Wohnen am neuen Werftdreieck

Die Entwurfsverfasser entwickeln aus dem einfachen Prinzip des Blockrandes eine ausgesprochen tragfähige Struktur und reagieren dabei mit vielfältigen Gebäudetypologien in selbstverständlicher Weise auf die Anforderungen des Lärmschutzes. Zugleich lösen sie zum Inneren, dem Grünraum, diese strenge Grundstruktur maßvoll auf. Sie verstehen geschickt auf die verschiedenen kontextuellen Situationen zu reagieren und dadurch aus einem formal strengen Prinzip eine Bebauung mit großer Vielfalt anzubieten. Die Hochpunkte sind richtig gesetzt. Die Durchlässigkeit in alle Richtungen eröffnet gute Optionen für die weiteren Entwicklungen der Umgebung. Die Adressen der Häuser sind vor allem auch zur Lübecker Straße klar orientiert. Die Sondernutzungen sind richtig platziert. Hervorzuheben ist hierbei der Zugang zur S-Bahn mit dem WIRO-Kundenzentrum. Die Bebauung weicht hier angenehm zurück und schafft es, dadurch einen Teil der Bäume zu erhalten und zugleich den Lärmschutz für die dahinterliegende Bebauung zu regeln. Die Baustrukturen erlauben vielfältige Architekturen, wobei die angebotene Architektursprache nur als Chiffre verstanden werden kann. Einfache landschaftliche Themen werden städtisch transformiert und bilden ein tragfähiges Gerüst für den Freiraum. Der Vorschlag zum Kayenmühlengraben reagiert sehr gut auf wechselnde Wasserstände. In den Innenhöfen bilden kleinteilige Grünflächen hohe Nutzungsmöglichkeiten. Pflanzschemen, die an botanische Parks erinnern, sind jedoch für diese Aufgabe ungeeignet. Insgesamt verspricht die Arbeit aufgrund ihrer strukturellen Disziplin eine hohe Wirtschaftlichkeit und zugleich aufgrund der kontextuellen Varianz und Baufeldinterpretation vielfältige Wohnqualitäten.