preis nach Überarbeitung: Perspektive

2. Preis nach Überarbeitung: Ansichten

2. Preis nach Überarbeitung: Ansichten

2. Preis nach Überarbeitung: Detail Quartiersplatz

2. Preis nach Überarbeitung: Detail Quartiersplatz