Offener Ideenwettbewerb | 02/2016
AIV-Schinkel-Wettbewerb 2016: Zwischen Teltow und Zehlendorf
©Tatjana Busch und Elisabeth Stieger
Teltow Connection_Perspektive Teltower Brückenplatz_Teltowkanal Zehlendorfer Brückenplatz
Teltow Connection
Schinkelpreis Landschaftsarchitektur + Reisestipendium
Preisgeld: 5.500 EUR
Landschaftsarchitektur
Student*in Landschaftsarchitektur
Erläuterungstext
1.2 Vertiefung Landschaftsarchitektur
TELTOW CONNECTION
Ziel der Teltow Connection ist die Verbindung zwischen den mit der Teilung Deutschlands voneinander unabhängig entwickelten Siedlungen Teltow und Zehlendorf wieder herzustellen und gleichermaßen zu stärken. Die Verbindung erfolgt über die Entwicklung eines differenzierten Verkehrs-, Erschließungs- und Freiraumnetzes mit unterschiedlichen Qualitäten, die beide Kanalseiten wieder näher zusammen bringen.
BRÜCKEN
Grundlage der Verknüpfung von Teltow und Zehlendorf bildet einerseits die Wiederbelebung der Wupperbrücke, welche die Anbindung und Entwicklung des Gewerbegebiets Zehlendorf sichert. Der Brückenschlag ermöglicht eine Entlastung der Knesebeckbrücke. Zusammen mit der Wiederherstellung der Teltow-Werft-Brücke bilden sie das Rückgrat des Freiraumgerüstes. Der Ruhlsdorfer Platz wird mit Hilfe dieser Maßnahmen zu einem fußläufig erlebbaren Stadtplatz entwickelt. Des Weiteren wird die Mahlower Straße entlastet und bildet mit der Potsdamer Straße den Stadtboulevard entlang der Teltower Altstadt aus und verknüpft den Bahnhofsvorplatz mit dem Ruhlsdorfer Platz. Der Bahnhof wird zum Mobility Hub mit Anschluss an das Busverkehrsnetz und einem Park + Ride Angebot. Das Radwegenetz wird mit breiten Freizeitwegen ausgestattet, welche schnelle Anbindungen zwischen den Quartieren bietet und touristische Angebote wie den Mauerweg integriert.
STEGE
Das Freiraumgerüst vernetzt den Stadtraum mit dem Teltowkanal. Freiraumstege bilden sich in differenzierten Qualitäten entsprechend ihrer Funktion als Platz mit städtischem Angebot, als Park mit intensiven Grünflächen und als Stichwege mit Plateau aus. Die Stege bewahren die gewachsene Uferlandschaft und macht sie zugänglich und erlebbar. Das Freiraumgerüst integriert bestehende Frei- und Grünräume, sowie zukünftige Entwicklungsgebiete am Wasser wie die Teltow-Werft und die Marina. Durch Freiraumachsen wird dieses Angebot erweitert und Zugänge zum Teltow-Kanal geschaffen. Die Knesebeckbrücke wird zum Verbindungselement der neuen Quartiere. Die Freiraumachse breitet sich von der Teltower Seite ausgehend vom Ruhlsdorfer Platz über den neuen Stadtplatz als Brückenplatz auf die Zehlendorfer Seite aus. Eine neue urbane Mitte entsteht.
QUARTIERE
An den Brückenplatz gliedern sich die neu strukturierten Quartiere Alt-Schönow und Teltow Stadt an. Zu den Freiraumstegen orientieren sich Solitäre, welche vorrangig öffentliche Einrichtungen beherbergen. Sie bilden dominante Platzkanten aus und fungieren als stadteingangsbildende Orientierungspunkte. In den Quartieren werden kleinteiligere Strukturen zu Clustern gemischter Nutzung zusammengefasst. Zwischen denen sich Private und gemeinschaftlich genutzte Freiflächen einfügen. An der Achse des neuen Stadtboulevards fügen sich zwischen den vorhandenen Geschosswohnbauten Vermittler ein. Diese verdichten die Bereiche nach, schaffen eine neue Kante zur Mahlower Straße und bringen das bestehende Quartier auf eine menschliche Ebene.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die neue östlich an die Teltower Altstadt angrenzende Bebauung setzt mit einer modernen Interpretation die Kleinteiligkeit des Bestandes fort und lässt eine gute Wohnqualität erwarten.
Die beruhigte Mahlower Straße wird als Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen S-Bahnhof und Altstadt gestärkt sowie räumlich durch punktuelle Bebauung ergänzt. Der Ruhlsdorfer Platz ist geschickt als neuer Zugang in die Altstadt und den Boulevard umgestaltet.
Die Verfasser ergänzen behutsam den Freiraum. Die vorhandene Struktur mit offenen Wiesen, Kleingärten und Baumstrukturen wird beibehalten. Beidseitig des Teltowkanals werden die begleitenden Uferwege ergänzt. Im Westen ist in Verlängerung der Sachtlebenstraße eine neue „Teltowwerftbrücke“ geplant. Wichtige Nordsüdachsen werden aus dem vorhandenen Stadtgefüge bis zum Uferweg geführt und als Stege bis zum Wasser verlängert.
Die Jury hebt die Einfachheit und Klarheit der eingesetzten Mittel hervor, durch die dem Stadt- und Landschaftsraum wesentliche Impulse für eine positive Entwicklung gegeben werden. Kontrovers diskutiert werden die Eingriffe in das Straßennetz in Zusammenhang mit der neuen Wupperbrücke. Jedoch ist gerade dieser Plan ein großer Gewinn für beide Seiten des Teltowkanals.
©Tatjana Busch und Elisabeth Stieger
Teltow Connection Blatt 1 Gesamtkonzept
©Tatjana Busch und Elisabeth Stieger
Teltow Connection Blatt 2 Vertiefung
©Tatjana Busch und Elisabeth Stieger
Teltow Connection_Gesamtkonzept
©Tatjana Busch und Elisabeth Stieger
Teltow Connection_Pikto Gesamtkonzept
©Tatjana Busch und Elisabeth Stieger
Teltow Connection_Luftperspektive Ruhlsdorfer Platz_ Stadtplatz
©Tatjana Busch und Elisabeth Stieger
Teltow Connection_Vertiefung
©Tatjana Busch und Elisabeth Stieger
Teltow Connection_Pikto Verbindung