modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Sonstiges Vergabeverfahren | 02/2016

«Wassererlebnis Sinfonia d’aua»

Teilnahme

Müller Illien Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt von Müller Illien bezieht sich auf den touristischen Gesamtkontext der Destination Flims, die touristische Attraktionen an unterschiedlichsten Orten anbietet. Dabei wird mit Slogans wie «vom Urknall zum Klangraum» oder «Konzertsaal unter freiem Himmel» gearbeitet. Der «Klangrundgang» im Perimeter Runca umfasst dabei eine «Klangtonleiter» mit rot gefärbtem Wasser in durchsichtigen Schläuchen am Zaun der Flims Electric, ein «Klanglabor» beim Spielplatz mit klassischen Wasser- Attraktionen, ein «Känzeli», einen «Klangstein», einen «Flüsterfindling» mit Hörspiegel und Hörtrichter, den Dutg, einen «Tibahügel» (Festivalidee) und eine Serie von «Wasserflöten», für die Kunstschnee- Lanzen mit Mundstücken bestückt werden und pentatonische Tonfolgen erzeugen. Die rhetorisch wie akustisch eindrückliche Präsentation vermittelte ein lustvoll-spielerisches Verhältnis zur üppigen Bestückung der Landschaft mit den vorgeschlagenen Installationen. Der Vorschlag bringt die heutige Freizeitnutzung ohne Vorbehalt zum Ausdruck, so wird durch die Verfremdung des Dutg da Runca einerseits auf seine Historie und sein Alter hingewiesen, gleichzeitig aber auch thematisiert, dass er heute in seiner ursprünglichen Form nicht mehr gebraucht und deshalb umgenutzt wird. Die Installationen müssen nicht in einer bestimmten Reihenfolge abgelaufen werden, animieren durch ihre Präsenz aber doch zu einem vollständigen Besuch der Anlage.

In der Diskussion des Vorschlags durch die Jury fällt wiederholt der Ausdruck «Technorama» oder «Ausstellung». Was momentan absolut reizvoll sein kann, wird von der Jury als langfristige Einrichtung kritischer beurteilt. Auch entstehen Reibungen zum bestehenden Trutg dil Flem. Bei der Anlage des Trutg wurde etwa bewusst auf die neue Inszenierung von Aussichtspunkten verzichtet (diese Rolle wurde dem Weg selbst und einzelnen Brücken zugedacht) und zu diesem Konzept steht der Vorschlag doch in einem starken Widerspruch, etwa mit der Installation des Känzelis. Die starke Möblierung der Landschaft enthält auch einen gewissen Stressfaktor, die Wanderer sind aufgefordert, das Angebot zu nutzen. Kritisch hinterfragt wird auch die «Authentizität» der Gesamtanlage, sie erscheint zum Teil in Bezug auf ihre Umgebung etwas beliebig, wenn auch die Umfunktionierung der Beschneiungslanzen zu Flöten fasziniert (das Schneelanzenkonzert als Flimser Novum). Der Betreuungsaufwand und der Unterhalt der Anlage werden als hoch eingeschätzt. Die Jury anerkennt den spielerischen Reiz des Vorschlags, empfindet aber darin einen zu grossen Widerspruch zum bestehenden Konzept des Trutg dil Flem.