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Mehrfachbeauftragung | 06/2006

Gestaltung Deponie Normannenstraße

Lageplanübersicht

Lageplanübersicht

1. Preis

scape Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die ehemalige Mülldeponie, liegt im Schnittpunkt von Stadtzentrum und Landschaft. Darauf aufbauend soll ein attraktiver Park mit Ausstrahlung auf die gesamte Stadt Emden und die umgebende Landschaft gestaltet werden.
An den Verknüpfungspunkten zur Innenstadt entstehen Auftaktplätze, von denen aus man die Halde auf kürzestem Wege ersteigen oder sich bequem über langgestreckte Rampen hinauf geleiten lassen kann .
Die Nutzungen auf der Halde gliedern sich in drei Bereiche: die Spiel- und Sportlandschaft, ein Bereich der ruhigen Erholung und dem Erleben von Natur und Landschaft sowie das Haldenplateau, das zu einem ungewöhnlichen Veranstaltungsort wird .
Die Spielangebote nutzen die vorhandenen Höhenunterschiede: Spielerisch kann die Halde über Netze, Leitern und Steine erklettert werden, auf Podesten mit Trampolinen und Kletterstangen kann man über der Stadt toben, eine große Rutsche macht den Abstieg zum Abenteuer. Drei große Himmelsschaukeln laden dazu ein, hoch in der Luft zu schweben. Vom „Sehzeichen“, das das Haldenplateau überhöht, öffnet sich ein 360 Grad Panoramablick.
Durch wenige gezielten Interventionen wird die Deponie zu einem dreidimensionalen unverwechselbaren Park. Aus dem ehemals technischen Areal wird eine Bühne des Lebens im Freien und einTor zur umgebenen Landschaft.

Beurteilung durch das Preisgericht

„Planungsbüro scape, unsere Wahl: Der Vorschlag dieses Planungsbüros paßt sehr gut in unsere Vorstellung von einem „bewegungsfreundlichen Park für die ganze Familie\". Wir meinen, daß hier Erwachsene und Kinder gleichermaßen Berücksichtigung finden. Es gibt Wasser- und Sandlandschaften, Trampoline, Himmelsschaukeln, eine Kletterlandschaft und eine lange Hügelrutsche. Weiterhin gefallen uns die Aussichtsplattform und die Plattform zur Naturbeobachtung. Die Aussichtsplattform bedarf evtl. einiger Veränderungen, damit sie auch von älteren Mitmenschen und Kleinstkindern genutzt werden kann. Die Geräte sind so ange­ordnet, daß sie sich harmonisch in das Gesamtbild einfügen und dazu einladen, das Gebiet als Ganzes zu durchqueren, ohne einem starren Weg folgen zu müssen.\"
Diskussion und Bewertung des Expertengremiums:
Die für den vorgeschlagenen „LandSchaftspark\" vorgenommene Dreiteilung in die Bereiche
- Landschaft und Erholung
- Entdecken
- Spiel und Sport
wird einvernehmlich begrüßt und als sehr positiv eingestuft. Die räumliche Zonierung orientiert sich dabei stark an bereits vorhandenen Strukturen (Sportplätze, Feuchtbiotop usw.).

Die Deponiekuppe ist mit Ausnahme eines „Sehzeichen/Seezeichen\" als Aussichtplattform an der östlichen Deponiespitze für unterschiedliche Nutzungen freigehalten und keiner bestimmten Nutzung zugeordnet. Dieses wird von dem Gremium als grundsätzlicher Ansatz sehr begrüßt. Ebenfalls begrüßt wird die vorgeschlagene, sehr transparente Bauweise der Aussichtsplattform, die keine „Schatten- und Schmuddelecken\" mit sich bringt. Die Höhe der Plattform ist so gewählt, dass ein gesamt-perspektivisches Erleben des gesamten Deponiekörpers auch mit Blick über den Rand der rd. 80m breiten Kuppe möglich ist.

Das „Zwei-Wegesystem\" mit einem unteren und oberen Umlauf sowie weiteren Wegeverbindungen ermöglicht eine sehr gute Erschließung der Deponie („rauf) und zugleich eine optimale Vernetzung der angrenzenden Bereiche („drum herum\"). Die vorgesehene Wegeverbindung entlang des Schlafdeiches optimiert zusätzlich die Durchwegung und damit die Anbindung und Vernetzung der Stadtteile. Mit entsprechenden Abpflanzungen als Sicht- und Lärmschutz werden hier auch unmittelbar angrenzende Wohnbereiche südwestlich der Deponie berücksichtigt und geschont. Die vorgeschlagene Brückenquerung parallel zum Larrel-ter Tief wird als Option für eine Ausweitung des Radwegenetzes in Richtung Westen eben­falls begrüßt.

Die bewusste Wegeführung entlang des Deponiekörpers bis zur Kuppe hat mit dem Leitmotiv „Erleben\" einen hohen Aufenthaltwert und ermöglicht aufeinander folgende Blicke auf Landschaft, Natur und Stadt.

Entlang des „Deichweges\" südöstlich der Deponie sind Kleinspielfelder vorgesehen, die als einfach gestaltete Sport- und Aktionsräume in Ergänzung der vorhandenen Sportanlagen (überwiegende Vereinsnutzung) fungieren sollen. Diese Überlegung wird von dem Gremium einvernehmlich positiv bewertet.

Die vorgeschlagenen Spiel- und Sportangebote an der östliche Deponieseite werden begrüßt, ebenso die Ausrichtung der „Himmelsschaukeln\" auf dem östlichen Deponieausläufer, die unterschiedliche Blicke auf „Sport\", „Landschaft\" und „Stadt\" ermöglichen. (Anmerkung: Alle fünf Arbeiten haben das Element „Schaukeln/Himmelsschaukeln\" aufgegriffen. Besonders bei dieser Arbeit ist neben der Ausrichtung ein vergleichsweise futuristisches Design, das durch eine gebogene Rahmenkonstruktionen einen nahezu uneingeschränkten Rundumblick für den Nutzer ermöglicht.)

Die Gestaltungselemente werden in ihrer planerischen Ausführung (Qualität und Ausführung der eingereichten Planunterlagen) sowie in ihrer Originalität durch das Gremium anerkannt. Dies betrifft neben den „Himmelsschaukeln u.a. auch die hölzernen „Sitzblöcke\" an der westlichen Deponieseite, die als Sitzgelegenheit vorgesehenen Holzabdeckungen der 34 Gasbrunnen auf der Deponie (mit nächtlicher Illumination) oder auch den Wegedurchbruch des Schlafdeiches südlich der Deponie in Nachahmung eines Sieltores.
Kritisch betrachtet wurde die Verkehrssicherheit der mit einer Abkantung versehenen Wegeführung. Hier wurde empfohlen, ggf. die Unfaligefahr insbesondere für Radfahrer sowie entsprechende haftungsrechtliche Fragen zu klären.
Angezweifelt wurde zudem die planerisch korrekte Ausführung bei der Darstellung des Spielbereiches. Die dargestellte Neigung des Deponiekörpers erscheint hier deutlich flacher als in der Realität.
Hangspielplatz

Hangspielplatz

Gestaltungselemente

Gestaltungselemente

Eingangsplatz

Eingangsplatz