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Einladungswettbewerb | 03/2016

Paul-Gerhardt-Allee WA 5

2. Preis

Preisgeld: 30.000 EUR

LRO GmbH & Co. KG

Architektur

Helmut Hornstein

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept weicht vom Bebauungsplan ab, konkretisiert die Räume und zeigt die Auseinandersetzung mit dem Thema des Quartiers. Die Jury würdigt eine räumlich gut nachvollziehbare kreative Weiterentwicklung des Stadtraums. Das Prinzip der Einzelhäuser wird mit einer hohen Durchlässigkeit in der Erdgeschosszone ausgearbeitet. Dabei ist eine regelmäßige und maßstäbliche Struktur gewählt, die die Geschosse über knappe Treppenhäuser, teilweise als Split-Level, erschließt. Die Wahl dieses Erschließungssystems bringt im Alltagsgebrauch der Wohnungen und des Quartiers manchen Vorteil, wird aber durch einen sehr hohen Erschließungsaufwand erkauft. Die gewählte Gebäudetiefe wird mit gut strukturierten, durchgesteckten Grundrissen belegt, macht aber für eine Reihe von Schlafräumen Schallschutzmaßnahmen auf der Westseite notwendig. Das Fassadenmotiv der Fensterbänder lässt eine flexible Aufteilung der Raumgrößen zu den Wohnungen zu, wird in seiner strengen Ausformulierung – inspiriert von der klassischen Moderne – jedoch auch kritisch diskutiert. Über subtile Höhenversätze und Abstufungen in der Farbgebung der Gebäudetiefe wird eine Gliederung der langen Fassadenabwicklungen erreicht. Auf den Anlagenlärm wird mit durchgesteckten Wohnungsgrundrissen durchgängig reagiert. An den Außenseiten verbleiben allerdings Aufenthaltsräume ohne Zugang zu Schallschutzloggien. Für diese Räume müssten durchlüftete, tiefe, ggfs. Aus der Fassade heraustretende Kastenfenster entwickelt werden, um den Vorgaben des Plans zu entsprechen.

Durch die leichte Verschiebung der nach innen gerichteten Baukörperfinger entsteht eine optimierte Zäsur im Innenhof mit zwei damit deutlich ablesbaren und angenehmer proportionierten Teilräumen. Privat nutzbare Gartenzonen sind den EG-Wohnungen zugeordnet, für die oberen Wohnungen wird „urban gardening“ angeboten. Die offene Erschließung im EG schafft eine gute Durchlässigkeit. Die Verfasser präsentieren einen konsistenten städtebaulichen und architektonischen Beitrag, der die städtebaulichen Vorgaben grundsätzlich aufnimmt, jedoch in der Feinjustierung intelligent weiterentwickelt. Die Wohntypologie und die Fassaden regten die Jury zu intensiven, teilweise auch kontroversen Diskussionen an.