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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2015

Neubau Labor und Erweiterung Buchenhof

1. Rang / 1. Preis

Preisgeld: 50.000 CHF

Markus Schietsch Architekten GmbH

Architektur

Büro für Bauökonomie AG

Bauunternehmen

Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen

Schmidiger + Rosasco I Ingenieure für Elektroplanung

TGA-Fachplanung

OLOS AG Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik

Energieplanung

Dr. Heinekamp Labor- und Institutsplanung

TGA-Fachplanung

RSP Bauphysik AG

Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf wird getragen von der Idee, dem heute durch den Erschliessungsverkehr zerschnittenen Areal eine neue, gemeinsame und autofreie Mitte zu geben. Dies gelingt auf überzeugende Art durch die Neuordnung der Erschliessung entlang der nördlichen Parzellengrenze, wo unter geschickter Ausnutzung des Geländeverlaufes die Zufahrten zu den Einstellhallen und Anlieferungen erfolgen. Der geschichtete und Ost-West gerichtete Baukörper wird als Solitär so platziert, dass er differenziert auf das heterogene Umfeld eingehen kann. Durch den Rücksprung an der Entfelderstrasse wird der neue, mit Baumpflanzungen attraktiv gestaltete Aussenraum bis an den Strassenraum geführt. Während sich die südliche Raumschicht nach Westen schiebt und mit der Geschossreduktion elegant zum Bestand vermittelt, verzahnt sich das winkelförmig eingezogene Erdgeschoss mit dem Platzraum und formuliert die öffentlichen Zugänge. Im Übergang zur Hohlgasse mit dem angrenzenden kleinteilig durchgrünten Wohngebiet Zelgli vermag die volumetrische Staffelung jedoch noch nicht vollumfänglich zu überzeugen. Die unterschiedlichen Anlieferungsbereiche sind zwar gut platziert, bezüglich Platzbedarf und Abläufen funktionell aber noch verbesserungswürdig.

Dem äusseren Erscheinungsbild folgend, wird die innenräumliche Gliederung vertikal aufgrund des Öffentlichkeitsgrades und horizontal in den drei zueinander versetzten, unterschiedlich tiefen und damit flexiblen Raumschichten intelligent organisiert. Folgerichtig befinden sich im Erdgeschoss Empfang und Lobby sowie Cafeteria und Mensa mit attraktivem Aussenbereich am neuen Platz, wobei der Übergangsbereich zur südwestlich angrenzenden Anlieferung noch Klärungsbedarf hat.

Die Zuordnung und Kombination der kompakt angeordneten Funktionsbereiche in den Geschossen erfüllt die Nutzungsanforderungen fast ideal. Attraktiv ist zudem die jeweils nach Süden vorgelagerte Geschosslobby, welche als Begegnungszone den visuellen Bezug zum Gesamtareal herstellt.

Die Geschosshöhen sowie die Flächen für Logistik und Technik sind knapp bemessen und das Schachtkonzept ist zu überdenken. Die Aussagen zur Gebäudetechnik sind schlüssig und der Brandschutz ist gut gelöst.
Gastronomie und Fahrdienst sind sehr kompakt und gut angeordnet. Die Erweiterung des Staatsarchivs erfolgt ideal in direkter Anbindung an die bestehenden Flächen im 2. Untergeschoss.

Im heterogenen Umfeld unterstreicht der eigenständige architektonische Ausdruck mit den aus dem Laborraster entwickelten geschosshohen Ganzglaselementen den Solitärcharakter des Neubaus. Das schematisch wirkende Erscheinungsbild überzeugt allerdings noch nicht, hat jedoch Potential zu grösserer Differenziertheit. Dies sollte in der weiteren Bearbeitung auch hinsichtlich einer besseren Erreichung des geforderten Energiestandards sowie ökologischer Überlegungen genutzt werden.
Mit der kleinsten Kubatur sowie unterdurchschnittlichen Grundmengen und Faktoren erweist sich KITSUNE trotz aufwändiger Fassade im Vergleich aller Projekte als wirtschaftlichstes.

Insgesamt wird die Kraft des Entwurfs durch die intelligente Neuordnung der Erschliessung bewirkt, welche die Schaffung des alles verbindenden, durchgrünten Aussenraums ermöglicht. Dieser führt mit
der Setzung des Neubaus drei Generationen von Gebäudetypen in einer neuen Mitte zusammen. Die Gliederung führt innenräumlich zu einem strukturell überzeugenden und gut funktionierenden Labor gebäude, welches bezüglich volumetrischer Erscheinung im Bereich der Hohlgasse sowie in der Fassadengestaltung noch Potential enthält.