Neugestaltung des Südtirolerplatzes

Grundsätzlich handelt es sich um einen durchaus schlüssigen Lösungsansatz, der – ähnlich dem Projekt des Teilnehmers 2 – vor allem durch die offene Platzmitte gefällt, deren große zusammenhängende Fläche eine Unzahl an unterschiedlichen Bespielmöglichkeiten erlaubt. Positiv wird darüberhinaus auch der bereits vorhandene hohe Detailierungsgrad der Ausarbeitung gesehen. Im Detail ergeben sich allerdings im Vergleich zu den vorgereihten Projekten bei allen Subkriterien klar erkennbare Beurteilungsabstriche.
Aus städtebaulicher Sicht gefallen die Wideraufnahme der städtischen Sichtachsen und die neu geschaffene Grünzone bei der Tiefgaragenabfahrt, welche einen interessanten Gegenpol zum Gastgarten des Brauhofs darstellt. Kritisch wird allerdings die geradlinige Straßenführung zwischen der bestehenden Kasernstraße und dem Stadtgraben gesehen. Diese führt aus Sicht des Preisgerichts unter anderem dazu, dass die innerstädtische Fußgängerzone vorrangig in die verlängerte Kasernstraße und nicht in den neuen Fußgängerbereich des Platzes einmündet. Darüberhinaus vergibt man sich durch die geradlinige Straßenführung die Möglichkeit eines zusätzlichen Pufferraums zwischen dem Gastgarten des Stadtcafés und dem neuen Straßenzug.
Aus gestalterischer Sicht wird vor allem der gewählte Mix an Oberflächenmaterialien als nur bedingt stimmig beurteilt. Auch werden die dargestellte Formensprache als nicht mehr zeitgemäß und der Gesamteindruck als „zu ordentlich und strukturschwach“ empfunden. Durchwegs positiv werden allerdings die Raummöbel in Bezug auf deren Ausgestaltung gesehen.
Aus funktionaler Sicht gefällt die vielschichtige Bespielbarkeit des Platzes, wobei sich diese – im Unterschied zum Projekt 2 – vorrangig auf den zentralen Platzbereich und den angrenzenden Gastgarten des Brauhofs beschränkt. Die Einbindung der innerstädtischen Fußgängerzone und des Stadtcafés in eine allfällige Veranstaltung wird durch diesen Focus erschwert.
Bezüglich der Wirtschaftlichkeit in der Errichtung und im Betrieb werden weder besonders einschränkende noch besonders hervorzuhebende Aspekte erkannt. Lediglich die Materialität der Raummöbel und die wassergebundene Wegedecke der neu geschaffenen Grünzonen werden im Hinblick auf den Betrieb eher kritisch gesehen.
In Summe führen die Beurteilungsabstriche dazu, dass das Projekt in seiner Gesamtheit klar hinter den Projekten 1 und 2 zu reihen ist. Darüberhinaus zeigt die Vorprüfung eine leicht in Richtung Süden verschobene Tiefagragenausfahrtsrampe auf, was den Vorgaben widerspricht und im Zuge einer allfälligen Realisierung jedenfalls noch im Detail zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren wäre.