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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2016

Neubau Kreuzschule mit Sporthalle und Außenanlagen mit Neubau eines Kinderhorts

1. Preis

Preisgeld: 34.560 EUR

sdks architekten dummert sonek partner mbB

Architektur

Götte Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Schulgebäude entwickelt sich im Schwerpunkt des Wettbewerbsgrundstücks von Ost nach West. Parallel dazu ist nördlich davon die Wohnbebauung in ausreichendem Abstand entlang eines Fuß- und Radweges als dreigeschossiger Gebäuderiegel konzipiert. Sie wirkt angenehm zurückhaltend und der Thematik der Auslobung angemessen.

Die zweigeschossige Schule bildet dem „Lernhausprinzip“ entsprechend eine clusterförmige, mit den Innen- und Außenräumen korrespondierende Verzahnung aus. Dabei formen als Auftakt der Gebäudekonfiguration die beiden eingeschossigen Hort- und Eingangscluster der Schule, nördlich und westlich gelegen, zusammen mit der zweigeschossigen Sporthalle im Süden einen wohlproportionierten Vorplatz aus, der sich folgerichtig zur Lessingstraße hin öffnet und eine eindeutige, gemeinsame und leicht auffindbare Adresse formuliert. Von hier werden konsequent Hort und Schule, Sporthalle mit Vereinssportnutzung und die Tiefgarage erschlossen.

Über das großzügige Foyer mit Pausenhalle und der sich nach Süden und Westen in angenehmer Weise zum Freibereich und Pausenhof öffnenden Mensa erreicht man die gut dimensionierte „Lernstrasse“, an der die drei „Lernhäuser“ liegen. Dieses klare Konzept der äußeren und inneren Erschließung fördert die für eine Grundschule besonders wichtige einfache Orientierbarkeit. Während bei Hort, Mensa und Schulclustern kleine intime Lichthöfe nach innen wirken, öffnen sich großzügige Frei- und Pausenbereiche nördlich und südlich der „Lernstraße“ abwechslungsreich nach außen. Zur gefahrlosen Nutzbarkeit für Kinder sollte über eine räumliche Abgrenzung der nordorientierten Höfe nachgedacht werden. Die Vertikalerschließungen der zweigeschossigen Gebäudeteile sind gut gesetzt. Während die nicht notwendigen Treppen entlang der „Lernstraße“ Außenwirkung haben, erscheinen die notwendigen Fluchttreppen in entsprechenden Abständen in den drei „Lernhäusern“ wohltuend zurückhaltend.

Den Belangen des Brandschutzes muss dabei besonders im Bereich der teilweise raumhaltigen zweigeschossigen „Lernstrasse“ in Form von Abschnittsbildungen Rechnung getragen werden.

Lage der Festpunkte mit WC- und Installationsräumen wirkt gleichfalls schlüssig und richtig. Die Anordnung der „Lerncluster“ bzw. die Klassenformation entspricht der Anforderung einer zukünftigen modernen Pädagogik.

Die wirtschaftlichen Kenndaten liegen leicht über den Durchschnittswerten, verursacht auch durch eine große Abwicklungs- und Hüllfläche. Kompensiert wird dies durch eine schlicht und einfach gehaltene Materialität außen und innen, Holzfassade, Sichtbeton, Industrieparkett, etc., die einen für eine Schule notwendigen Gebrauchswert und auch Wirtschaftlichkeit verspricht.

Durch die intelligente Situierung von Schulgebäude und Sporthalle werden die Lärm verursachenden Außenflächen, wie Pausenhof und Sportplätze, weitestgehend abgeschirmt und somit die umgebende Wohnbebauung weniger beeinträchtigt. Dabei ist es sowohl ökologisch als auch haptisch bedenklich, dass das große Rasenspielfeld mit Kunstrasen ausgestattet wurde. Der Baumhain am Eingangsplatz müsste, damit er seine gewünschte Vitalität und räumliche Wirkung entfalten kann, in der Tiefgaragenorganisation berücksichtigt werden. Die übrige Freiraumgestaltung erscheint sehr schematisch durch die vorgeschlagenen Baumreihen, und etwas chiffrenartig durch die üblichen Ausstattungselemente wie z.B. Gabionen.

Gesamt betrachtet gibt der Entwurf städtebaulich und funktional die richtige Antwort auf die in der Auslobung formulierte Aufgabe.