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Offener Ideenwettbewerb | 02/2016

AIV-Schinkel-Wettbewerb 2016: Zwischen Teltow und Zehlendorf

Zweistadtlandschaft Teltow Aue

Anerkennungspreis Landschaftsarchitektur

Preisgeld: 1.500 EUR

Lars Schöberl

Student*in Landschaftsarchitektur

Esther Augustin

Student*in Landschaftsarchitektur

Charlotte Tobey

Student*in Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

ZWEISTADTLANDSCHAFT TELTOW AUE

Ausgangspunkt im Entwurf bildet die besondere Lage des Gebiets an der Grenze zwischen der Stadt Berlin und dem Land Brandenburg. Mit dem Berliner Stadtteil Zehlendorf im Norden und der Stadt Teltow südlich des Kanals treffen zwei völlig unterschiedlich konnotierte Stadtsituationen aufeinander. Stadtrand und Stadtzentrum.
Im Fokus der „Zweistadtlandschaft- Teltow Aue“ steht die Herausbildung zweier charakterstarker Uferseiten, im Wechsel von Freiraum und gebautem Kontext. Bestehende heterogene Landschafts- und Siedlungsfragmente beidseitig des Kanals werden dem eigenen Charakter entsprechend ergänzt, miteinander verbunden und so als ganzes lesbar gemacht. Ziel ist es die eigenen Charaktere der Auenseiten zu stärken und das Park- Landschaftsgefüge zugleich als einen Landschaftsraum erlebbar zu machen. Der Teltower Kanal, bisher als Trennung zwischen den Städten wahrgenommen, wird nun als Potential erkannt. Durch präzise räumliche Setzungen verzahnt sich der Uferbereich mit dem umliegenden Freiraum und wird so Teil einer neuen grünen Verbindung zwischen den beiden Städten.
Im Norden anknüpfend an die Feuchtgebiete der Schönower Wiesen und der alten Dorflage Schönow, greift der Entwurf den Charakter des Dorfangers mit weiten, sich anschließenden Wiesenflächen auf. Eine extensive Pflege wahrt den natürlich anmutenden Charakter der Stadtrandlage und stellt Bezüge zur einstigen Kulturlandschaft her. Am höchsten Punkt des Gebiets spannt sich ein Fernblick bis zum Kanalufer und der gegenüberliegenden Teltower Altstadt auf. Der vorhandene Baumbestand wird dabei in das neue Parklandschaftsgefüge integriert. Auch durch die Gestaltung des Ufers zieht sich auf Zehlendorfer Seite der landschaftliche Charakter. Die Bäke Bucht nimmt Bezug auf die einstige Aue und bildet den Startpunkt einer fortlaufenden Renaturierungsmaßnahme des Ufersaums.
Demgegenüber liegen die urban gestalteten Uferflächen im Zentrum Teltows. Eine harte Uferkante macht den Wechsel zwischen Stadt und Landschaft deutlich und bildet einen Kontrast zur gegenüberliegenden Seite. Treppen und Terrassen bieten hier einen städtischen Zugang zum Wasser. Auf Höhe der Altstadt schiebt sich die Stadtterrasse hinaus an das Ufer und verlinkt die Wasserkante über Wege mit dem historischen Stadtkern. Ein feingliedriges Wegenetz, bestehend aus Stichwegen, durchzieht den Freiraum und die angrenzenden Stadtquartiere und führt auf direktem Wege ans Wasser . Der prägnante Auenweg übernimmt die Funktion des Mauerwegs sowie wichtige übrerregionale Radwegverbindungen. In der Zweistadtlandschaft verknüpft er die neuen besonderen Orte und inszeniert die vorhandenen baulichen Strukturen des alte Klärwerks und der Teltow Werft. Die alte Werft etabliert sich zu einem Kultur- und Wassersportzentrum, an welches im Norden zwei neue Stadtquartiere angrenzen. Weitere städtebauliche Ergänzungen sind das neue Quartier „Innovations Campus“ entlang des Teltower Damms und die „Teltow Neustadt“ um den Ruhlsdorfer Platz.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Ziel des Projekts „Zweistadtlandschaft Teltow Aue“ besteht darin, den jeweils vorhandenen Charakter der beiden Seiten entlang des Teltowkanals zu verstärken: Der nördliche, landschaftlich geprägte Raum wird dem südlichen, urbaneren Raum gegenüber gestellt und als gemeinsam zu verstehender Landschaftstraum inszeniert. Die Schönower Wiesenflächen werden in ihrem natürlichen Eindruck erhalten, das Ufer zum Kanal naturnah umgestaltet. Demgegenüber werden auf Teltower Seite die Uferbereiche urban gestaltet und der Zugang zum Wasser erleichtert. Damit wird der Landschaftsraum akzentuiert und entlang von zwei geschwungenen „Auenwegen“ erlebbar gemacht. Auf übergeordneter Ebene erfolgt die Verzahnung mit dem umliegenden Stadtraum und den Freiräumen durch stärkere Verbindungen in Nord-Süd- Richtung mit zwei neuen Fußgängerbrücken.