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Verhandlungsverfahren | 02/2016

Neubau einer Kindertagesstätte auf dem Campus der Forschungszentrum Jülich GmbH – Objektplanung gem. §34 HOAI 2013 und Freianlagen gem. § 39 HOAI 2013

Gruppenräume mit Zugang in den Außenraum

Gruppenräume mit Zugang in den Außenraum

Zuschlag

pbr Architekten Ingenieure

Architektur

Erläuterungstext

Ein Haus für "junge Forscher"

Das Forschungszentrum Jülich ist ein internationales und interdisziplinä-res Kompetenzzentrum in der Helmholtz-Gesellschaft Deutscher For-schungszentren und arbeitet im Rahmen der Forschungsbereiche Energie und Umwelt, Information und Gehirn sowie Schlüsseltechnologien für Morgen. Das Zentrum beschäftigt mehr als 5.500 Mitarbeiter und liegt im Stetternicher Forst in Jülich. Jüngst hat das Forschungszentrum entschie-den, sein Angebot an Kinderbetreuungsplätzen durch den Neubau einer Kindertagesstätte sowohl quantitativ zu erhöhen als auch qualitativ zu erweitern. Ziel ist es, hochwertige, betriebsnahe Betreuungsmöglichkei-ten mit arbeitnehmerfreundlichen und flexiblen Öffnungszeiten zu bieten. Die pbr Planungsbüro Rohling AG wurde jetzt mit der Architekturplanung für die neue Kindertagesstätte beauftragt.

Neugier und Wissensdrang fördern
Ziel des pbr-Entwurfs ist es, einen Ort zu schaffen, an dem durch bedürf-nisorientierte Angebote Neugier und Wissensdrang gefördert werden und durch anregende Räumlichkeiten, die Gelegenheit geboten wird, körperli-che, geistige und soziale Kompetenzen zu entdecken und zu entwickeln.

Die neue Kindertagesstätte ist als eingeschossiger Baukörper ohne schwer überwindbare Hindernisse wie Treppen, Rampen und Aufzüge konzipiert. Die Nutzungseinheiten werden innerhalb von Riegeln wind-mühlenartig um einen Innenhof gruppiert. Die Riegel bilden die verschie-denen Gruppenräume mit ihren entsprechenden Schlaf-, Funktions- und Nebenräumen aus. Jedem Riegel vorgelagert wird ein Empfangsbereich mit Garderobe und Sitzmöglichkeiten. Etwa 120 Kindergarten- und Hort-plätze werden in der neuen Kindertagesstätte zur Verfügung stehen.

Individuelle Freiräume
In ihrer Maßstäblichkeit und Struktur nehmen die Riegel die Strukturen der umgebenden Bebauung auf. Durch den Versatz der Riegel entstehen Sichtbeziehungen und Zugänge in den Außenraum. Es ist geplant, einen weiteren Riegel im Innenhof zu platzieren, um die öffentlichen Nutzungen aufzunehmen. Die interne Erschließung wird über Flurbereiche erfolgen, die sich um den zentralen Innenhof orientieren. Aufgeweitete Flurberei-che dienen zum gemeinsamen Spielen und Toben, auch mit den Kindern aus anderen Gruppen. In unmittelbarer Nähe zum Haupteingang ist ein unterteilbarer Mehrzweckraum geplant. Dieser kann sowohl als Bewe-gungsraum als auch als Veranstaltungsraum genutzt werden. Ebenfalls in direkter Nähe zum Haupteingang werden der Verwaltungsbereich, ein Werkraum und der Essbereich angeordnet. Sie nehmen Bezug zum ge-schützten Innenhof, der im Sommer ebenfalls als Essbereich dienen kann.

Die Formensprache des Neubaus erzielt im kindgerechten Maßstab die Wirkung einzelner Häuser, so dass für die Kinder eine Identifizierbarkeit mit der eigenen Gruppe stattfindet und die Orientierung erleichtert wird. Die Freiflächen der Kindertagesstätte werden klar zoniert: Während der Innenhof gemeinsam genutzt wird, sind die Terrassen direkt den Grup-pen zugeordnet und durch Hecken voneinander getrennt. Ebenso wird eine befestigte Bewegungsfläche den einzelnen Gruppen zugeordnet. Eine grüne Spiel- und Bewegungsfläche lässt einen höheren Austausch der einzelnen Gruppen untereinander zu und wird mit Spielhügeln, Bäumen, Sträuchern und Pfaden allen Kindern zur Verfügung stehen. Durch die bewusste Gestaltung der Umgebung kann die Entfaltung und Entwicklung des Selbstpotentials der Kinder gefördert werden. Individueller Freiraum für selbstbestimmtes, entdeckendes und forschendes Lernen in den un-terschiedlichsten Bereichen sowohl in Gruppen als auch in Kleingruppen und alleine wird möglich. Über ein sogenanntes Forscherband werden alle Gruppen verbunden. Das Band bietet verschiedene Spiel- und Entde-ckungsmöglichkeiten zu den Themen Licht, Klang, Schall und Strömung an.

Freundlicher Tagesablauf
Räumliche Bedingungen wie Licht, Farben und Akustik üben einen we-sentlichen Einfluss auf das Wohlbefinden der Kinder aus. Aus diesen Gründen sind für die Fassade natürliche Materialien vorgesehen. Eine Leistenfassade aus naturbelassenem Lärchenholz wird ergänzt durch großzügige bodentiefe Fensterelemente, die auch den Kleinsten vielfältige Ausblicke in die Natur ermöglichen. Helle, natürliche Oberflächen der Wände und Decken mit gezielten Farbakzenten sollen einen freundlichen Tagesablauf der Kinder unterstützen.
Geschützter Bereich im Innenhof

Geschützter Bereich im Innenhof

Ansicht Nord West

Ansicht Nord West

Grundriss und Außenraum

Grundriss und Außenraum

Grundriss

Grundriss

Lageplan

Lageplan

Schnitt/Ansicht Innenhof

Schnitt/Ansicht Innenhof

Schnitt Gruppenräume

Schnitt Gruppenräume

Ansicht Nord/West

Ansicht Nord/West