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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2002

Um- und Neubau der Universität Mozarteum

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Robert Rechenauer Architekten

Architektur

kübertlandschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Gesamtkonzept

Mit der Öffnung des geplanten Mozarteums zum Mirabellplatz entstehen neue Platzabfolgen und Wegebeziehungen. Die Platzfläche vor der Halle führt den Mirabellplatz in das Gebäudeensemble hinein und ist repräsentatives Entree des neuen Mozarteums. Hier entsteht ein halböffentlicher Raum als Treffpunkt und Kommunikationsort.

Die Fußgängerverbindung zwischen Mirabellplatz und Mackartplatz soll durch die geplante Verbreiterung des Gehsteigs an der Borromäumsfassade zur Dreifaltigkeitsgasse sichergestellt werden. Daneben steht zu den Öffnungszeiten des Mozarteums die Wegebeziehung über die neue Halle und die Aicher-Passage zu Verfügung. Über den Gartenhof wird die öffentliche Wegeverbindung auf das Geländeniveau des Mirabellgartens mittels einer stufenlosen Rampe hergestellt.

Der Gartenhof, mit reduzierten Elementen – Blütensträuchern, Wasserbecken und Sitzbänken – gestaltet, wird ein Aufenthaltsort für Entspannung und Kontemplation. Als intimer Raum bietet er außerdem die Möglichkeit für kleinere Aufführungen oder Konzerte.

Die Dachterrassen im zweiten und dritten Obergeschoss können zum Aufenthalt von den Institutsräumen aus genutzt werden. Von den unterschiedlichen Geschossen bieten sich Blickbeziehungen Mönchsberg. Die obersten Dachflächen werden extensiv begrünt.



Übergang Mirabellplatz / Mozarteum

Zur Gewährleistung des barrierefreien Zugangs wird der Mirabellplatz im Vorbereich (ca. 13,0 m) auf die geplante Geländehöhe des Mozarteumshofes abgesenkt. Dieser Bereich wird zudem als Baustelleneinrichtungsfläche benötigt.

Im Zuge der Absenkung werden auf dem Mirabellplatz drei Kastanienbäume, die sich in einem relativ schlechten Zustand befinden, zur Fällung beantragt. Für weitere 3 Kastanienbäume ist die Verpflanzung nach der Geländeanpassung entweder an den selben Standort bzw. an einen Standort außerhalb des Planungsgebietes vorgesehen. Durch diese Maßnahmen wird die Entwurfsidee der Verknüpfung vom Stadtraum Mirabellplatz mit dem neuen Mozarteum sichtbar.

Der vorhandene Granit-Kleinpflasterbelag des Mirabellplatzes wird im Anpassungsbereich im Segmentbogenverband wieder eingebaut. An der Grundstücksgrenze wird das Oberflächenwasser aus diesem Bereich über eine Schlitzrinne abgeleitet.

Für den vorhandenen, asphaltierten Gehweg auf dem Platz, der die bisherige Fußgängerverbindung zur Aicherpassage markiert, wird der Rückbau und die Anbindung an die geplante Gehsteigverbreiterung an der Dreifaltigkeitsgasse vorgeschlagen.

Es wird vorgeschlagen den Mirabellplatz im Vorbereich des Mozarteums von Pflanzkübeln, Masten und anderen störenden Ausstattungselementen zu bereinigen.


Hof

Im Hof erhält die vorhandene Baumreihe vom Mirabellplatz mit einem einzelnen, ausdruckstarken Großbaum einen Endpunkt. Dieser verleiht dem Raum zwischen Halle und Solitär eine aufgelockerte Atmosphäre. Als Baumart ist ein locker schirmförmig wachsender Schnurbaum vorgesehen.

Die Befahrbarkeit des Hofes u.a. als Feuerwehrzufahrt und -aufstellfläche ist auf Brückenklasse I (ohne Raupe) gemäss Ö-Norm
B 4002 ausgerichtet.

Die Belagsflächen sind in Naturstein-Platten unterschiedlicher Breite im unregelmässigen Rechteckverband geplant. Die bahnenförmige Ausrichtung verstärkt optisch die Öffnung zum Mirabellplatz.

Als Belagsmaterial wird ein mittelgrauer Bayerwald-Granit, Bruch ´Herrnholz´ mit einer rutschfesten Oberflächenbearbeitung vorgeschlagen. Dieser passt sich farblich an den Granit-Kleinpflaster-
belag des Mirabellplatzes an. Als anthraziter Gliederungsstreifen ist Theumaer Fruchtschiefer vorgesehen. Damit wird die Verbindung zur geplanten Fassade des Solitärs aus dem selben Material hergestellt.

