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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2007

Neubau eines Dienstgebäudes für das Hauptzollamt Hamburg-Stadt

Magdeburger Straße

Magdeburger Straße

3. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

BLK2 Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Die auf den ersten Blick relativ einfache und klare städtebauliche Situation am Kopfende eines Blockes wirft bei genauerer Betrachtung sowohl hinsichtlich städtebaulicher Orientierung und Bedeutung als auch bei dem Wunsch nach attraktiven und vor allen Dingen gleichwertigen Arbeitsplätzen eine ganze Reihe von Problemstellungen auf.
Dies beginnt insbesondere bei der dreiseitigen Ausrichtung des Gebäudes mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen, aber gleichwertigen Bedeutungen:

- die Präsenz und Adressbildung an der Ecke Shanghai-Allee/Magdeburger Straße
- das Gegenüber zu dem gewaltigen Heinemann-Speicher und der östlichen Ergänzung
- und die westliche Fassade zum Platz am Magdeburger Hafen.

Außerdem erlaubt die Grundstückstiefe bei wirtschaftlichen Grundrissen nur sehr beengte Innenhöfe.

Der Entwurf reagiert auf diese Anforderungen mit einer stringenten Figur aus zwei parallelen Scheiben, die im EG und 1. OG zusammengefasst werden, aber darüber nur über transparente Brücken verbunden sind. Durch diese Baukörperkonfiguration wird zum einen die doppelte Axialität des Gebäudes deutlich und zum anderen entstehen gleichwertige Büroflächen ohne Orientierung zu einem Innenhof. Diese Gleichwertigkeit der Arbeitsplätze wird konsequent bis in die geschlossenen Giebelseiten fortgesetzt, lediglich der große Besprechungsraum im 7. OG erhält ein Panoramafenster zum Magdeburger Hafen. Die Erhöhung der nördlichen Scheibe schafft ein kraftvolles Pendant zum Heinemann-Speicher und ermöglicht den Verzicht auf einen geschlossenen Block.
Die Fassaden sind geprägt durch ein vorgehängtes Mauerwerk aus langformatigen Ziegeln (evtl. farbig glasiert) mit farbigen Lagerfugen und minimierten Stoßfugen.
Bandfenster ermöglichen in allen Räumen einen maximalen Blickwinkel und damit Ausblick. Die inneren Fassaden sind vollständig verglast mit außenliegendem Sonnenschutz, um eine maximale Tageslichtversorgung zu ermöglichen.

An der Magdeburger Straße wird eine zweigeschossige, leicht zurückgezogene Halle als Entree ausgebildet. Diese Halle, die energetisch sowohl warm als auch kalt ausgebildet werden kann, dient für den Kundenverkehr und zur Erschließung des Gebäudes, aber insbesondere trennt sie die kundenbezogenen Arbeitsplätze vom öffentlichen Gehweg. Rückwärtig schließt sich im EG eine umschlossene und überdeckte, aber offene Fahrzeughalle für die Dienstfahrzeuge und die Anlieferung an. Um eine funktionale Verkehrserschließung zu erhalten, wird eine zusätzliche Bedarfseinfahrt für Dienstfahrzeuge an der Shanghai-Allee angeboten. Alle Stellplätze (Nutzer, Besucher, Behinderte) sind in einer zweigeschossigen Tiefgarage untergebracht.
Die Anordnung der Abteilungen entspricht weitestgehend den Vorgaben der Ausschreibung. Ein Ausbauraster von 1,25 m ermöglicht jedoch höchste Flexibilität.

Das Gebäude ist als konventionelle und wirtschaftliche Stahlbetonskelettkonstruktion mit Flachdecken geplant. Eine Betonkernaktivierung der Decken zur Kühlung des Hauses wäre sinnvoll.