modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 12/2015

Copa Cagrana Neu

Teilnahme

AZPML Alejandro Zaera-Polo & Maider Llaguno Architecture

Architektur, Visualisierung

SHARE ARCHITECTS ZT GMBH

Architektur, Visualisierung

YEWO LANDSCAPES

Landschaftsarchitektur, Visualisierung

TRAFFIX Verkehrsplanung GmbH

Verkehrsplanung

Arcadis Nederland BV

sonstige Fachplanung

sbda.cat+cas-da.net

Visualisierung

Erläuterungstext

Allgemeine Ziele:
Die Copa Cagarana, an der Neuen Donau, bietet eine einmalige Möglichkeit für die zukünftige urbane Entwicklung Wiens. Die angrenzende UNO City, der neue DC Tower, die umgebende dichte Bebauungsstruktur, die neuen Wohnquartiere entlang des Flusses, sowie die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr, deuten darauf hin, dass dieser Bereich einer der bedeutendsten Flussuferstandorte Wiens sein könnte. Dieses Potential schien jedoch durch unkoordinierte, scheinbar zufällig laufende Entwicklungen, gefährdet gewesen zu sein. Unser Vorschlag zielt darauf ab, eine Reihe von Potentialen, die auf unterschiedlichen Ebenen agieren, zu aktivieren: 1. Trotz der Notwendigkeit nach Verdichtung in Städten und Nutzung von Brachflächen, blieb der Versuch Kulturinstitutionen für diesen Standort zu gewinnen, in den letzten Jahren erfolglos. Es gibt zweifellos eine wachsende Nachfrage für Wohnraum in Wien, die die Nutzung und Bespielung dieses Flussuferstandortes unterstützen würde. Die Tunnelüberplattung, die Gebäudelasten bis zur Bauklasse III standhaltet könnte, stellt eine außergewöhnliche Verdichtungsmöglichkeit, zwischen der städtischen Dichte der UNO City, dem DC Tower und deren Umgebung bis hin zur Uferpromenade, dar. Unserer Meinung nach ist ohne dem Hinzufügen von zusätzlichen Programmen zwischen dem DC Tower und dem Flussufer, trotz des Versuches des DC Towers, einen sich umgebenden öffentlichen Raum zu erzeugen, keine effektive Verbindung zwischen den urbanen Räumen der UNO City und dem Flussufer möglich. 2. Die Copa Cagrana liegt direkt neben der U1 Station Donauinsel und der Reichstagsbrücke welche einen hervorragenden Nahverkehrsanschluss bieten. Wenn es einen Ort entlang des Flussufers gibt, wo die Möglichkeit besteht eine intensivere, urbanere Entwicklung zu generieren, dann hier. Während das Flussufer zu einem Naherholungsgebiet der Stadt geworden ist, sollte die Copa Cagrana ein Epizentrum mit überwiegend städtischen Charakter werden. 3. Das Copa Cagran - Areal ist, wie die meisten Uferzonen, starken Winden und regelmäßigen Überschwemmungen ausgesetzt. Diese intensiven klimatischen Bedingungen haben traditionell, eine intensivere Form der Stadtentwicklung der Nähe des Flussrandes verhindert. Daher sollte ein Entwicklungsvorschlag für dieses Gebiet nicht nur das Einfügen von zusätzlichen Programmen, sondern auch die Schaffung eines lebenswerten städtischen Mikroklimas beinhalten. Windbelastungen sollen minimiert werden und auf mögliches Hochwasser soll wirksam, mit geeigneten Nutzungsszenarien, reagiert werden. Die topographische Situation der öffentlichen Räume soll genutzt werden, um eine Verbindung zwischen der Ebene +10 bis hin zum Flussufer zu schaffen. Unser Konzept für die Planung dieses einzigartigen Gebietes der Stadt Wien ist es, den Raum als städtische Infrastruktur zu definieren, in dem sich unterschiedlichste Zukunftsszenarien entwickeln können. Wir sehen unseren Vorschlag als Versuch, eine offene, dynamische Infrastruktur für einen dichten zentralen Ort auf der Donau zur Verfügung zu stellen. Eine urbane Enklave am Wasser.

