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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2016

Neustädter Kirchplatz

ein 3. Preis

Preisgeld: 4.500 EUR

Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

fpb - Freie Planungsgruppe Berlin GmbH

Verkehrsplanung, Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Beratung durch Jan Derveaux Architekt (Pavillon) und Anselm von Held Lichtplanung (Beleuchtungskonzept)

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf bildet eine zusammenhängende Platzfläche aus, die von der Hullerser Str. bzw. Benser Straße bis an die Fassaden der Papenstraße reicht. In das Zentrum dieser homogen gepflasterten Fläche wird, wie eine Intarsie, eine Rasenfläche eingelegt, die im Norden und Süden von Alleen gerahmt ist. Zusätzlich lockern einzeln stehende Bäume das Platzbild auf. Dabei werden Bestandsbäume in das Pflanzkonzept integriert. An der östlichen Platzseite ist ein Pavillon mit Café und öffentlichen Toiletten vorgesehen.
So wird ein gut ablesbarer Raum geschaffen, der als Entree in die Innenstadt fungieren kann. Die Marktstraße wird funktional und optisch an den Platz angebunden.
Der Entwurf bildet einen grünen Platz im Platz aus, der konsequent von Alleen bzw. dem Pavillon gerahmt wird. Die Seite zum Amtsgericht bleibt offen, so wird das Gebäude optisch in das Platzensemble eingebunden.
Die Verfasser versuchen auf abstrakte Art und Weise mit der Geschichte des Ortes umzugehen. Dazu wird in der erhöhten Rasenfläche ein innerer Bereich abgesenkt, was die Lage der ehemaligen Kirchenschiffe andeuten soll. Der Bezug zur Geschichte wird so auf unkonventionelle Art und Weise hergestellt, ist aber schwer lesbar.

Die Verfasser bilden in der Platzmitte eine Art Pocket Park, der zwar ein attraktives optisches Bild herstellt, aber für Veranstaltungen nur eingeschränkt nutzbar ist. Die Platzfläche vor dem Amtsgericht bietet sich dagegen für eine temporäre Bespieglung im kleinen Maßstab an. Hervorzuheben ist, dass ein neuer Spielplatz am Platzrand geschaffen wird. Die Verfasser entwickeln ein optisch ansprechendes Möbelsystem für den Platz. Der Pavillon, der zurückhaltend gestaltet ist, soll weitere Nutzungen (Café, WC, Laden) aufnehmen. Allerdings kann die Positionierung der Außengastronomie im Norden des Gebäudes nicht überzeugen.

Die Bushaltestellen werden gemäß dem Bestand platziert. Kritisch wird die Reisebushaltestelle im Zentrum des Platzes gesehen. Die Parkplätze werden geschickt im Süden angeordnet und mit Hecken abgeschirmt, allerdings wird die gewünschte Stellplatzzahl nicht erreicht. Das Parkhaus ist über einen Durchgang auf kurzem Wege an den zentralen Platzbereich angebunden.

Insgesamt stellt der Entwurf eine gut ausgearbeitete Lösung für einen Grünraum im Innenstadtbereich dar. Durch die Grünfläche entstehen einerseits Aufenthaltsqualitäten, andererseits wird die multifunktionale Nutzbarkeit des Gesamtraums eingeschränkt. Um das Platzzentrum bildet sich ein breiter Rahmen aus Nebenräumen, die die Qualität des Gesamtensembles beeinträchtigt.