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Offener, einphasiger Ideenwettbewerb auf den Gebieten des Städtebaus und der Freiraumplanung | 03/2016

Neugestaltung Ortszentrum Laupheim

Anerkennung

Preisgeld: 3.500 EUR

michellerundschalk GmbH landschaftsarchitektur und urbanismus

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser sehen ihre Grundidee im Dialog zweier sternförmiger Plätze am Rathaus und am Schlosspark. Die Strahlen der sogenannten Sterne sollen die Straßen und Gassen bilden. Dieser Vorstellung kann sich das Preisgericht nicht anschließen. Zum einen ist der Marktplatz selbst nahezu unverändert, die derzeitigen funktionalen und gestalterischen Probleme werden fortgeschrieben. Die Erweiterung des Marktplatzes durch den neu geschaffenen Feyzinplatz vor einem Bibliotheksgebäude schwächt den Marktplatz zusätzlich und vermag wegen seiner abseitigen Lage wenige Besucher anzulocken. Zum anderen wird der behauptete Platz am Schlosspark nicht durch ein stadträumliches Gefüge manifestiert. Unglücklich wirkt die räumliche Führung der verbindenden Wege und Gassen zwischen Marktplatz und Schlosspark. Aus Blickrichtung des Marktplatzes gibt es keine Sichtbeziehung und der Schlosspark verbleibt im Verborgenen. Durch diesen Mangel addieren sich Schwierigkeiten bei der Nutzungsbelegung der Gebäude am Schlosspark. Dienstleistungen und Gastronomie sind ohne räumliche Anbindung an die Mitte Laupheims nicht vorstellbar. Leider kann die Gestaltung der Baukörper im östlich Teil auch keinen Beitrag zur städtebaulichen Klarheit leisten. Das Ensemble wirkt zu heterogen und lässt Schwerpunkte am öffentlichen Raum vermissen.

Die Freianlagen sind weit ausgearbeitet, ordnen sich dem städtebaulichen Konzept unter und können aus sich heraus keine neue Qualität schaffen. Die Gestaltung der Verkehrsräume wird nachgewiesen, wobei die Doppelbushaltestellen die wichtige Ost-West Verbindung der öffentlichen Räume behindern. Positiv wird die Unterbrechung des Färbergässle und die Erschließung der privaten Parkierungsanlagen eingeschätzt.

Bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit wird im Vergleich zu anderen Arbeiten ein quantitativ hohes Angebot geschaffen. Allerdings ist diese Optimierung im Widerspruch zu einer wünschenswerten stärkeren Beziehung zwischen Marktplatz und Schlosspark. Leider steht dieser wirtschaftlich motivierte Optimierungsversuch einer konsequenten und notwendigen städtebaulichen Qualität entgegen.