Masterplan Struktur:
Der Masterplan ist in einer Serie von Layern strukturiert, die die Donau City programmatisch, topographisch und ökologisch mit dem Wasserrand verbinden und eine 24h Bespielung ermöglichen. - Zone C - B Entsprechen in Ihrer Größe der Überplattung der Donauuferautobahn A22. Die Überplattung wurde für zu erwartende Gebäudenutzlasten bei einer Bauklasse III (höchstens 16 m) konzipiert. Wir glauben, dass es schade wäre, diese strukturelle Fähigkeit ungenutzt zu lassen. Eine höhere Bebauungsdichte in Wassernähe würde das das Gebiet zusätzlich beleben, ohne die räumlichen Qualitäten dieser Zone zu reduzieren. Angesichts der Attraktivität des Uferbereiches für Wohnfunktionen, und der relativ geringen Dichte von Einzelhandels-und Freizeiteinrichtungen nördlich des Planungsgebietes und der unmittelbaren Nähe zur Nahverkehrsverbindung, schlagen wir vor, ein Band mit Mischnutzungscharakter und einem hohen Anteil an Einzelhandelsflächen in den Erdgeschosszonen einzuführen, um die Fußgängerebene zu attraktiveren. Es wurde eine halboffene Blockrandbebauungen gewählt, die die gesamte Breite des A22 Tunnels sowie weitere 24,3m südlich einnehmen, um öffentliche Höfe, die z.B. vor starken Winden schützen, anbieten zu können. Diese Höfe bilden eine Sequenz von halb geschlossenen, öffentlichen Räumen mit einem angemessenen städtischen Umfeld, welches Hybrid-Programme beherbergt. Zu diesem Zweck wurde die Tiefe der Gebäude mit einem konstruktiven Raster von 16,2 m fixiert, um dadurch natürlich Belüftung für Wohn- oder Büronutzung gewährleisten zu können. Die Geschoßhöhe wird mit ca. 3,6m festgelegt, mit Ausnahme der Erdgeschosszone, hier werden ca. 4,8m vorschlagen, um Verkaufs- und Geschäftsflächen unterzubringen. Die Gebäudehöhenentwicklungen der nordöstlichen Baukörper wird, bis auf ein Band welches in der Zone B ragt, mit einer maximalen Gebäudehöhe von 16 m (Bauklassse III, ca. 4 Geschosse) beschränkt. Die in die Zone B ragende höheren Bebauung könnten außerhalb der A22 Tunnelüeberplattung fundiert werden. Auf diesen eher linearen Bebauungsbereich werden 4 Türme mit einer geringeren Grundfläche gesetzt, welche senkrecht zur Hauptwindrichtung (Südwest) orientiert sind. Dadurch werden auftretende Fallwinde reduziert. Diese Türme könnten überwiegend für Wohnzwecke genutzt werden. Die Sockelzone wird Richtung Flussufer erweitert, um die restlichen Fallwinde der Gebäude zusätzlich zu brechen. Im südlichen Teil der Zone B befindet sich ein Band mit Verkaufs- und Geschäftsflächen mit einer Tiefe von ca. 15,5m welche auf der Ebene +6m erschlossen werden. Diese Ebene befindet sich über dem 100 jährigen Hochwasserpegel, als integraler Bestandteil der neuen Topografie und verbindet die Ebene +10m mit der Donau-Ebene +2m. Die mögliche Bruttogeschossfläche (BGF) der Zone C beträgt ca. 44.000m2, die mögliche Bruttogeschossfläche (BGF) der Zone B ca. 43.800m2. - Zone A In der Zone A befinden sich ca. 5.600m2 (BGF) zusätzliche freizeitorientierte Programme, die von der Ebene +2m zugänglich sind und eine direkte Verbindung zum Wasser haben. Angesichts der Hochwasserrisiken auf dieser Ebene, schlagen wir Programme vor, die entweder komplementär zur Ebene +6m sind (wie z.B. das neu errichtete Restaurant Rembetiko) oder Programme mit feuchtigkeitsunempfindlichen Installationen wie öffentliche Umkleiden und Sanitäreinheiten für den Badegast, Ruderbootverleih, Tai-Chi Training, Kinderspielecke, etc.. Auch eine temporäre Nutzungen wie z.B. als Sonnenliegenlager, zusätzliches Stuhllager für den Sommerbetrieb von Gastronomiebetrieben etc. wäre denkbar.

Öffentlicher Raum:
Der öffentliche Raum zwischen der UNO City und dem DC Tower bis zum Flussufer wird in drei topographisch Ebenen mit unterschiedlichen Eigenschaften gegliedert. Diese drei Ebenen werden durch eine Reihe von Rampen, Treppen und mechanische Einrichtungen an das bestehende städtische Niveau angebunden. - Ebene +2m – (Kai-Ebene) Diese Ebene befindet sich nur wenige Meter über dem Wasserstand der Neuen Donau. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Ebene in bestimmten Abständen überschwemmt werden wird. Die öffenbare Glasfassade wird so ausgeführt (z.B. mit gehärtetem Glas), dass sie dem auftretenden Druck im Falle von Hochwasser Stand halten kann. Überwiegend sind hier der „Copa Beach“ sowie öffentlich nutzbare Freizeiteinrichtungen und –räumlichkeiten vorgesehen. Der Oberflächenbelag wir aus Fertigteilelementen hergestellt. Stellenweise werden Holzterrassen bodenbündig eingelegt, um gemütliche Verweilflächen zu schaffen bzw. zu akzentuieren. Traditionelle städtische Möbel oder andere empfindliche Objekte sind auf dieser Ebene nicht vorgesehen. Die programmatischen Nutzungsvorgaben in dieser Zone sind eher gering. ‐ Ebene +6m Diese Ebene liegt bereits über dem 100-jährigen Hochwasserspiegel. Eine neue, über die Ebene +2m auskragende, ca.15m tiefe Stahlbetonhülle wird mit Restaurants, Cafés; Bar’s und ähnlichen Nutzungen, welche vor allem den öffentlichen Raum (Copa Esplanade) aktivieren können, befüllt. Der Bodenbelag besteht ähnlich wie in der Ebene +2m aus Fertigteilelementen. Der öffentliche Raum wird durch diese Nutzungen quasi privatisiert, die programmatischen Nutzungsvorgaben in dieser Zone werden daher relativ hoch sein. ‐ Ebene +10m Auf dieser Ebene befindet sich, neben dem DC-Tower und anderen Gebäuden mit diversen Mischnutzungen, die Erdgeschoßzone der Blockrandbebauung sowie der dieser Zone vorgelagerter „Copa Park“. Öffentlichen Aktivitäten und großzügigen Verkaufs- und Geschäftsflächen erzeugen hier das gewünschte städtische Klima.

