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Einladungswettbewerb | 03/2016

Neubau EUB Patscherkofelbahn

2. Preis

Stadt:Labor – Architekten

Architektur

Powerhouse Company

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Gegensatz zu vielen anderen Projekten, welche dieselbe Seilbahnstation in unterschiedlicher Form für drei Standorte vorschlagen, sehen bei diesem Projekt Tal-, Mittel- und Bergstation vollkommen verschieden aus. Ihre Form, ihre Größe und ihre Anordnung ändern sich radikal von einem Standort zum nächsten. Eine Verbindung dieser drei Gebäude entsteht erst durch die Bauweise und die Materialisierung der Gebäude. Die Verfasser entwerfen gewissermaßen einen einheitlichen Baukasten der sich äußerst flexibel vollkommen den jeweiligen Standortbedingungen anpassen lässt. Dadurch rückt das Erlebnis der Bergwelt in den Vordergrund und die Architektur selbst ist nur noch ein Mittel dieses Erlebnis möglich zu machen. Nur durch das Erlebnis der Landschaft verbinden sich der Ort der Abfahrt, der Ankunft und des Umsteigens zu einer zusammenhängenden, architektonischen Erfahrung.

Alle Funktionsbereiche der Talstation sind in einem einzigen lang gestreckten, zentralen Baukörper untergebracht, welcher auf einem geschlossenen Sockel liegt, in dem sich weitgehend unverändert das Untergeschoss der alten Seilbahnstation verbirgt. Die fünfeckige, spitzwinkelige Grundrissgeometrie verbindet die Anordnung der Vorfahrt für Autobusse mit der Seilbahnstation und mit der Ausrichtung auf die Schipiste. Im Gegensatz zu dieser einfachen und klaren städtebaulichen Setzung wirken die Räume im Gebäudeinneren etwas zusammengesetzt und verschlossen.

Die Mittelstation ist für viele nur ein technisch bedingter Unterbruch in der Seilbahnfahrt auf die Berggipfel. Dieser Ort des Ein- und Austeigens wird in dieser Gebäudefolge zu einem einprägsamen Abschnitt. Die übereinander gestapelten Kabinen schaffen einen überhohen offenen Raum über dem die Passanten eine Dachterrasse erreichen können, welche den Blick über die umliegenden Baumwipfel hinweg frei gibt. Umgekehrt wird die Mittelstation trotz ihrer versteckten Lage im Wald von weithin sichtbar. Die zwei Geschoße der Einstellhalle müssten in technischer Hinsicht noch verbessert werden und führen zu Mehraufwendungen im Unterhalt und Betrieb.

Beim Erreichen der Bergstation tritt die Architektur ganz in den Hintergrund. Die Breite und Größe der Seilbahnstation sind auf ein Minimum reduziert worden. Das Aussichtrestaurant bildet ein Gegenüber zur Notunterkunft (Schutzhaus). Die Bergstation setzt sich ähnlich wie ein Bauernhof aus Einzelgebäuden zusammen, welche sich in ihrer Kleinmaßstäblichkeit der großartigen Bergkulisse vollkommen unterordnen. In betrieblicher Hinsicht führt diese stimmige Anordnung allerdings zu Einschränkungen.