Der Belag wird vom Vorplatz über die Halle in den Abschnitt der Aicher-Passage weitergeführt. Die rückgebaute Passage wird über einen neuen Zugang auf Höhe der Bergstrasse an den zu verbreiternden Gehweg an der Dreifaltigkeitsgasse angeschlossen. Der barrierefreie Übergang ist durch die momentane Höhenlage von Gehweg und Aicher-Passage noch nicht gewährleistet. Hier sind im Zuge des Gehwegumbaus geeignete Maßnahmen abzustimmen.

Einzelne schlicht gestaltete, steinerne Sitzbänke sind als einzige Ausstattungselemente im Hof in der Verlegerichtung des Belages angeordnet.

Die Entwässerung der Belagsflächen wird durch Schlitzrinnen einschließlich Revisionsöffnungen gewährleistet. Diese Rinnen ordnen sich der Flächengestaltung unter und ermöglichen die Ausbildung großzügiger, homogener Gefällesituationen. Im Bereich von Glassfassaden und vor Zugängen werden Fassadenrinnen angeordnet.


Gartenhof

Im Gartenhof werden 2 vorhandene Säuleneichen zur Fällung beantragt, da das vorhandene Geländeniveau verändert wird. Für die beiden Bäume sind Ersatzpflanzungen vorgesehen (Schnurbaum im Hof / Ahorn auf dem Mirabellplatz).

Das Niveau des ruhigen Gartenhofes wird auf die Ebene des Gartengeschosses angehoben. Die Verbindung zum Mirabellgarten erfolgt analog der öffentlichen Wegeverbindung über eine stufenlose Rampe. Die Rampen mit ihrer Brüstungsverkleidung aus dem Fassadenmaterial des Solitärs, prägen als gebaute Raumskulpturen den Freiraum vor der Kulisse der Mirabellgartenmauer.

Die Rampen werden ebenfalls mit dem rutschfesten Naturstein-Plattenmaterial belegt und beidseitig mit Handläufen ausgestattet. Der Fluchtweg aus dem Studio wird über eine einläufige Stiege aus Naturstein-Blockstufen gewährleistet.

Im Gartenhof werden die Fugen des Naturstein-Plattenbelags in unregelmäßigen Breiten aufgeweitet und mit trittverträglichen Stauden bepflanzt. Als dominierende Großsträucher sind in lockerer Abfolge Felsenbirnen mit schirmförmig aufgeasteten Kronen eingestreut. Mit ihrer hellen Blüte im Frühjahr und der orange-roten Herbstfärbung beleben sie den Gartenraum über die Jahreszeiten.

Das Wasserbecken, das über einen schmalen Auslass in der Wand gespeist wird, stärkt die in sich geschlossene, kontemplative Raumatmosphäre. Das Becken ist als Ortbetonwanne mit einer Auskleidung aus dem umgebenden Belagsmaterial konzipiert. Es wird ca. 10 cm gegenüber dem Gelände angehoben, um bodennahe Verschmutzungen abzuhalten. Die Wassertiefe soll max. 15 cm betragen. Die Brunnentechnik wird im Anschluss an die geplanten Traforäume im Gartengeschoss untergebracht.

Analog der Hof-Gestaltung vervollständigen wenige steinerne Sitzbänke die Aufenthaltsqualität im Gartenhof.


Dachterrassen 2. / 3. OG

Auf den von den Instituten aus zu betretenden Dachterrassen im zweiten und dritten Obergeschoss wird der Naturstein-Plattenbelag aus der Erdgeschossebene fortgesetzt, um den Zusammenhang der Freiflächen herzustellen. Wenige begrünte Fugen und einzelne Sitzbänke lockern die Belagsfläche auf. Im Bereich von Glassfassaden und vor Zugängen werden Fassadenrinnen angeordnet.


Extensive Dachbegrünung

Die extensive Begrünung auf den Dachflächen von drittem und viertem Obergeschoss wird mit pflegeleichten, niedrigen Stauden auf einem mineralischen Substrat (Höhe 10 cm) hergestellt. An der Attika und baulichen Anlagen (z.B. Oberlichter) werden Kiesstreifen vorgesehen. Über den Dachabläufen werden Revisionsmöglichkeiten eingebaut. Nach dem Zusammenwachsen der Pflanzendecke sind jährlich ca. 2 Pflegegänge erforderlich.
Lageplan

Lageplan

Eingangsbereich Hof vom Mirabellplatz

Eingangsbereich Hof vom Mirabellplatz

Eingangsbereich Hof vom Mirabellplatz

Eingangsbereich Hof vom Mirabellplatz

Brunnenbecken im Gartenhof

Brunnenbecken im Gartenhof

Brunnenbecken im Gartenhof

Brunnenbecken im Gartenhof

Dachterrasse 2.OG mit Blick über den Mirabellgarten

Dachterrasse 2.OG mit Blick über den Mirabellgarten

Dachterrasse 2.OG mit Blick über den Mirabellgarten

Dachterrasse 2.OG mit Blick über den Mirabellgarten