Landschaftskonzept:
Der kontinuierliche Verlauf vom neuen Stadtteil der Donauplatte bis zum Donauufer entspricht einer sanften Annäherung über Terrassen und Geländeniveaus. Aus einer parkartigen Landschaft „COPA PARK“ mit Baumvorhang, erreicht man die oberste Promenadenebene, wo sich der Blick über die Copa Cagrana bis zum gegenüberliegenden Donauufer eröffnet. Über variable Erschließungen nähert man sich dem Fluss auf das erste Copa-Geschoß „COPA ESPLANADE“, das als gastronomisches Rückgrat die Copa Cagrana neu erleben lässt. Die Treppelweg-Ebene als untereste, befahrbare Ebene fungiert als „COPA BEACH“ mit temporären Einrichtungen. Sie weitet sich zu platzartigen Festbereichen und ist die Schnittstelle zum direkten Wasserbezug. ‐ Kontakt zum Wasser inszenieren Gerade im Bereich der Copa Cagrana kann Wien seinen Bezug zum Wasser ausleben. Durch eine variable Modellierung der harten Kaimauer entstehen getreppte, gerampte und von Liege- und Sitzstufen begleitete Uferabschnitte. Die bestehende Kontur bleibt erhalten und der durchfließbare Querschnitt wird verbessert. Elegante, glatte Betonfertigteile inszenieren die Copa als Ort urbaner Flussnutzung. Partiell in die Ufermodellierung integrierte Holzdecks erhöhen die Nutzbarkeit vom Frühling bis zum Herbst. Direkt am Wasser wird sonnengebadet, geschwommen, gefeiert oder einfach nur zu Mittag pausiert. ‐ Die Copa Beach erleben Die Ebene des Treppelweges wird zur COPA BEACH. Sie weitet sich zu Festplätzen, Holzfeldern, Sanddünen, die im Sommer zur Badenutzung und im Winter für Märkte, Eisstockschießen und Schneebars einladen. Die sandgestrahlten Ortbetonfelder erzeugen eine mediterrane Eleganz direkt am Wasser und vermitteln zwischen der abgetreppten Uferzone und des ersten Funktionsgeschosses mit Duschen, Badeartikelverkauf, Toiletten, Spinden und Schanigärten der Lokale aus dem Obergeschoss. Die Freiräume sind bewusst nutzungsoffen und im Sinnen von Möglichkeitsräumen gestaltet, um Raum für anpassbare Freiraumnutzung zu eröffnen. Die Möbel entstehen vielmehr durch Sitzstufen und Geländemodellierung und weniger durch einen Möblierungskanon. In Reihen gepflanzte Baumreihen aus schlanken Erlen und Eschen erzeugen interessante Blickrichtungen und spannende Teilräume. ‐ Die Copa Espanade durchströmen Die hochwassersichere Ebene der Copa Esplanande ist als offene, breite Flaniermeile mit Schanigärten der Lokale und Blick auf die Donau konzipiert. Hier suchen die Wiener die ersten und letzten Sonnenstrahlen des Tages. Der Blick ist offen und weitläufig. Ein großformatiger Betonsteinbelag erzeugt eine städtische Atmosphäre. Asszoziationen mit Schiffsdecks erzeugt die transpartente Railing. Kleinwüchsige, mehrstämmige Ahornarten bieten Schatteinseln im sonst maximalen offenen Freiraum. ‐ Den Copa Park bespielen Die oberste Ebene der Copa Cagrana vernetzt die durchlaufende Promenade entlang des Donauradweges mit dem neu strukturierten Hinterland der Donauplatte. Als parkartiger Freiraum mit einem streifenförmig bepflanzten Baumbestand aus großkronigen Bäumen (Zürgelbaum, Zelkoven, Schnurbaum) entwickelt sich ein charakteristischer Freiraum, der zwischen Donauplatte und Donauufer vermittelt. Spiel- und Sportmöglichkeiten versorgen das Areal mit Freizeit- und Bewegungsangeboten. Im Anschluss an ein Basketballmatch bietet sich die Copa Beach als optimales Abendprogramm an.